Olympiapark:Schön grün hier

Olympiapark: Am Eingang zum Olympiaturm liegt Ulrich Bodammers Dienstwohnung.

Am Eingang zum Olympiaturm liegt Ulrich Bodammers Dienstwohnung.

(Foto: Robert Haas)

Betriebsleiter Ulrich Bodammer wohnt gleich neben dem Olympiaturm

Ein Immobilienmakler würde es wohl so formulieren: Hübsche 90-Quadratmeter-Wohnung mit 85 Hektar großem Park und angrenzender Aussichtsterrasse. Ulrich Bodammer, der seit 15 Jahren als Betriebsleiter im Olympiapark arbeitet, wohnt dort, wo die Besucher des Olympiaturms für ihre Tickets anstehen. Also fast. Es geht noch einen schmalen Gang entlang, der mehr nach Verwaltung als nach Wohnung aussieht. Und dann steht man schon vor Bodammers Tür.

Dahinter ist es wesentlich gemütlicher als draußen auf dem Gang. 90 Quadratmeter ist die Wohnung etwa groß, und vom Wohnzimmer aus blickt man auf die Olympiahalle. Trotzdem ist es erstaunlich leise. Egal, welche Veranstaltung im Park stattfinde, ob Hardrock-Festival oder Munich Mash, "hier ist es ruhig wie im Sanatorium", sagt der 57-jährige Elektrotechniker. Als er 2001 den Job im Olympiapark annahm, war die Bedingung, hier herzuziehen. Neben Bodammer wohnen noch drei weitere Mitarbeiter im Park. Einer hat immer Bereitschaftsdienst. Wenn zum Beispiel die Kühltechnik beim Eisstadion ausfällt, oder es einen Feueralarm gibt, muss einer der vier Techniker immer zur Stelle sein. "Dann kann ich nicht sagen, ich bin gerade in der Innenstadt Schuhe kaufen und komme in einer Stunde." Bereut hat es Bodammer trotzdem nie, dass er im Olympiapark lebt und arbeitet. Immerhin muss er sich nicht mit dem Münchner Wohnungsmarkt herumärgern. Wie viel Miete er jeden Monat tatsächlich bezahlt, weiß Bodammer gar nicht so genau. Das, was ihm sein Arbeitgeber erlässt, kommt zum Teil als Steuer wieder drauf.

Besonders gefällt Bodammer an seiner Wohnlage aber ohnehin etwas anderes: "Da, wo andere in ihrer Freizeit extra hinfahren müssen, lebe ich." Der 57-Jährige könnte an sämtlichen Veranstaltungen im Park teilnehmen. Aber das tut er nur selten, weil er dort ohnehin nicht abschalten könnte - die ganze Zeit, sagt Bodammer, hätte er dabei die Arbeit im Kopf. Nur bei AC/DC sieht man ihn auf jeden Fall im Publikum.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: