Pflicht für Bewohner:Zehn Lieder, die Münchner mitsingen müssen

"I renn' nackert durch'n Englischen Garten" oder "Ohne dich schlaf ich heut' Nacht nicht ein": Diese zehn Lieder sind Münchens Hymnen. Jeder Bewohner sollte sie mitsingen können.

Lisa Sonnabend

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Pflicht für Bewohner:"Skandal! Skandal um Rosie..."

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Quelle: Hartmut Pöstges

"I renn' nackert durch'n Englischen Garten" oder "Ohne dich schlaf ich heut' Nacht nicht ein": Diese zehn Lieder sind Münchens Hymnen. Jeder Bewohner sollte sie mitsingen können.

"Skandal! Skandal um Rosie..."

Seit 35 Jahren steht die Spider Murphy Band auf der Bühne, die vier Münchner haben Millionen Platten verkauft, ihre Auftritte sind fast jedes Mal ausverkauft. "Skandal im Sperrbezirk", ihr bekanntester Song, ist in die Musikgeschichte eingegangen - und der beginnt bekanntlich so: "In München steht ein Hofbräuhaus, doch Freudenhäuser müssen raus, damit in dieser schönen Stadt das Laster keine Chance hat... Skandal im Sperrbezirk. Skandal! Skandal um Rosie!" Es gibt kaum eine Party in München, auf der er nicht gespielt und mitgesungen wird - egal ob 18. Geburtstag, Goldene Hochzeit oder Oktoberfest. Und sobald im Frühling die ersten warmen Sonnenstrahlen herauskommen singt die Stadt ein anderes Lieder der Spider Murphy Gang vor sich hin: "I renn nackert durchn Englischn Gartn. Sitz high aufm Monopteros. (...) S' wieder Sommer. Sommer in der Stadt."

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Pflicht für Bewohner:"In München steht ein Hofbräuhaus..."

Hofbräuhaus am Platzl in München, 2011

Quelle: JOHANNES SIMON

Die wohl bekannteste Trinkhymne der Welt spielt natürlich in der Bayerischen Landeshauptstadt: "In München steht ein Hofbräuhaus. Oans, zwoa, g'suffa. Da läuft so manches Fäßchen aus. Oans, zwoa, g'suffa." Was überrascht: Es ist gar kein bayerisches Volkslied, sondern wurde in den dreißiger Jahren von dem Berliner Wilhelm Gabriel geschrieben - einem Preußen!

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Pflicht für Bewohner:"FC Bayern, Stern des Südens..."

Champions League Finale - Public Viewing Theresienwiese

Quelle: dpa

"FC Bayern, Stern des Südens, du wirst niemals untergehen, weil wir in guten wie in schlechten Zeiten zu einander stehen": Jeder echte Münchner sollte schon einmal in der Arena in Fröttmaning gewesen sein und seinen Verein angefeuert haben. Ein Fan des Stadtrivalen TSV 1860 München wird natürlich diese Zeilen nie singen, er grölt stattdessen den Löwenmarsch: "57, 58, 59, 60 ja so klingt's im Chor! 57, 58, 59, 60 und schon gibt's ein Tor! 57, 58, 59, 60 immer nur hinein. Mein Verein für alle Zeit wird 1860 sein!"

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Pflicht für Bewohner:"Ein Wagen von der Linie 8"

Weiß Ferdl-Brunnen auf dem Münchner Viktualienmarkt, 2011

Quelle: Alessandra Schellnegger

Weiß Ferdl ist einer der bekanntesten Volkssänger Bayerns. Ein Brunnen auf dem Viktualienmarkt erinnert an den 1949 verstorbenen Münchner. Zur Legende geworden ist sein humoristischer Gesangsvortrag Ein Wagen von der Linie 8, eine Satire auf die Münchner Trambahn - die heute noch so aktuell ist wie vor Jahrzehnten. Und alle: "Ein Wagen von der Linie 8 weiß-blau fährt ratternd durch die Stadt (...) Nächste Haltestelle - Harras!"

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Pflicht für Bewohner:"54, 74, 90, 2014 - ja so stimmen wir alle ein..."

Sonnenrot 2008

Quelle: Hartmut Pöstges

Streng genommen sind die Sportfreunde Stiller keine Münchner, sondern kommen aus Germering. Doch keine andere Band aus München hat die deutsche Popmusik in den vergangenen Jahren so entscheidend geprägt wie Peter Brugger, Florian Weber und Andi Erhard. Ihr Erfolgsrezept: eingängige Texte, partytaugliche Melodien. Ihre bekanntesten Lieder heißen Wellenreiten, Ein Kompliment, Wunderbaren Jahren oder '54, '74, '90, 2006. Und so singen nicht nur die Münchner: "54, 74, 90, 2014 - ja so stimmen wir alle ein. Mit dem Herz in der Hand und der Leidenschaft im Bein werden wir Weltmeister sein."

