Olympia 2018 in München:Fünf Freunde der Bewerbung

Neben Großsponsoren unterstützen auch Mittelständler das Vorhaben Olympia 2018. Die Hälfte der Bewerbungskosten sind bereits gedeckt.

Berthold Neff

Ein Geschäftsführer weniger, aber ein paar Freunde mehr: Nach den Turbulenzen rund um das Ausscheiden von Richard Adam aus dem Führungstrio verkündeten die Olympia-Werber am Montag Positives.

Geschäftsführer Bernhard Schwank präsentierte fünf Firmen, die sich mit 30.000 Euro an den Kosten der Kandidatur beteiligen und sich dafür "Freunde der Bewerbung" nennen dürfen. Schwank sagte, dass nun auch kleinere Firmen zu den Unterstützern zählten, sei für die Kandidatur Münchens für die Winterspiele 2018 sehr wichtig.

Fünf mittelständische Unternehmen unterstützen Olympia

Nicht nur finanziell werde das Engagement des Mittelstands die Bewerbung stützen, "sondern vor allem ideell, weil es ein wichtiges Signal dafür ist, dass die regionale Wirtschaft hinter uns steht".

Fünf mittelständische Firmen sind dem Aufruf der Bewerbungsgesellschaft und der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern bisher gefolgt, noch viele weitere sollen folgen.

Schließlich, so betonte IHK-Präsident Erich Greipl vor der Presse, seien Olympische Spiele "ein ideales Schaufenster, um heimische Produkte und Verfahren einem breiten Weltmarktpublikum zu präsentieren".

Außerdem werde dieses Großereignis dazu beitragen, "die Marke München erneut positiv aufzuladen". Der Stadt und der Region eröffne sich mit den Spielen "eine Riesenchance".

"Region München positiv positionieren"

Vier der fünf Freunde kommen aus München. Nico Schoenecker zum Beispiel, Geschäftsführer der Autobus Oberbayern GmbH, hat sich schon früh gemeldet, um bei der Bewerbung mitzumachen, weil es "keine bessere Möglichkeit gibt, die einzigartige Region München international positiv zu positionieren".

Pünktlich zum Termin prangte auf einem seiner Busse, mit dem die Teilnehmer der Presserunde zum Foto-Termin fuhren, bereits das Münchner Olympia-Logo. Gerade für ein Unternehmen, das 70 Prozent seiner Aktivität im umweltfreundlichen öffentlichen Personennahverkehr erbringe, sei es besonders wichtig, dass diese Bewerbung "auch in ökologischer Hinsicht neue Maßstäbe" setze.

Auf der nächsten Seite: Gründe, die die Sponsoren zum Mitmachen bewogen.

Hälfte der Bewerbungskosten ist gedeckt

Nachhaltige Sportstätten und Gebäude errichten

Das Ökologische hat es auch Thomas Bohn, Geschäftsführer der Drees & Sommer GmbH, angetan, die vor allem im Projektmanagement tätig ist. Bohn: "Das Thema Nachhaltigkeit und Green Building ist der dominierende Trend in der Immobilienbranche."

Bohn, dessen Firma bereits beim Bau des Fröttmaninger Stadions tätig war, will mithelfen, "nachhaltige Sportstätten und Gebäude zu errichten und damit klimaneutrale Winterspiele zu veranstalten".

Flori Schuster, Chef des Sporthauses Schuster am Marienplatz, beteiligt sich "mit dem klaren Ziel, die fünf Ringe nach Bayern zu holen". Er malt es sich bereits aus, "dass bei uns ein absoluter Ausnahmezustand herrschen wird, wenn jeden Abend die Medaillen-Zeremonie vor unserer Haustür stattfindet".

Flori Schuster, Jahrgang 1955, erinnert sich noch lebhaft an den Zauber der Olympischen Sommerspiele 1972. Wenn er daran denkt, wie er im Stadion mitfieberte, "läuft mir immer noch ein Schauer über den Rücken". Nun will er dieses Gefühl noch einmal erleben.

Bewerbung kostet etwa 30 Millionen Euro

Wie es ist, bei Olympia dabei zu sein, weiß Brigitte Golchert von der APA-Gruppe aus Neuwied am Rhein. Zuletzt zeichnete die auf Werbung rund um den Sport spezialisierte Firma das Deutsche Haus der deutschen Olympioniken in Vancouver aus und will nun, mit großformatigen Werbemitteln bestens vertraut, die Münchner Botschaft "in jeglicher Form perfekt in Szene setzen".

Und diese lautet, dass München und seine Partner in Garmisch-Partenkirchen und im Berchtesgadener Land diese Spiele wirklich wollen - wie es Geschäftsführer Bernhard Schwank formuliert.

Die Bewerbungskosten werden auf etwa 30 Millionen Euro geschätzt, "weit über die Hälfte der benötigten Summe" ist laut Schwank bereits von Sponsoren zugesichert. Die nationalen Förderer zahlen je drei Millionen Euro (Adidas, BMW, Lufthansa, Flughafen und die Sparkassen-Gruppe), dazu kommen noch die nationalen Ausstatter (Deloitte, GfK Verein, Messe und Stadtwerke).

Voraussichtlich im Juni wird das Internationale Olympische Komitee (IOC) beschließen, ob München den Status einer Kandidatenstadt erhält. Wo die Spiele 2018 stattfinden, entscheidet die IOC-Vollversammlung am 6. Juli 2011 in Durban.

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