Pasing:Mehr Disziplin

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Wildes Parken: Wenn der Taxistand besetzt ist, suchen sich die Chauffeure andere Stellplätze. (Foto: Privat)

Streit um Parkgewohnheiten der Taxler am Bahnhof

Von Sonja Niesmann, Pasing

Die Auseinandersetzung um Taxi-Standorte am Pasinger Bahnhof - ob an ausgewiesenen Plätzen oder an nicht dafür gedachten - biegt in die nächste Kurve. Der örtliche Bezirksausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung einen interfraktionellen Antrag verabschiedet, in dem er das Baureferat auffordert, kurzfristig mit mobilen Absperrungen - also Baken oder Gittern - zu verhindern, dass Taxler auf dem Radweg in der Bäckerstraße stehen.

Im Zuge der Umgestaltung des Pasinger Bahnhofs und seines Umfeldes waren die Standplätze vis-à-vis des Hauptportals zunächst abgeschafft worden. Die Chauffeure bekamen zum Ausgleich einen geräumigen Standplatz am neuen Bahnhofsportal an der Josef-Felder-Straße (Nup) beziehungsweise etwas weiter westlich an der Irmonherstraße. Damit waren die Taxler und manche ihrer Kunden aber nicht glücklich; schließlich bekamen sie, unterstützt von der Seniorenvertretung, "probeweise" fünf Plätze auf der Südseite des Bahnhofs zurück. In letzter Zeit sei jedoch zu beobachten, heißt es in dem Antrag, dass Taxis "verstärkt den Radweg in der Bäckerstraße zum Parken und Warten missbrauchen". Diese Rücksichtslosigkeit will der BA nicht länger hinnehmen, Appelle an die Taxler hätten leider nicht gefruchtet. Da aber bei einem Workshop das Baureferat bereits darauf hingewiesen hat, dass festverankerte Poller zwischen Tramtrasse und Radweg schwierig seien, verfiel das Gremium auf die mobilen Hindernisse.

Ingrid Standl von den Grünen ("ich arbeite da an der Ecke") warnte jedoch eindringlich vor einer Vollabsperrung: "Dann geht dort gar nichts mehr." Sie verwies auf die Patienten des Ärztehauses an der Bäckerstraße, von denen einige auf ein möglichst nah wartendes Taxi angewiesen seien. "Bloß um die Taxler zu disziplinieren, kriegen dann die anderen eins auf die Backe." Der Bezirksausschuss brachte den Antrag schließlich auf den Weg mit der Anmerkung, die Zufahrt zu den Ladezonen dort solle gewährleistet bleiben.

© SZ vom 18.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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