Süddeutsche Zeitung

Pasing:"Ein ökologischer Schatz"

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Der Bund Naturschutz macht aus dem Pasinger Klostergarten einen Klimapark

Von ellen draxel, Pasing

Aus dem Pasinger Klostergarten wird ein Klimapark. Der Bund Naturschutz (BN) hat die Grünfläche rund um die Pasinger Würminsel am 5. Oktober von der Congregatio Jesu erworben und will auf dem Gelände nun den Magdalenenpark realisieren. Dieser Park, der die Auswirkungen kleinklimatischer Verhältnisse sichtbar und erlebbar machen soll, hätte zunächst im Neuaubinger Grünzug L entstehen sollen - mit Bäumen und Sträuchern, Teichen und Feuchtgebieten, Wiesen, Gemeinschaftsgärten und Kiesflächen, um Besuchern Klimaphänomene wie Hitze und Kälte nahezubringen. Auch das Wuchsverhalten von Gehölzen unter veränderten Klimabedingungen stand im Fokus. Doch weil sich die Verhandlungen mit der Stadt hinzogen, da nicht alle Flächen des Grünzugs L der Kommune gehören, nutzte der BN seine Chance, als ihm eine alternative Fläche angeboten wurde.

"Der Klostergarten", sagt Schwester Cosima Kiesner, Provinzialoberin der Mitteleuropäischen Provinz der Congregatio Jesu, "ist ein ökologischer und historischer Schatz mitten in Pasing." Die Schwestern aber könnten den Park nicht mehr so unterhalten, wie es notwendig sei, um dieses besondere Stück Natur zu erhalten. Deshalb freuten sie sich, mit dem Bund Naturschutz einen Partner gefunden zu haben, dessen Ziel es sei, die Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt in dieser grünen Oase zu schützen. Der Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz, Richard Mergner, spricht von einem "Kleinod", das nun "behutsam gestaltet" werden soll.

Zur Anlage, die den Naturschützern übergeben wurde, gehören neben einem großen Gemüse- und Blumengarten auch eine Streuobstwiese sowie der Wald mit der Würminsel, eine Mariensäule und ein kleines Inselhaus. Das Haus befindet sich an exakt der Stelle, an der früher der Turm der Pasinger Burg stand. Der Gewölbekeller ist das älteste Bauwerk Pasings.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Tage der offenen Tür, bei denen Anwohnerinnen und Anwohner das Gelände erkunden konnten. Ein Teil des Parks soll auch in Zukunft für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, in einem anderen Teil der Anlage aber sollen sich Flora und Fauna geschützt und ungestört entwickeln können.

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Quelle:
SZ vom 09.10.2021
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