Die Münchner Stationen des bayerischen Papstes:Luftwaffenhelfer, Student, Erzbischof

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Öffentlich zelebriertes Glaubensbekenntnis: Ratzinger beim Gottesdienst zu Fronleichnam 1981 auf dem Marienplatz. (Foto: Karlheinz Egginger)

Seine erste Zeit in der Stadt erlebte Joseph Ratzinger unfreiwillig, später zog es ihn aber immer wieder nach München zurück, selbst als Papst Benedikt XVI. Die Bilder einer besonderen Verbindung.

Von René Hofmann

Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., war München auf vielfache Weise verbunden. Im August 1943 wurde er als 16-Jähriger als Luftwaffenhelfer in die Landeshauptstadt geschickt, wo er zunächst in einer Flakbatterie in Unterföhring zum Einsatz kam und später zum Schutz der BMW-Fabrik Allach in Ludwigsfeld dienen musste. Seine Einheit wurde später nach Gilching verlegt, auch der Besuch des Maximiliansgymnasiums in München in jener Zeit ist überliefert.

Ab September 1947 studierte Ratzinger an der Universität in München katholische Theologie und Philosophie. Anschließend war er Seminarist am Herzoglichen Georgianum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU).

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Ab August 1951 wirkte Ratzinger als Kaplan in der Pfarrei St. Martin im Stadtteil Moosach, dann ein Jahr in der Pfarrei Heilig Blut im Stadtteil Bogenhausen. In der Gebeleschule unterrichtete er katholische Religionslehre. 1957 habilitierte er sich an der LMU im Fach Fundamentaltheologie mit der Schrift "Die Geschichtstheologie des Heiligen Bonaventura". Richtig in die Öffentlichkeit trat er 1977, als er zum Erzbischof von München und Freising ernannt wurde.

(Foto: Heinz Gebhardt/imago)

Einführung in das Amt des Erzbischofs von München und Freising 1977: Kardinal Joseph Ratzinger schwört in der Residenz vor Ministerpräsident Alfons Goppel (CSU) den Eid auf die Bayerische Verfassung.

(Foto: Heinz Gebhardt/imago)

Im Dom zu Unserer Lieben Frau: Am 28. Mai 1977 empfängt Joseph Ratzinger in München die Bischofsweihe durch Bischof Josef Stangl.

(Foto: Karlheinz Egginger/imago)

Kircheneinweihung in München-Neuperlach: Joseph Ratzinger 1979, zu der Zeit, in der er als Erzbischof von München und Freising wirkte.

(Foto: Fritz Neuwirth)

Zunehmend gefragt: 1980 auf dem Vorfeld des Münchner Flughafens nach einer Reise mit einer Delegation deutscher Bischöfe nach Polen.

(Foto: Klaus Haag/imago)

Mit dem Vorgänger auf Stadtrundfahrt: 1980 mit Papst Johannes Paul II. auf der Theresienwiese. 1982 wechselte Ratzinger als Präfekt der Römischen Glaubenskongregation nach Rom.

(Foto: Heinz Gebhardt/imago)

Auftritt im Olympiastadion: 1987 bei der Seligsprechung von Pater Rupert Mayer.

(Foto: Karlheinz Egginger)

Sehr weltliche Ehrung: 1989 bekommt Ratzinger im Suresnes-Schlösschen in Schwabing den Karl-Valentin-Orden verliehen. Rechts: Narhalla-Präsident Werner Hoser. Links: Faschingsprinzessin Susanne II. (Susanne Schmutz).

(Foto: Stephan Rumpf)

Ein besonderes Jubiläum: Im Jahr 2000 zelebriert Ratzinger in der Pasinger Kirche Maria Schutz das Goldene Priesterjubiläum von Monsignore Georg Schuster, Alfons Karpf, Ludwig Radlmaier und der Brüder Georg und Johann Warmedinger.

(Foto: T. Koehler/imago)

Besuch als Papst: Ratzinger, zu Benedikt XVI. aufgestiegen, 2006 mit Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) und Kardinal Friedrich Wetter vor der Residenz.

(Foto: imago)

Das Interesse an dem Gastspiel des ersten bayerischen Papstes in der Heimat: gewaltig.

(Foto: Thomas Koehler/imago)

Auf dem Messegelände in Riem zelebriert Benedikt XVI. eine Freiluft-Eucharistiefeier. Im Hintergrund dabei: das Enghauser Kreuz, das älteste Monumentalkruzifix der Welt.

(Foto: Thomas Koehler/imago)

Versammelt im Gebet: 250 000 Menschen kommen, um dem historischen Ereignis beizuwohnen.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Joseph Ratzinger hat Spuren hinterlassen in München: Im Goldenen Buch der Stadt finden sich zwei Einträge von ihm - einmal als Kardinal und einmal, im Bild, als Papst.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Im Erzbischöflichen Ordinariat in der Kardinal-Faulhaber-Straße schmückt ein Bild von ihm den Treppenaufgang . . .

(Foto: Alessandra Schellnegger)

. . . und eine Büste zeigt ihn als Papst.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)

In der Frauenkirche ist ein Relief von ihm zu sehen - eine bleibende Erinnerung an einen Mann, der die Stadt mitgeprägt hat und dessen Wirken in ihr - Stichwort Missbrauchsskandal - noch immer nicht vollends ausgeleuchtet ist.

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SZ PlusEmeritierter Papst Benedikt XVI. ist tot
:"München ist wichtig, die Weltkirche ist aber wichtiger"

1977 wurde der Theologieprofessor Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising ernannt. Er blieb nur knapp fünf Jahre im Amt. Als er 2006 als Papst Benedikt XVI. seiner Heimat einen Besuch abstattet, feiern ihn in München 250 000 Menschen.

Von Andrea Schlaier

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