Olympia-Attentat 1972:Gedenken an die Toten

Auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 5. September 1972, haben palästinensische Terroristen bei den olympischen Spielen elf israelische Athleten als Geiseln genommen. An diesem Mittwoch gedenken zahlreiche Gäste vor dem Tower auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck dem Terror.

Auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 5. September 1972, haben palästinensische Terroristen bei den Olympischen Spielen elf israelische Athleten als Geiseln genommen. An diesem Mittwoch gedenken zahlreiche Gäste vor dem Tower auf dem Fliegerhorst in Fürstenfeldbruck dem Terror.

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(Foto: dapd)

Angehörige der Opfer des Olympia-Attentats entzünden bei der Gedenkfeier Kerzen und erinnern so an die ermordeten israelischen Sportler - ihre eigenen Familienmitglieder.

Nach München gekommen ist auch Shay Shapira, der Sohn des Leichtathletik-Trainers Amizur Shapira. Fünf Jahre war Shay Shapira alt, als er seinen Vater verlor. Es ist nicht das erste Mal, dass er den Ort der Tragödie besucht. Und doch: Er ist "aufgeregt", "aufgewühlt".

Doch statt der üblichen bedächtigen Reden geht es bei dieser Gedenkfeier auch um Schuld, Verantwortung und Versäumnisse. Vertreter des Zentralrats der Juden üben bei der Veranstaltung scharfe Kritik am Internationalen Olympischen Komitee. Charlotte Knobloch, Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde München, spricht von einem "Schandfleck auf der olympischen Weste", dass das IOC auch bei den Spielen in London eine Gedenkminute verweigert hatte.

Dieter Graumann, Vorsitzender des Zentralrats der Juden, wirft zudem den deutschen Sicherheitsbehörden schweres Versagen bei den Spielen von München vor.

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(Foto: Stephan Rumpf)

Auch Israels Vize-Premier Shalom ist an diesem Mittwoch nach München gekommen - auf dem Foto steht er gemeinsam mit einem Angehörigen am Tatort in der Conollystraße 31 im Olympischen Dorf. Ministerpräsident Seehofer hatte Israel zuvor überraschend einen eigenen Gedenkraum für das Attentat in München versprochen.

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