Opern-Uraufführung am Theater Regensburg:Läuft ins Leere

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Kohlhaasens Rache: Paul Kmetsch (mit Pistole), Benedikt Eder und Patrizia Häusermann (unter dem Pilz). (Foto: Marie Liebig)

Das Theater Regensburg beauftragte Stefan Heucke mit einer Oper nach Kleists „Michael Kohlhaas“ – gute Idee, ausbaufähiges Ergebnis.

Kritik von Egbert Tholl

Als Kleist seine Novelle „Michael Kohlhaas“ schrieb, diskutierte halb Europa über politischen Widerstand, Napoleon war schuld. Die Geschichte, die Kleist dafür nutzte, ist historisch und spielt im 16. Jahrhundert, zu einer Zeit, in der der Absolutismus begann, sich zu etablieren. Man könnte nun, ausgehend von Kleist, die Legitimität von Widerstand gegen ungesetzlich handelnde Obrigkeit diskutieren, die Haltung der Herrschenden und die Wahrung der Rechte des Individuums. Man kann dies aber auch alles bleiben lassen und eine eindimensionale Ballade erzählen, wie die Uraufführung der Oper „Michael Kohlhaas“ am Theater Regensburg zeigt. Die Musik stammt von Stefan Heucke, das Libretto von Heucke und Ronny Scholz (nach Franziska Steiof), Regie führt Philipp Westerbarkei, und das Ergebnis stolpert vor sich hin.

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