Künstliche Intelligenz:Open AI eröffnet erstes Deutschland-Büro in München

Lesezeit: 2 Min.

Open AI löste mit „Chat“-GPT einen Boom in der Nutzung von Künstlicher Intelligenz aus. (Foto: Michael Dwyer/AP)

Der Hightech-Standort München bekommt mit dem Unternehmen hinter Chat-GPT einen wichtigen Zuwachs. Das KI-Start-up nennt erstmals Nutzerzahlen für die Bundesrepublik.

Von Catherine Hoffmann

Open AI wird sein erstes deutsches Büro in München eröffnen. Dies teilte das Softwareunternehmen aus San Francisco am Donnerstag mit. Open AI ist auf Künstliche Intelligenz (KI) spezialisiert und hat den populären Chatbot Chat-GPT entwickelt. Deutschland zählt für das Start-up zu den wichtigsten Märkten. Nirgendwo in Europa gebe es mehr Menschen, die Chat-GPT nutzen. Allein im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Nutzer in Deutschland verdreifacht. Weltweit gehöre die Bundesrepublik zu den fünf führenden Ländern in der Nutzung des Chatbots.

In der bayerischen Landeshauptstadt sitzen bereits die Deutschlandzentralen von US-amerikanischen Technologiekonzernen wie Apple, Google, Microsoft und Intel. Außerdem ist München ein global bedeutender Entwicklungsstandort. Die genaue Adresse des Münchener Büros von Open AI steht bislang nicht fest. Das Unternehmen werde aber bald Fachkräfte in den Bereichen Vertrieb, Entwicklung und Kommunikation einstellen. Die Präsenz in Deutschland solle zudem helfen, die Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten zu vertiefen.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) sagte, die Entscheidung des Unternehmens für München sei ein Vertrauensbeweis für den KI-Standort Bayern. München sei auf dem besten Weg, das „KI-Mekka Europas“ zu werden.  Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) betonte, die bayerische Staatsregierung habe mit ihrer Hightech-Agenda den richtigen Impuls gesetzt, um Münchens führende Position weiter auszubauen. Dazu habe der Freistaat rund 5,5 Milliarden Euro in neue Technologien investiert, Tausende MINT-Studienplätze und eine Vielzahl an Professuren geschaffen – 134 davon allein für Künstliche Intelligenz. So sei „ein perfektes Ökosystem gewachsen, das für Hightech-Unternehmen aus aller Welt attraktiv ist“. KI sei aus der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken, egal, ob es um den Automobilsektor, Mobilität, Biotechnologie, Medizintechnik oder Robotik gehe.

Konzernchef und Open-AI-Mitbegründer Sam Altman sagte, Deutschland sei nicht nur für technisches Know-how und industrielle Innovationen bekannt. Das Land sei auch weltweit führend in der KI-Nutzung. „Mit der Eröffnung unseres ersten Büros in Deutschland können wir noch mehr Menschen, Unternehmen und Institutionen dabei unterstützen, von dieser transformativen Technologie zu profitieren“, sagte Altman laut Pressemitteilung.

Bei der Zahl der Anwender, die bei Open AI ein bezahlpflichtiges Abo abgeschlossen haben, liege Deutschland in Europa auf Platz eins und gehört weltweit zu den drei führenden Ländern. Bei den zahlenden Firmenkunden befinde sich die Bundesrepublik unter den drei führenden Ländern außerhalb der USA. Open AI hat nach eigenen Angaben weltweit über 300 Millionen wöchentlich aktive Nutzer und mehr als eine Million zahlende Geschäftskunden.

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