Überraschenderweise sind dann doch nicht alle Fragen offen, wenn nach geraumer Zeit, exquisiter Musik und eminenten sängerischen wie darstellerischen Leistungen der Vorhang zu ist. Es überrascht, weil Claude Debussys „Pelléas und Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maurice Maeterlincks eine paradigmatisch unerklärliche Oper ist. Doch die Version, die Jens-Daniel Herzog im Staatstheater Nürnberg auf die Bühne bringt, ist so stimmig, dass die Fragen eingehen in das Drama eines grausamen familiären Systems, das seine Akteure zu den maskenhaften Figuren werden lässt, die sie sind.
„Pelléas und Mélisande“ in Nürnberg:Familienfehde im Designer-Schloss
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Jens-Daniel Herzog macht die Oper „Pelléas und Mélisande“ am Staatstheater Nürnberg zum unheimlich faszinierenden Spiegel.
Kritik von Paul Schäufele, Nürnberg
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