Den kürzesten Weg hatte Franz von Lenbach. Wenn der Malerfürst seinen Freund, den Dichterfürsten, besuchte, und das tat er oft, dann musste er nur die Luisenstraße überqueren, die man damals noch "Louisenstraße" schrieb. Hundert Meter in Richtung Pinakothek - und schon stand er vor der Haustür von Paul Heyse. Heyse, im ausgehenden 19. Jahrhundert Lieblingsschriftsteller des deutschen Bürgertums, war ein leidenschaftlicher Gastgeber. In seinem Haus traf sich, was im literarischen, künstlerischen und intellektuellen München Rang und Namen hatte.
Immobilien in München:Ein Denkmal verschwindet
Wo einst der Dichterfürst Paul Heyse Künstler und Intellektuelle empfing, herrscht heute der Verfall. Seine Villa gilt als letztes Beispiel ursprünglicher Gartenstadt-Architektur in der Maxvorstadt. Nun ist womöglich ihr Ende eingeläutet.
Von Ulrike Steinbacher
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