Outdoor-Ausrüster:Outdoor-Ausrüster Lauche & Maas muss schließen

Laden von "Lauche und Maas" in München, 2018

Bei "Lauche und Maas" hat der Ausverkauf begonnen.

(Foto: Catherina Hess)
  • Anfang 2018 geriet der Outdoor-Ausrüster Lauche & Maas aus der Spur und meldete Insolvenz an.
  • Der Versuch der Rettung war nicht erfolgreich. Nun läuft der Räumungsverkauf.

Von Sebastian Krass

Im vergangenen Jahr die Insolvenz, dann die Rettung - und jetzt doch das Ende: Der traditionsreiche Outdoor-Ausrüster Lauche & Maas stellt Ende April den Geschäftsbetrieb ein, das betrifft sowohl das Geschäft an der Alten Allee als auch den Online-Shop. "Man kann es so oder so sehen: Wir hatten zu wenig Umsatz oder zu hohe Kosten", sagt Geschäftsführer Simon Hönnebeck. "Der Juli und der August, eigentlich die starke Saison, waren sehr schwach." Deshalb habe man im Oktober - nur ein halbes Jahr nach dem Neustart - entschieden, den Betrieb doch endgültig einzustellen und den verbliebenen 13 Mitarbeitern zu kündigen.

Damit endet die Geschichte von Deutschlands vermutlich erstem Outdoorladen. Eröffnet hatten ihn Gerhard Lauche und Wolfgang Maas im Jahr 1978 in dem frei stehenden Haus in Obermenzing, das bis heute der Stammsitz des Händlers geblieben ist. Lauche & Maas versorgte Kunden mit Schlafsäcken, Wanderschuhen, Campingkochern und was man sonst noch alles für einen Trip in die Wildnis braucht. Charakteristisch für den Laden war stets die kompetente und glaubwürdige Beratung: Wer bei Lauche & Maas arbeitete, musste selbst viel draußen unterwegs sein. 1998 übernahm das Unternehmen Därr, einen anderen Münchner Expeditionsausrüster. Allerdings verpassten die Firmengründer den Anschluss an das Internet-Zeitalter und hatten einen hoffnungslos veralteten Onlineshop.

Als Anfang 2018 Gerhard Lauche überraschend starb, geriet das Unternehmen endgültig aus der Spur und meldete Insolvenz an. Der Insolvenzverwalter übergab das Unternehmen einem Trio um Simon Hönnebeck, das Lauche & Maas aus Kundensicht kannte, aber aus einer ganz anderen Branche kam: Sie hatten zuvor einen Onlinehandel für Nähzubehör aufgebaut. Der Plan war, das Onlinegeschäft von Lauche & Maas zu beleben und den Laden aufzufrischen. An dem wollten sie jedoch unbedingt festhalten. "Es war klar, dass das Geschäft übers Internet nicht von heute auf morgen wächst", sagt Hönnebeck nun. "Wir hätten es über Anzeigen treiben können, aber dann wäre nichts hängen geblieben." Die Hoffnung, über das stationäre Geschäft mit der treuen Stammkundschaft eine neue Basis zu schaffen, ging offenbar nicht auf. Nun läuft der Räumungsverkauf.

Und was wird aus dem Geschäft? Nach einer Renovierung solle ein neuer Laden rein, sagt Wolfgang Maas, dessen Ehefrau das Gebäude gehört, und der auch oben wohnt. Ihn persönlich nehme das Ende des von ihm gegründeten Unternehmens nicht besonders mit, sagt Maas, er habe damit abgeschlossen.

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