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Pflicht für Bewohner:"Der Nowak läßt mich nicht verkommen"

Gisela Dialer, 2011

Quelle: Robert Haas

Bei Gisela in der Occamstraße 8 traf sich in den fünfziger und sechziger Jahren Münchens Prominenz: ob Dirigent Leonard Bernstein, Franz Josef Strauß, Prinzessin Soraya oder der Autor Erich Kästner. Und jeden Abend fand das gleiche Ritual statt: Die Schwabinger Gisela trat in ihrem Restaurant auf die Bühne und sang mit ihrer verruchten Stimme ein verruchtes Lied: "Ich habe einen Mann, den viele möchten, der immer mich bewahrt vor allem Schlechten. Ein jeder kennt ihn, Nowak ist sein Name..." Noch heute haben viele Münchner einen Ohrwurm von Giselas Interpretation von "Der Nowak läßt mich nicht verkommen" - und erinnern sich, während sie es vor sich hinsummen, an alte, wilde Zeiten.

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Pflicht für Bewohner:"Oans, zwoa, g'suffa!"

Oktoberfest in München

Quelle: REUTERS

Kein anderes Lied wird so oft im Bierzelt gespielt wie "Ein Prosit der Gemütlichkeit". Es ist so eingängig, dass jeder Tourist es spätestens nach der dritten Maß mitsingen kann und jeder kleine Münchner summt die Liedzeilen mit, fast noch ehe er "Mama" sagen kann. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum es auf dem Oktoberfest so oft gespielt wird. Denn es endet mit der Aufforderung, mit dem Nachbarn anzustoßen und einen großen Schluck zu trinken ("Oans, zwoa, g'suffa!") - und das spült tüchtig Geld in die Kassen der Wirte.

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Pflicht für Bewohner:"Ohne dich schlaf' ich heut' Nacht nicht ein"

Muenchener Freiheit In Concert

Quelle: Getty Images

Sie gehört zu München wie der Name an der Tür: die Band Münchener Freiheit - benannt nach dem bekannten Schwabinger Platz. Seit 1980 macht die Band gemeinsam Musik (2011 verließ Sänger Stefan Zauner jedoch die Gruppe) - und hat mit ihrem von der Neuen Deutschen Welle geprägten Pop Musikgeschichte geschrieben. Ihr bekanntestes Lied sollte jeder Münchner mitsingen können: "Ohne dich schlaf' ich heut' Nacht nicht ein, ohne dich komm ich heut' nicht zu Ruh', das was ich, will bist du."

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Pflicht für Bewohner:"Living on my own"

Queen In Stockholm

Quelle: Getty Images

Zu München pflegte Freddie Mercury in den Achtzigern eine ganz besondere Beziehung: Der Queen-Sänger nahm hier mehrere Platten auf, zog durch die Bars im Glockenbachviertel, verliebte sich in einen Münchner - und feierte 1986 seinen 40. Geburtstag im Mrs. Henderson mit einer Party, die wohl bis heute die rauschenste ist, die die Münchner je gefeiert haben. Die Gäste verkleideten sich mit extravaganten Kostümen, schnitten sich den Hosenboden in Herzform aus und zeigten ihr blankes Hinterteil. Während des Geburtstagsfestes wurden Szenen für das Video zum Queen-Hit "Living on my own" gedreht. Amerikanische Fernsehsender weigerten sich lange, das Musikvideo zu zeigen: zu gewagt. Auch das ist München. "Sometimes I fell I'm gonna break down and cry. Nowhere to go, nothing to do with my time. I get lonely, so lonely, living on my own..."

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Pflicht für Bewohner:"Hurra, hurra, der Pumuckl ist da...."

Pumuckl wird 50

Quelle: ARD/dpa

Jeder Münchner - ob Groß oder Klein - kennt ihn, den Pumuckl, der in einem Münchner Hinterhof, in der Schreinerwerkstatt von Meister Eder, immer neue Streiche ausheckt. Und jeder echte Münchner sollte auch diese Melodie mitsingen können, mit der jede Folge der Serie beginnt. "Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar. Hurra, hurra, der Pumuckl ist da...."

© Süddeutsche.de/wib
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