Olympiapark:Red Bull plant neues Stadion in München

Die Event Arena im Olympiapark.

Die Event-Arena soll weichen. Den Platz des früheren Radstadions hält Stadtbaurätin Elisabeth Merk allerdings nicht wirklich für ideal.

(Foto: Robert Haas)

Bekommen der EHC München und die Basketballer des FC Bayern ein neues Zuhause? Der Getränkehersteller Red Bull will auf eigene Kosten eine Hightech-Arena im Münchner Olympiapark bauen. Dafür müsste allerdings ein anderes Stadion weichen.

Von Dominik Hutter

Im Münchner Olympiapark soll eine neue große Sportstätte entstehen. Der österreichische Getränkehersteller Red Bull plant den Bau einer Eishockey- und Basketballhalle für rund 10 000 Zuschauer - nach SZ-Informationen für eine dreistellige Millionensumme. Die Firma will die Arena selbst finanzieren und auch alle Risiken tragen, erwartet dafür von der Stadt aber ein baufertig freigeräumtes Areal.

Der riesige Komplex, zu dem auch eine Trainingshalle mit drei weiteren Eisflächen gehört, könnte an der Stelle der Event-Arena, also des früheren Radstadions, entstehen. Neben dem Eishockey-Erstligisten EHC München, der seit Mai dem Unternehmen gehört, sollen in der Arena auch die Bundesliga-Basketballer des FC Bayern unterkommen.

Mit der neuen Multifunktionshalle würde sich Red Bull langfristig zum Standort München bekennen - was in der Vergangenheit immer wieder angezweifelt wurde. Die Stadt müsste zuvor auf eigene Kosten das zwischen 1970 und 1972 erbaute Radstadion abbrechen und ein entsprechendes Baurecht schaffen.

Zudem fordert Red Bull, dass die Kommune Parkplätze und eine ausreichende Verkehrsanbindung zur Verfügung stellt. Der Stadtrat wie auch der Olympiapark-Aufsichtsrat zeigen sich aufgeschlossen für die Idee.

Allerdings gilt es noch diverse Fragen zu klären. So will die Stadt auf dem Gelände des Olympiaparks unbedingt eine Konkurrenz zur Olympiahalle vermeiden.

Konzerte oder andere Veranstaltungen seien in der neuen Arena nicht geplant, versicherte indes Red Bull in einem Schreiben an die Stadt - immerhin erreicht das neue Stadion mit seinen 10.000 Plätzen schon fast die Kategorie der Olympiahalle (12.500 bis 15.500 Plätze). Von der Investition erwartet sich die Firma eine "professionelle Umgebung" für ihre Eishockeymannschaft.

Langfristige Mietverträge mit FC Bayern

Damit die Arena auch ausreichend genutzt wird, soll es langfristige Mietverträge mit dem FC Bayern, aber auch mit dem Olympiastützpunkt und für den Vereins- oder Breitensport geben. Red Bull hat seine Pläne am 18. Juli offiziell als Absichtserklärung bei Bürgermeisterin Christine Strobl eingereicht. Konkrete Verhandlungen soll es erst nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss geben.

Das Thema stand am Mittwoch auf der Tagesordnung des nicht öffentlichen Teils der Vollversammlung. Eine Entscheidung lag zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht vor.

Doch eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich, da die Fraktionen sich bereits im Vorfeld abgesprochen haben und es nach SZ-Informationen zumindest bei SPD, CSU und Grünen keine größeren Bedenken gibt. Der zuständige Wirtschaftsreferent Dieter Reiter (SPD) hatte die Annahme empfohlen.

Unklar ist, was mit dem heutigen Olympia-Eissportzentrum passiert, das nach dem Bau einer neuen Multifunktionshalle entbehrlich wäre. Ohnehin hat Stadtbaurätin Elisabeth Merk Zweifel, ob es sinnvoll ist, den "Footprint" der bestehenden Sportstätte zu verlassen und in den etwas abgelegenen Südwesten des Geländes auszuweichen.

Red Bull geht jedoch "nach derzeitigem Sachstand" davon aus, dass nur an der Adresse des früheren Olympia-Radstadions ausreichend Platz zur Verfügung steht.

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