Pasing:Langer Weg um den Bücherschrank

Eigentlich waren sich die Mitglieder des Bezirksausschusses (BA) Pasing-Obermenzing einig - aber es ging ums Prinzip, und deshalb musste diskutiert werden. Ursache der Debatte war ein Bücherschrank; genauer gesagt, ein Stück Wiese neben dem Bücherschrank am Pasinger Rathausplatz. Bürger weichen dort beim Umrunden des Schrankes vom Weg ab und haben so einen kleinen Trampelpfad getreten. Die SPD-Fraktion stellte im Stadtteilgremium deshalb den Antrag, diesen Pfad mit Pflastersteinen zu befestigen. Für Franziska Miroschnikoff von der CSU schien das unbegreiflich: "Das Ganze sollte doch schon längst beseitigt sein?" Sie hatte bereits vor zwei Jahren einen ähnlichen Antrag gestellt, da ein Rollstuhlfahrer in die Mulde geraten war und fast umgefallen wäre. Die SPD wollte damals nicht in die Wiese eingreifen und lehnte den Antrag ab, stattdessen sollte das Gartenbauamt die Mulde auffüllen. Da das nie passiert sei und dort "jetzt sowieso rumgetrampelt wird", so Rüdiger Schaar (SPD), kam von seiner Fraktion nun der Antrag. Lange Rede, kurzer Sinn, eigentlich waren alle im BA für das Pflastern: "Hat ernsthaft jemand was gegen den Antrag?", so unterband Ingrid Standl, Fraktionssprecherin der Grünen, schließlich die Diskussion. Und natürlich, das Ergebnis der Abstimmung über den Antrag fiel einstimmig aus - für die Pflastersteine.

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