Das Fundament
Laien werden sich womöglich wundern, dass ein fast 300 Meter hoher Koloss aus Beton und Stahl, der gut 40 000 Tonnen wiegt, auf einem solchen Fundament so solide stehen kann: Auf 40 Metern Durchmesser und einer Höhe von 5,20 Metern verteilen sich etwa 12 500 Tonnen Beton und ein Stahlgerüst. Doch dieser Fuß reicht, denn seit 1968 thront der Olympiaturm auf dem Oberwiesenfeld auf dieser Basis "wie eine Eins".
Die konische Bauweise, bei der sich die Wände von unten nach oben verschlanken, garantiert die Standfestigkeit. Der Turmschaft wird immer dünner, er hat unten einen Durchmesser von 16,5 Metern, oben aber nur noch von 4,5 Metern. Diese Technik führt auch dazu, dass der Schwerpunkt des Bauwerks auf 50 Metern Höhe liegt. In knapp zwei Jahren wurde der Bau mit einer inneren und äußeren Schale meterweise hochgezogen. Im Jahr 1999 musste der Turm wegen Sanierungsarbeiten einmal für drei Monate geschlossen werden. Die meisten Wartungsarbeiten finden aber bei laufendem Betrieb oder während der Nacht statt.
Betriebsleiter Ulrich Bodammer hat die Stabilität des Turms bei starkem Sturm auch selbst getestet. Nur wenige Zentimeter Bewegung gebe es, die man kaum wahrnehme, "nur, wenn man sich sehr stark konzentriert", sagt er. Deutlicher spürbar seien da schon die Bewegungen infolge von Temperaturunterschieden. Wenn der Turm in der Nacht auskühlt und am Morgen die Sonne dann stark auf ihn scheint, dann arbeite das Material. Im Bereich des Fundaments sind auch viele Technikräume untergebracht. Das Notaggregat, das innerhalb von 15 Sekunden die Stromversorgung garantiert, wurde erst 2015 ausgetauscht.