Süddeutsche Zeitung

Stadtwerke München:Sanierung der Olympia-Schwimmhalle beginnt im Mai

Während der Arbeiten soll der Badebetrieb weiterlaufen, dafür wird eigens ein Tunnel für den Transport von Baumaterial gebaut.

Von Nicole Graner

Es wird eine große Herausforderung. Eine sehr große. Das ist Reinhold Horn, Leiter der Bädertechnik bei den Stadtwerken München, und der Stadtwerke-Bäderchefin Christine Kugler schon jetzt klar. Denn während der Sanierung der Olympia-Schwimmhalle soll der Betrieb soweit wie möglich aufrecht erhalten werden. Das bedeutet: Baustelle, Schwimm- und Freizeitbereich müssen mit Staubschutzwänden voneinander getrennt werden; ein eigens gebauter Tunnel, der für die Besucher zwar übergehbar, aber nicht barrierefrei sein wird, soll als eine Art Transport-Trasse fungieren.

"Wir werden stets flexibel reagieren müssen", erklärt Kugler, die dem Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart die Sanierungspläne vorstellte, "es ist uns wichtig, dass der Betrieb weitergehen kann und auch der Stützpunkt für die Technische Universität München (TUM) und der Stützpunkt für die Leistungsschwimmer weiter trainieren können." Damit der ehrgeizige Plan gelingt, wird vor allem auch nachts gebaut. So lärmmindernd wie möglich.

Geplant sind zwei Bauabschnitte. Es beginnt mit einer dreiwöchigen Schließung des Bades vom 9. Mai an, in der Trennwände und Tunnel gebaut werden. Danach können Wettkampf- und Springbecken, Fitness- und Saunabereich wieder genutzt werden. Währenddessen wird das Sanitär-Rondell drei zu einem neuen Planschbereich mit Rutsche, Spritzdüsen und Wasserspielgeräten sowie Sitzbänken ausgebaut. Das, so sagt Kugler, habe in der Halle einfach gefehlt. Gut sei vor allem, dass sich der Planschbereich dann direkt neben dem Nichtschwimmerbecken befindet und die Eltern ihre Kinder überall gut beobachten können. Markantes Merkmal im Planschbereich wird eine lustig beleuchtete Decke. Auch die Jugend-Umkleidekabinen werden umgebaut. Großteils werden die Umkleiden im Gesamtbereich aber weiter verwendet und die Umkleideschränke erneuert. Auch die Fliesen werden beibehalten und nur partiell ausgebessert.

Die Kosten der Sanierung "sind ein Albtraum"

Bauabschnitt zwei wird, wie die Stadtwerke betonen, der "lärmintensivste Teil". Für drei Wochen muss im Mai 2017 noch einmal die Halle geschlossen werden. Danach sind nur der Bereich, der für den studentischen Sport vorgesehen ist, sowie das Nichtschwimmerbecken und das neue Planschbecken zugänglich. Saniert werden dann die Fassade, das Schwimmbecken und die Umkleiden Ost sowie die Sanitär-Rondelle.

Der Personenaufzug wird verbreitet, damit er auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist; auch wird ein Teil der Umkleiden barrierefrei gestaltet, vor der Halle wird es zwei Stellplätze für Schwerbehinderte geben. Diese müssen aber noch von der Olympiapark München GmbH genehmigt werden. Das Schwimmbecken wird mit Edelstahl verkleidet, die Hubböden werden erneuert. "Alles", so Zorn, "wird absolut wettkampftauglich werden". Der Saunabereich ist in dieser Bauphase beschränkt nutzbar.

Ob der Lärm die Anwohner zum Beispiel im Olympischen Dorf stören könnte? Die Stadtwerke, so erläutert Reinhold Zorn, würden darauf genau achten und schauen, dass die Nachtruhe nicht gestört werde. Man baue auch lärmdämmende Schutzwände. Dennoch sei diese Bauphase einfach mit mehr Lärm verbunden, da auch die Fassade saniert werde. Das Fensterglas, im Laufe der Zeit trüb geworden, wird erneuert, die für die Fassadenstützung wichtigen, aber undichten Fußpunkte werden repariert. Korrosionschutz heißt im Fassadenbereich das Motto, wie auch bei der gesamten Betonsanierung.

Die Farben Dunkel- und Hellgrün, Lila, Blau, Gelb und Orange - selbst Waldi, das Maskottchen der Olympischen Spiele 1972 trug diese Farben - werden dann in der neuen Olympia-Schwimmhalle wieder zu sehen sein. Denn Ziel ist es, das Bad als historisches Erbe so weit wie möglich wieder in den Originalzustand zurückzuführen. Auf die Kosten der Sanierung angesprochen, erklärt Kugler: "Die sind ein Albtraum."

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SZ vom 23.02.2016/sim
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