Süddeutsche Zeitung

Pasing:Zuhause auf Zeit

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Erste Bewohner ziehen bald in die Unterkunft am Haidelweg

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Noch vor Weihnachten, am 21. oder 23. Dezember, werden die ersten Bewohner in die neue Wohnungslosenunterkunft am Pasinger Haidelweg einziehen. Das teilt Frank Boos, Sprecher des Sozialreferats mit. Bis zu 40 Menschen, anerkannte Asylbewerber-Familien mit Flüchtlingsstatus, werden es in der ersten Woche sein, im Januar werden dann laut Boos alle insgesamt 100 Plätze belegt werden. Vor der Eröffnung, an diesem Dienstag, 20. Dezember, sollen noch die Anwohner Gelegenheit bekommen, den Komplex unmittelbar an der Münchner Stadtgrenze zu Gräfelfing zu besichtigen. In der Zeit von 17 bis 19.30 Uhr können sie sich selbst einen Eindruck von der Unterkunft machen.

Das Projekt hatte in der Nachbarschaft vergangenen Sommer zu einiger Missstimmung geführt. So hatten die Anwohner, aber auch die Stadtviertelpolitiker im Bezirksausschuss erst vom geplanten Bau der Unterkunft erfahren, als auf dem städtischen Grundstück schon die vorbereitenden Arbeiten in Gang waren. Sie warfen der Stadt mangelnde Transparenz vor. "Ich kann mich nur entschuldigen, Ihre Kritik ist zu Recht, hier hat es ein Loch gegeben", räumte später Rudolf Stummvoll, Leiter des Amts für Wohnen und Migration, bei einer gut besuchten Informationsveranstaltung am 19. Juli ein, mit der Versäumtes nachgeholt wurde. Ursprünglich sollte die Unterkunft im November bezogen werden. "Eine Verzögerung von knapp einem Monat ist nicht ungewöhnlich, auch bei anderen geplanten Unterkünften gibt es Verzögerungen in dieser Größenordnung", erklärt Referatssprecher Boos.

Die Unterbringung der Menschen im Komplex mit den gelb-orangefarbenen Fensterläden folgt laut Rudolf Stummvoll dem Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe". Die Bewohner sollen umfangreiche Unterstützungs- und Beratungsangebote bekommen, die sie dazu befähigen, in eigenen Wohnraum zu gelangen. Am Haidelweg werden sich ein Sozialpädagoge und ein Erzieher eine Stelle teilen. Ein Hausverwalter wird sich montags bis freitags tagsüber zusammen mit einem Hausmeister um die technischen Belange in der Unterkunft kümmern. Außerhalb ihrer Arbeitszeiten beziehungsweise an den Wochenenden ist ein städtischer Sicherheitsdienst bis 24 Uhr präsent, von Mitternacht bis sieben Uhr übernimmt den Dienst eine externe Firma.

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Quelle:
SZ vom 19.12.2016
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