Parkhaus Allianz Arena:Rutschpartie nach Fußballspiel

Das Parkhaus der Allianz Arena ist an den West- und Ostseiten offen - deswegen wird es bei Eiswetter oft glatt. Nun prüfen Sachverständige, ob das Unternehmen Alpine Baumängel beheben muss.

A. Dürr

Schnee, Feuchtigkeit und niedrige Temperaturen - im Winter ist diese eisige Mischung nichts außergewöhnliches. Straßen können schnell zu gefährlichen Rutschbahnen werden. Am Besten, man lässt das Auto stehen. Doch selbst an einem an sich geschützten Ort kann die Witterung zuschlagen.

Dass sich der Boden in einem Parkhaus unter witterungsbedingten Umständen zur spiegelglatten Fläche verwandelt, mag man zunächst gar nicht vermuten. Doch im riesigen Parkplatz-Komplex des Fröttmaninger Fußballstadions gibt es wohl immer wieder unerwünschte Schlitterpartien.

Die sogenannte Esplanade ist Bestandteil der spektakulären Sportstätten-Architektur. Auf einer Ebene von über 500 Metern Länge und fast 140 Metern Breite nähern sich die Besucher der Arena. Unter der Esplanade liegen die 11.000 Stellplätze für Autos. Allerdings ist das Parkhaus an den West- und Ostseiten offen. Kommt zum Schnee oder zum Schneeregen noch ein strammer Wind, wird es auf den Stellflächen schnell feucht und glatt.

"Die Rutschfestigkeit gegenüber einem trockenen Belang kann sich verringern", räumt Peter Kerspe, der Vorsitzende der Allianz-Arena-Geschäftsführung ein. Von vermehrten Auffahrunfällen und Stürzen, wie das Benutzer der Garage festgestellt haben wollen, oder gar von einem gewaltigen Baumanko will Kerspe allerdings nichts wissen. Es gebe regelmäßige Kontrollen der Flächen vor und während der Öffnungszeiten.

Wenn nötig, werde zum Beispiel auch gestreut. Kerspe weist darauf hin, dass man grundsätzlich vorsichtig im Parkhaus fahren müsse. Vorschrift ist ein Tempolimit von fünf Stundenkilometern. Unabhängig von all diesen Maßnahmen lasse man einen neutralen Sachverständigen die Rutschfestigkeit des Bodenbelags im Parkhaus prüfen.

Diese Prüfung hängt damit zusammen, dass Mitte Mai 2010 die Allianz Arena fünf Jahre alt wird. Dann läuft die sogenannte Gewährleistungspflicht des Bauunternehmens Alpine aus. Eventuelle Baumängel müssen also rechtzeitig angezeigt werden. "Wir nehmen alles sehr genau unter die Lupe", berichtet Arena-Geschäftsführer Jürgen Muth. Er hat als Baufachmann das gigantische Projekt im Norden der Stadt von Anfang an betreut.

Nach wie vor ein großes Problem: Bei starkem Schneefall muss der Dachrand regelmäßig geräumt werden, damit keine Lawinen über die Luftkissen der Außenhaut auf die Besucher niedergehen. Außerdem funktioniert der Mechanismus, mit dem man den Vorhang unter dem Dach zuziehen kann, nicht richtig. Über beide Punkte gibt es einen Rechtsstreit mit der Alpine.

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