Olympiapark:See-Schlacht

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Spektakuläre Schlusssequenz im Aufbau: Der Zielhügel wird in den Olympiasee hineingebaut. (Foto: Olympiapark)

Letzte Vorbereitungen für Munich Mash laufen

Von Sebastian Winter, München

Es stürmt auf dem Startturm am Rande des Olympiastadions. So sehr, dass Organisationschef Frank Seipp am Dienstag bei der Ortsbegehung sagt: "Heute wäre definitiv zu viel Wind." Doch der Wind soll nachlassen, das Wetter besser werden Richtung Wochenende. Das ist wichtig für das Kernstück des Actionsport-Festivals Munich Mash, den Wettbewerb im Mountainbike-Slopestyle. Am Samstag (17 Uhr) stürzen sich 24 der weltbesten Fahrer den haarsträubenden Kurs hinunter, springen von haushohen Kickern, über riesige Schanzen, bis sie in der spektakulären Schlusssequenz abheben und auf dem Zielhügel im Olympiasee landen.

Die Strecke ist im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so lang und noch spektakulärer. Der im Rahmen der weltweiten Profitour FMB laufende Münchner Wettbewerb hat Diamond-Status bekommen, höchste Kategorie also, das Prädikat schmückt diese Saison nur sechs der mehr als 50 Wettbewerbe der FMB-Tour. "Das wird unser bester Event", sagt Seipp. In dem Kanadier Brett Rheeder, dem Engländer Sam Pilgrim und Vorjahressieger Louis Reboul aus Frankreich wurden immerhin die Besten der Szene verpflichtet. Pilgrim, ein smarter Typ mit Zahnlücken aus Colchester, der bereitwillig zum Fotoshooting auf den sturmumtosten Startturm steigt, sagt pflichtbewusst: "Das Level ist crazy." Der Aufwand auch: Zehn Kilometer Kabel für 15 Kameras sind verlegt, 240 Tonnen Stahl tragen den Startturm und die Rampen, 170 Laster transportierten den Lehmboden für die Strecke aus dem Dachauer Hinterland nach München.

52 000 Zuschauer waren 2014 beim Munich Mash, mindestens genauso viele sollen an diesem Wochenende in den Olympiapark strömen. Allein die Tatsache, dass der Slopestyle-Wettbewerb und die flankierende Bummelmeile mit vielen Mitmachangeboten keinen Eintritt kosten, dürfte Massen anlocken - wenn nur das Wetter mitspielt, die einzige Variable in der Planung, die ansonsten zukunftsträchtig ist. Die Verträge laufen erst einmal über fünf Jahre.

Vom Wetter völlig losgelöst sind die beiden weiteren Wettbewerbe des Munich Mash. Längst ist die Olympia-Eishalle für BMX Street Rink (Samstag, 13 Uhr) und Skateboard Street Rink (Sonntag, 13.30 Uhr) präpariert, am Dienstag durften sich schon einmal etwa 4500 eingeladene Schüler und Flüchtlingskinder aus München und Umland bei einem Schnuppertag auf der Tribüne der Eishalle von den Künsten der Könner überzeugen. Der Kreischpegel war entsprechend hoch, die Begeisterung der Fahrer ebenfalls: "Richtig krass, das ist ein megacooles Lineup", sagte BMX-Fahrer Felix Prangenberg, eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen in diesem Sport, in dem der Frankfurter Bruno Hoffmann die größten Chancen aus deutscher Sicht hat. Bei den Skateboardern kann sich bereits am Freitag einer von 50 Fahrern aus der Region in der Qualifikation den letzten Platz im Profifeld sichern. Der Berliner Denny Pham ist dort gesetzt, und er prognostiziert schon mal einen harten Kampf: "Die Skater werden sich im Finale totbattlen."

Das ist die Sprache des Nischensports, der sich gerade dort auch wohlfühlt - abseits des Mainstreams, mit subkulturellem, unangepasstem Anstrich. Doch genau diese Szene soll nun junges, sportliches Massenpublikum anlocken. Für Olympiapark-Chef Arno Hartung ist bereits jetzt klar: "Das ist unsere wohl wichtigste Eigenveranstaltung in diesem Jahr."

© SZ vom 24.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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