Süddeutsche Zeitung

Pasing:Baustelle unter Corona-Vorbehalt

Entwickler M-Concept will mit den Arbeiten am "Paseo-Carré" starten und hat für die Beschäftigten Schutzmaßnahmen getroffen. Wie es vorangeht, hängt dennoch vom Virus ab

Von Jutta Czeguhn, Pasing

Mindestabstand einhalten, Händeschütteln natürlich verboten, WCs, die täglich desinfiziert werden, zusätzlich installierte Waschbecken, aufgestockte Vorräte an Seife und Desinfektionsmittel ... Das sind laut Geschäftsführer Stefan Mayr aktuell die Maßnahmen, welche der Projekt-Entwickler M-Concept Real Estate auf seinen Baustellen ergreift. Denn auffällig ist: Während das Leben sonst in der Stadt erheblich gedrosselt ist, hinter Absperrzäunen und Bauplanen scheint unverändert hart gearbeitet zu werden. Im April, so teilt M-Concept mit, soll es auch auf dem Areal an der Landsberger/Ecke Offenbachstraße losgehen mit dem Aushub der Baugrube für das Projekt "Paseo Carré", in dem unter anderem das Pasinger Sozialbürgerhaus unterkommen wird.

"Wir bereiten dafür momentan alles vor. Inwiefern unsere Planungen eingehalten werden können, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Coronavirus-Ausbreitung und von den damit verbundenen politischen Entscheidungen ab", erklärt Mayr. Er nimmt an, dass viele ausländische Bauarbeiter, so es ihnen erlaubt ist, in den Osterferien in ihre Heimat fahren. "Ob ihre Rückkehr durch Einreisebeschränkungen oder Quarantäne-Maßnahmen beeinträchtigt wird, ist derzeit schwer zu sagen." Bisher jedoch liefen die Baustellen planmäßig weiter. Gemeinsam mit den ausführenden Unternehmen setze M-Concept als Projektentwickler alles daran, die gestellten Behörden-Auflagen erfüllen und die Bauarbeiten nicht zu gefährden. Die Genehmigung für das Paseo Carré hat die Lokalbaukommission Ende September 2019 erteilt. Laut Mayr soll das Projekt in vier Bauabschnitten umgesetzt werden.

Start sei nun im zweiten Quartal mit dem Aushub und dem Verbau der Baugrube. Im dritten Quartal 2020 sollen dann Hochbauarbeiten laufen. Geht alles nach Plan, ist mit Fertigstellung des Bürogebäudes im erste Quartal 2022 zu rechnen, das Gesamtensemble soll Ende 2022 vollendet sein. Die Angebote des Pasinger Sozialbürgerhauses, bislang neben dem Rathaus im Anbau untergebracht, sollen von Anfang des Jahres 2022 an im neuen Bürokomplex gebündelt werden.

Den Neubau hat M-Concept bereits für 20 Jahre an die Landeshauptstadt vermietet. Davon ist nicht berührt, dass die Firma das Bürogebäude inzwischen an Warburg-HIH Invest Real Estate verkauft hat. Der siebengeschossige Bau verfügt über eine Fläche von etwa 7600 Quadratmetern sowie eine zweigeschossige Tiefgarage mit 87 Stellplätzen. Neben dem Bürokomplex gehören zum Wohn- und Geschäftsquartier Paseo Carré sechs Gebäude mit knapp 200 Eigentumswohnungen sowie eine circa 140 Quadratmeter große Ladenfläche.

Ursprünglich hatte der Bezirksausschuss als politisches Gremium sich für den Stadtteil gewünscht, dass das Sozialbürgerhaus, das am aktuellen Standort unter akuten Platzproblemen leidet, einige seiner Angebote in die ehemalige Dienststelle der Pasinger Polizeiinspektion am Marienplatz auslagert. Doch dann hatte sich die Landeshauptstadt für einen Umzug in den Neubau auf dem ehemaligen Stückgutgelände an der Landsberger/Offenbachstraße entschieden. Auch ein weiteres öffentliches Gebäude wird auf dem ehemaligen Bahnareal östlich der Offenbachstraße nahe der Pasing Arcaden entstehen. Nach den Plänen der Architekten Andreas Meck und Axel Frühauf wird ein Kulturbürgerhaus realisiert.

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SZ vom 08.04.2020
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