Sendling-Westpark:Die Grünen wollen zu Aktionstag Parkplätze "möblieren"

Weniger Platz für Autos: Zwei Parkplätze am Partnachplatz wollen die Grünen am Samstag mit Möbelstücken blockieren. (Foto: Robert Haas)

Topfpflanzen, Sitzecke, Teppich: Die Partei will anlässlich des "Parking Day" am Samstag Parkplätze blockieren - und damit zeigen, wie viel Raum Autos in der Stadt einnehmen.

Um auf die ihrer Meinung nach übermäßige Beanspruchung des öffentlichen Raums durch Kraftfahrzeuge aufmerksam zu machen, planen die Grünen aus Sendling-Westpark für diesen Samstag, 13. Mai, einen "Parking Day". Dabei sollen am Partnachplatz von 10 bis 14 Uhr zwei Stellplätze "bunt möbliert" werden. Aus Topfpflanzen, einer Sitzecke und einem Teppich entstehe eine "Insel im Meer aus Blech", kündigen die Grünen aus dem Münchner Südwesten an. Vorgesehen ist ferner ein Infostand. Das Motto der Aktion, die sich an ein Konzept des Vereins Verkehrsclub Deutschland (VCD) anlehnt: "Lebensraum statt Parkplätze".

"Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, wie viel Platz wir fast kostenlos den Kraftfahrzeugen einräumen", sagte Johannes Reichel vom Grünen-Kreisverband München zum bevorstehenden "Parking Day". Ein einziger Parkplatz sei so groß wie ein durchschnittliches Kinderzimmer. Wie stark öffentliche Flächen durch Kraftfahrzeuge beansprucht werden, könne man nicht zuletzt in Sendling tagtäglich beobachten. Dadurch entstünden zudem "permanente Gefahrenherde", insbesondere für Kinder und ältere Menschen. Zugleich stehe in Parkhäusern ein Großteil der Stellflächen die meiste Zeit leer.

Verschärft werde die Problematik dadurch, dass Parken in München viel zu billig und Geldbußen bei Parkverstößen viel zu niedrig seien. Zur Behebung der Malaise bedürfe es mehr Carsharing sowie einer stärkeren "Rad- und Fußmobilität", so Reichel. Maria Hemmerlein (Grüne) vom Bezirksausschuss Sendling-Westpark verweist zudem darauf, dass Entsiegelung in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger werde. Parkplätze müsse man in diesem Kontext schon deshalb ins Auge fassen, weil sie "Hitzeinseln erster Güte" darstellten.

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