Die mit Spannung erwartete Premiere der Neuproduktion der Richard-Strauss-Oper „Die Liebe der Danae“ an der Bayerischen Staatsoper wäre beinahe ins Wasser gefallen. „Die heutige Premiere stand bis zuletzt auf der Kippe“, teilte die Oper mit. Die schwedische Sopranistin Malin Byström, die die Titelrolle hätte singen sollen, habe wegen eines grippalen Infekts kurzfristig abgesagt.„Ein kurzfristiger Ersatz für die anspruchsvolle Titelpartie schien nahezu unmöglich, da das Werk seit 2016 an keinem großen Opernhaus mehr aufgeführt wurde“, hieß es von der Staatsoper.
Doch die Sopranistin Manuela Uhl, die die Rolle 2016 an der Deutschen Oper Berlin bereits unter der musikalischen Leitung von Sebastian Weigle gesungen hatte, sprang ein. „Nach intensiver Vorbereitung bis in die späten Abendstunden bot sie heute Vormittag an, die Rolle auswendig und szenisch zu singen.“ Darum könne die Aufführung wie geplant stattfinden.
Vor fast 40 Jahren war „Die Liebe der Danae“ zuletzt in der Bayerischen Staatsoper aufgeführt worden. Regisseur Claus Guth bringt das Stück auf die Bühne, und das mit einem sehr aktuellen Ansatz - und Donald Trump. „Es hat mich jetzt selbst überrascht, dass die zentralen Themen meiner Inszenierung mir während der Probenzeit jeden Abend bei der Tagesschau wieder begegnet sind“, sagt Guth im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. „Wir skizzieren einen Staat, mit dem es bergab geht, der bankrott ist und einen Ausweg aus der finanziellen Misere sucht. Plötzlich entwickelt man die Idee, dass nur der reichste Mann der Welt das Problem lösen kann. Ich glaube, die Leute werden die Assoziationen zu dem mächtigen Mann haben. Aber es ist keine „Trump-Oper“, das ist nur eine Ebene unseres Konzepts.“