Perlach:67-Jähriger schwebt nach Angriff im PEP in Lebensgefahr

  • Ein 67-Jähriger ist im Einkaufszentrum PEP so heftig von einem Fremden gegen die Brust getreten worden, dass er derzeit nicht mehr ansprechbar ist.
  • Die Polizei nahm den Tatverdächtigen noch vor Ort fest. Der 27-Jährige sitzt in Untersuchungshaft.

Von Thomas Schmidt

Ein 67-jähriger Altenpfleger ist beim Einkaufen so heftig von einem Fremden gegen die Brust getreten worden, dass er jetzt mit lebensgefährlichen Verletzungen auf der Intensivstation einer Klinik liegt. Laut Angaben der Polizei stammt das Opfer ursprünglich aus Nigeria, lebt aber schon seit 40 Jahren in München. Warum der 67-Jährige so brutal angegriffen wurde, ist für die Ermittler bisher noch unklar.

Der Tatverdächtige stammt ebenfalls aus Nigeria und soll bei seiner Vernehmung Anzeichen einer psychischen Erkrankung gezeigt haben, berichtet Polizeisprecher Sven Müller. Womöglich habe er sich gezielt einen Landsmann als Opfer ausgesucht. Der 27-Jährige sitzt jetzt in Stadelheim in Untersuchungshaft, ein psychiatrisches Gutachten wurde in Auftrag gegeben.

Die Tat ereignete sich bereits am Dienstag gegen 10.35 Uhr im Perlacher Einkaufszentrum PEP. Auf einem Fahrsteig - einer Rolltreppe ohne Stufen - schrie der 27-Jährige den Altenpfleger aus unbekanntem Grund an, dann trat er auch schon zu und traf sein Opfer im oberen Brustbereich. Ein 31-jähriger Zeuge fing den Mann auf und hielt ihn fest.

Weitere Passanten mischten sich ein und beschützten den 67-Jährigen vor dem Angreifer, der noch immer nicht von ihm ablassen wollte und weiter aggressiv auf ihn losging. Die Helfer schleppten den sichtlich angeschlagenen Pfleger zum Ausruhen in einen Lagerraum, wo er kurz darauf zusammenbrach. Danach wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei "äußerst kritisch", teilt die Polizei mit. Vermutlich habe er schwere innere Verletzungen erlitten, womöglich auch bedingt durch eine Vorerkrankung. Derzeit sei das Opfer nicht ansprechbar.

Die Polizei nahm den Tatverdächtigen noch im Einkaufszentrum PEP fest. Kurz darauf beantragte die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 27-Jährige hält sich seit Sommer 2015 in Deutschland auf und hat hier einen Asylantrag gestellt. Bereits am Tag vor seiner Attacke im Einkaufszentrum hatte er Ärger mit der Polizei: In seiner Münchner Unterkunft fing er Streit mit Mitbewohnern und Security-Mitarbeitern an, dabei soll es ebenfalls zu Tätlichkeiten gekommen sein. Die Polizei rückte an und nahm eine Anzeige auf. Doch verletzt wurde niemand - und so fuhren die Beamten wieder davon.

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