Oper fast ohne Publikum:In Salzburg klappt's doch auch

Warum lässt sich nicht nach München übertragen, was bei den Festspielen dort gesund funktioniert hat?

"Verantwortung wagen" vom 17./18. Oktober:

Bislang trat der gegenwärtige bayerische Kultur-Staatsminister so gut wie nicht in Erscheinung, und beim Thema Staatsoper, für das er eigentlich zuständig wäre, ist er offensichtlich völlig abgetaucht. Spätestens seit dem erfolgreichen Abschluss der diesjährigen Salzburger Festspiele, bei denen keinerlei Covid-19-Fälle aufgetreten sind, ist es Kennern der Szene klar geworden, dass das Publikum bei Veranstaltungen der Hochkultur äußerst diszipliniert und umsichtig auftritt. Die Gefahr ist hier minimal.

In Salzburg wurde dank eines ausgeklügelten Sitzplans vor halb vollem Saal gespielt, der bayerischen Staatsoper wurden zunächst nicht einmal zehn Prozent der Sitze zugestanden, inzwischen haben wir einen Pilotversuch mit einer Besetzung von knapp 25 Prozent. Die Resultate geben allen Anlass zum Optimismus.

Es steht zu hoffen, dass die bayerische Staatsregierung allmählich ihre fast schon feindselige Haltung gegenüber den Staatstheatern aufgibt und zumindest Platzbesetzungen wie zum Beispiel im Schienenverkehr üblich erlaubt. An die proppenvollen Flugzeuge im verflossenen Sommer wagt man gar nicht zu denken... Dietrich Loos, München

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