Vorverkaufsstart für die Münchner OpernfestspieleWas man tun muss, um bei den Festspielen günstig Jonas Kaufmann zu erleben

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Einer der angekündigten Stars bei den Opernfestspielen: Jonas Kaufmann.
Einer der angekündigten Stars bei den Opernfestspielen: Jonas Kaufmann. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Am Samstag steht der Erstverkaufstag für die Opernfestspiele im Sommer an - wer zum Zuge kommen will, muss aber schon davor aktiv werden. Alle Infos.

Von Jutta Czeguhn

Wie das wohl im Jahr 1875 lief mit den Eintrittskarten für die Münchner Opernfestspiele, die damals noch nicht so hießen? Anstehen an einem Kassenhäuschen? Lieferung frei Haus durch Bedienstete? Ausgewählte Vorstellungen sollten damals den vielen Besuchern mit einem „festlichen Sommer“ Einblick in die künstlerische Leistungsfähigkeit der Hofbühne geben: Beethovens „Fidelio“, Mozarts „Cosi fan tutte“, Wagners „Tristan“ und „Lohengrin“, kennt man. Aber auch damalige Hits wie Cherubinis „Wasserträger“ oder Gounods „Arzt Widerwillen“.

Wer jetzt nachgerechnet hat, die Festspiele werden heuer 150 Jahre alt. Entsprechend wird mit einem besonderen Jubiläumsprogramm gefeiert – Motto die „Macht der Mythen“. Angekündigt sind viele Stars wie Asmik Grigorian, Jonas Kaufmann, Andreas Schager, Piotr Beczała, Sonya Yoncheva, Lisette Oropesa, René Pape, Christian Gerhaher, Diana Damrau, Jonathan Tetelman. Der Run auf erschwingliche, gute Sitzplätze wird entsprechend sein.

"Ridi, Pagliaccio, e ognun applaudirà": Viel Applaus gab es auch bei den Salzburger Osterfestspielen 2015 für Jonas Kaufmann in der Rolle des Canio in Ruggero Leoncavallos "Pagliacci". An der Bayerischen Staatsoper steigt er nun wieder in diese Rolle.
"Ridi, Pagliaccio, e ognun applaudirà": Viel Applaus gab es auch bei den Salzburger Osterfestspielen 2015 für Jonas Kaufmann in der Rolle des Canio in Ruggero Leoncavallos "Pagliacci". An der Bayerischen Staatsoper steigt er nun wieder in diese Rolle. (Foto: imago stock&people/imago/Ernst Wukits)

Wer das (Online-)Bestellformular mit seinen Wunsch-Vorstellungen für die Festspiele schon abgeschickt hat, kann jetzt natürlich auf gut Glück hoffen, dass er auch die gewünschten Karten zugeteilt bekommt. Etwa für die hochkarätig besetzte Neuinszenierung der „Cavalleria rusticana / Pagliacci“ mit Jonas Kaufmann, Jonathan Tetelman, Ailyn Pérez und Wolfgang Koch. Oder die drei „Rheingold“-Abende, und einen Festakt gibt es auch. Am 1. Februar beginnt die Staatsoper mit der Bearbeitung der Orders, die voraussichtlich Mitte März abgeschlossen sein wird. Alle Bestellungen würden „gleichrangig behandelt“, beteuert die Staatsoper, falls die Nachfrage das Kartenkontingent übersteige, entscheide das Los.

Gewiss sehr gefragt: Tobias Kratzers Neuinszenierung von Wagners "Rheingold" steht bei den Festspielen an drei Abenden auf dem Programm.
Gewiss sehr gefragt: Tobias Kratzers Neuinszenierung von Wagners "Rheingold" steht bei den Festspielen an drei Abenden auf dem Programm. (Foto: Wilfried Hösl)

Mit dem Losglück ist das ja so eine Sache. Man kann als Opernfan aber auch selbst aktiv werden und versuchen, seine Chancen zu erhöhen. Dafür gibt es den Erstverkaufstag. In diesem Jahr ist das Samstag, 25. Januar. Von 10 Uhr an kommen da, ausschließlich an der Tageskasse am Marstallplatz 5, Karten der günstigen Kategorien für alle Festspielvorstellungen in den Verkauf. Damit die Schalter nicht gestürmt werden, ist der Einlass von jeher über ein System mit Wartenummern geregelt.

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Otto Schenks legendäre „Bohème“ an der Staatsoper mit Angel Blue und einem sportiven Tenor, Bariton Erwin Schrott wird zum Dauergast, und am Gärtnerplatz steigt das Premieren-Fieber für Händels „Alcina“.

Von Jutta Czeguhn

Bis vor ein paar Jahren konnte man sich die aussichtsreichen, vorderen Anstehränge über ein semi-offizielles Prozedere bei Januarkälte mühsam erarbeiten. Dazu hatte man eine Woche lang Tag und Nacht zu Appellen auf dem Marstallplatz zu erscheinen, wo eine irgendwie dazu autorisierte Gruppe eine Namensliste führte. Deren Ranking dann aus Tradition von der Staatsoper anerkannt wurde. Doch diesen eigenwilligen Wahnsinn muss sich keiner mehr antun. Von Mittwoch, 22. Januar, 9.30 Uhr an, vergibt die Staatsoper selbst die Wartenummern, telefonisch, online und am Schalter (Kundennummer bereithalten). Auch da braucht es freilich ein wenig Glück.

Eine Tradition aber hat Bestand: Am Erstverkaufstag öffnet die Staatsoper für die Wartenden ihre Kantine schon um 8.30 Uhr. Und im Freunde-Foyer des Nationaltheaters verkürzen von 8.45 Uhr an künstlerische Darbietungen und Infos zu den Festspielen die Zeit bis zum Schalter.

Erstverkauf Festspielkarten, Sa., 25. Januar, 10 Uhr, Tageskasse, Marstallplatz 5, Vergabe der Wartenummern, von Mi., 22. Januar, 9.30 Uhr, telefonisch unter 21 85 19 20, online www.staatsoper.de und am Schalter.

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