Pasing-Obermenzing:Stadt bessert beim Sprengel nach

Pasing-Obermenzing: Lang und unsicher war der Schulweg für diese Kinder in Pasing - jetzt müssen sie ihn nicht mehr gehen, weil die Stadt den Sprengel angepasst hat.

Lang und unsicher war der Schulweg für diese Kinder in Pasing - jetzt müssen sie ihn nicht mehr gehen, weil die Stadt den Sprengel angepasst hat.

(Foto: Privat)

Nach heftigen Protesten von Eltern und Lokalpolitikern hat die Behörde nun reagiert und das Einzugsgebiet in Pasing-Obermenzing neu justiert. Das freut viele - doch Ärger gibt es trotzdem noch.

Von Ellen Draxel

Die massiven Proteste von Eltern und Lokalpolitikern aus Pasing-Obermenzing haben gefruchtet: In die Sprengelneubildung der Grundschulen im Viertel ist noch einmal Bewegung gekommen. Nach erneuten Treffen des Staatlichen Schulamts mit dem städtischen Bildungsreferat soll die neu gebaute Grundschule an der Hermine-von-Parish-Straße im Herbst nun vierzügig starten und langfristig auf sechs Züge anwachsen. Dafür wird die Oselschule nur mit den Klassen a, b und c das neue Schuljahr beginnen. Und die Grandschule, die momentan noch fünfzügig ist, reduziert sich künftig um eine Klassenstärke. "Damit", heißt es aus dem Bildungsreferat, könne "den Wünschen zahlreicher Eltern besser entsprochen und ein Großteil der Wohnareale des dortigen Neubaugebiets durch den Grundschulsprengel abgedeckt werden."

Zunächst war geplant gewesen, alle Schulen gleichmäßig auszulasten. Doch diese Einteilung hätte bizarre Folgen nach sich gezogen: Mädchen und Jungen, die unmittelbar neben der nagelneuen Hermine-von-Parish-Schule wohnen, wären teils gezwungen gewesen, bis zu zwei Kilometer zur Oselschule zurückzulegen. Weil die Sprengelgrenze mitten durch das neue Wohngebiet an der Paul-Gerhardt-Allee verlaufen wäre. Nun aber wurde das Einzugsgebiet der neuen Grundschule erweitert, es reicht jetzt bis zur Peter-Anders-Straße.

Möglich ist das nur dank "neuer Raumoptionen" für das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) München Nord-West. Denn mehrere Klassen des SFZs sollten, so die Planung bis vor Kurzem, von September an ebenfalls Räume in der Hermine-von-Parish-Schule erhalten - als Interimsstandort, bis das eigene Schulgebäude an der Rothwiesenstraße wieder nutzbar sein würde. Inzwischen ist das aber vom Tisch, das Förderzentrum wird anderweitig untergebracht. Wo, das will man im Bildungsreferat mangels formaler Zusage noch nicht sagen.

Die einen sind zufrieden - die anderen verärgert

Die rund 70 betroffenen Familien aus dem Neubauquartier an der Paul-Gerhardt-Allee sind mit der neuen Einteilung zufrieden. "Unsere Kinder werden einen kurzen Schulweg und ein gutes Betreuungsangebot haben", sagt ein Vater. Anders sehen das die Eltern aus der Siedlung am Durchblickpark. Diesen rund 60 Familien geht es aber nicht um den Schulweg, sondern um die "signifikant" schlechtere Situation der Nachmittagsbetreuung an der Oselschule. "Unser Anliegen wurde vom Bildungsreferat einfach vollkommen ignoriert beziehungsweise als Einzelfall abgetan", ärgert sich Stephan Kelch, Papa von drei Kindern. Das sei "sehr enttäuschend".

Die Stadt hat den Eltern zwar Unterstützung angeboten, weshalb Graciela de Cammerer (SPD) vom Pasinger Stadtteilgremium die Entwicklung auch als "Schritt in die richtige Richtung" wertet. Der Hinweis, sich an die Elternberatungsstelle zu wenden, sei aber keine Lösung. Den Informationen der Eltern zufolge werden für den Einschulungsjahrgang 2022/2023 viel zu wenige Plätze in den bestehenden Einrichtungen, die der Oselschule zugeordnet sind, frei - und zwar unabhängig davon, ob diese in städtischer oder nicht-städtischer Trägerschaft sind. Insbesondere das nahe am Siedlungsbereich "Im Durchblick" liegende Haus für Kinder an der Glasunowstraße solle daher auch Schülern aus dem Sprengel der Oselschule offenstehen. Den Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing, der am kommenden Dienstag tagt, bitten diese Eltern daher, dem neuen Vorschlag ohne Gesamtkonzept nicht zuzustimmen.

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