Olympiadorf:Teure Freiheit

Endstation Freiheit

Doppelter Blick: In dem Theaterstück spiegelt sich die Vergangenheit in der Gegenwart.

(Foto: Eugen-Roland Rohn)

Axel Schwarz zeigt im Forum 2 ein Stück über die DDR-Diktatur mit aktuellem Bezug

Wie fühlt es sich an, zu wissen, dass man sein Zuhause, seine Freunde oder sein geliebtes Haustier gerade das letzte Mal sieht? Und wie fühlt es sich an, in einem Staat zu leben, in dem man sich auf dem Dachboden verstecken muss, wenn man Nachrichten schauen will? Um Fragen wie diese geht es in Axel Schwarz' neuem Theaterstück "Endstation Freiheit". Das Stück zeigt eine Familie, die versucht, mit einem Zug aus der DDR zu fliehen. Im Zentrum stehen dabei persönliche Konflikte ebenso wie die Frage, was mit dem Familienhund passiert, der zurückbleiben muss. Schwarz möchte allerdings nicht nur die Lebensrealität in einer Diktatur wie der DDR darstellen - Endstation Freiheit erzählt mehr als nur diese eine Geschichte. Leitfaden bleibt die Flucht der Familie, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Dazu hat Schwarz das Stück allerdings mit Eindrücken aus seinem eigenen Leben angereichert. Eine Szene ist zum Beispiel von Schwarz' Verwandten inspiriert, die in der ehemaligen Tschechoslowakei lebten und mit einem Fernseher auf dem Dachboden die westdeutsche Tagesschau verfolgten.

Und Schwarz wagt auch den Sprung in die Gegenwart. "Wenn wir nicht aufpassen, kann es ganz schnell gehen, dass die Situation wieder so ist", sagt er und verweist auf das Erstarken antidemokratischer Parteien in Europa. "Die Idee für das Theaterstück trage ich schon seit 2011 mit mir herum", sagt der ausgebildete Schauspieler. Jetzt hat er mit "Die Startisten" eine Theatergruppe in München gefunden, die Interesse an dem Stück hatte. Es ist die zweite Produktion, die das Laientheater mit ihm als Regisseur auf die Bühne bringt, und das erfolgreich: "Das letzte Mal waren wir fast immer ausverkauft", erzählt Schwarz stolz. Mit dem neuen Stück geht es am Freitag, 22. Februar, das erste mal auf die Bühne - und er hofft auch für Endstation Freiheit auf ein volles Haus.

Zu sehen am Freitag, 22. Februar und Samstag, 23. Februar, um 20 Uhr und am Sonntag, 24. Februar, um 12 Uhr im Forum 2 an der Nadistraße 3. Außerdem am Freitag, 15. März, und am Samstag, 26. März, wieder um 20 Uhr und am Sonntag, 17. März, um 12 Uhr im Einstein Kultur, Einsteinstraße 42. Tickets kosten regulär zwölf Euro, acht für Schüler und Studenten. Reservierung unter tickets@startisten-muenchen.de.

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