Süddeutsche Zeitung

Olympiapark:Auf dem Board durch die Nacht

Der Bezirksausschuss beantragt, den beliebten Skatepark am Brundageplatz mit einer Lichtanlage auszustatten

Von Jerzy Sobotta, Olympiapark

Es ist nicht der größte, aber mittlerweile einer der beliebtesten Skateparks in München: der Stonepark am Brundageplatz, gleich hinter der U-Bahnstation OIympiazentrum. Gegen Ende der Sommerferien wurde er nach einem gut einjährigem Umbau wieder eröffnet und ist jetzt rundum erneuert. "So etwas gab es bisher in München nicht", sagt Jonathan Wronn vom Kölner Planungsbüro "Lndskt", das den neuen Park und die rund 250 000 Euro teure Anlage entworfen hat. Er ist selbst Skater und Geschäftsführer des Planungsbüros. "Durch seine organischen Formen ist er nicht so schwer zu fahren. Von Jung bis Alt kann hier jeder seinen Spaß haben. Anfänger genauso wie Fortgeschrittene", sagt er. Und das mache den Stonepark mittlerweile zu einem der meistbesuchten Skateparks in München. Das liege auch daran, dass die Stadt geradezu vorbildlich lokale Skater und den Verein Skateboarding München bei der Konzeption mit eingebunden habe, sagt Wronn. Von den ersten Skizzen bis zum fertigen Rendering der Planungsentwürfe hätten die Skater vom Brundageplatz immer mitgeredet.

Nun können sich die Skater auf rund 700 Quadratmetern Beton austoben, von früh morgens bis die Sonne untergeht. Nur blöd, dass das in den Wintermonaten schon um vier Uhr nachmittags passiert. Denn dann wird es am Stonepark dunkel und nur die Hartgesottenen fahren weiter, was in der Dunkelheit nicht ganz ungefährlich ist. Abhilfe will nun Nicole Riemer-Trepohl (Grüne) schaffen, die sich mit den Skatern unterhalten hat. Im Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart hat sie als Jugendbeauftragte einen Antrag eingebracht, der eine Beleuchtung für die Sportler fordert. Nach Möglichkeit bereits bis März 2020, dann findet die offizielle Einweihung des Stoneparks statt - und die Kommunalwahl. Mit ihrem Vorschlag fand sie Unterstützung bei allen Fraktionen, die den Antrag angenommen haben.

"Es gibt mittlerweile extrem gute Flutlichtanlagen", sagt Wronn und verweist auf den Düsseldorfer Skatepark "Eller", auf dem eine der modernen Anlagen steht. "Sie ist so gut wie auf einem Fußballfeld und wirft keine Schatten." Dort habe sie rund 150 000 Euro gekostet. Im Olympiapark sei das wohl zwischen 50 000 und 100 000 Euro zu haben, schätzt er. Allerdings könnte die Planung der Beleuchtung schwieriger sein, als bei anderen Skateplätzen, denn der Olympiapark steht seit mehr als 20 Jahren unter Denkmalschutz. "Das mussten wir bei der Planung mitberücksichtigen und sehr vieles mit den entsprechenden Behörden absprechen", sagt der Architekt. Für eine Flutlichtanlage könnte es also hohe Hürden geben.

Ob die Skater künftig auch im Winter bis in die Nacht fahren können, darüber muss nun die städtische Verwaltung entscheiden, an die der Antrag gerichtet ist. Und der fordert auch, dass der Spaß nur bis 22 Uhr geht, denn dann sollen die Lichter ausgehen.

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Quelle:
SZ vom 13.12.2019
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