Tipps zum 189. Oktoberfest in München:Überblick im Wiesn-Rummel

Lesezeit: 11 Min.

München, eine Stadt steht kopf: Vom 21. September bis zum 6. Oktober steigt das Oktoberfest. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die Wiesn bietet wieder Neues – von der Boandlkramerei bis zum Laser-Fahrgeschäft. Vor allem feiern die Münchner auf dem größten Volksfest der Welt aber die Tradition und einige Jubiläen. Was man in diesem Jahr auf dem Oktoberfest nicht verpassen sollte.

Von Michael Zirnstein, Sarah Maderer, Barbara Hordych

Zum 189. Mal steigt auf der Münchner Theresienwiese das Oktoberfest. Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein wenig Neues – von den aktuellen Pop-Hits der Kapellen in den Wiesnzelten bis zu einem Videospiel-Fahrgeschäft mit Laserpistolen. Stolz sind die Münchner aber auf das Alte, die Tradition, das Gewachsene – vom Trachtenumzug bis zu den urigsten Fahrtgeschäften. Heuer sind einige beachtliche Jubiläen und runde Geburtstage zu feiern: Die Oide Wiesn wird 10, das Service-Zentrum 20, das Weinzelt 40 und die Krinoline 100, ihre eigene Kapelle 85 Jahre alt. Um beim größten Volksfest der Welt vom 21. September bis zum 6. Oktober nicht den Überblick zu verlieren, hier einige Tipps rund um Kultur, Brauchtum und Rausch.

Die Umzüge

Der Trachtenumzug trägt das Oktoberfest in die Stadt hinein – hier der Trommelzug Staffelsee-Uffing. (Foto: Stephan Rumpf)

Das Oktoberfest ist längst nicht auf die Theresienwiese beschränkt, die ihm seinen Kurznamen „die Wiesn“ gibt. Rundherum ploppen Pop-up-Trachtengeschäfte auf, und in den Hotel-Bars, Kneipen und Diskotheken wird nach Zapfschluss weitergefeiert. Vor allem aber tragen die beiden Umzüge am ersten Wochenende die Wiesn in die Stadt hinaus zu ihren Bürgern und Gästen.

Bevor Oberbürgermeister Dieter Reiter am Samstag um 12 Uhr im Schottenhamel-Zelt den Schlegel schwingt und mit seinem „O’zapft is!“ das Fest eröffnet, ziehen die Wirte von der Sonnenstraße auf die Festwiese. Das erste Traditions-Spektakel: mit 1000 Teilnehmern, mit blumengeschmückten Kutschen, herausgeputzten Festwagen mit Masskrug schwenkenden Kellnerinnen, mit den Musikkapellen der Festzelte und den Prachtgespannen der Brauereien.

Weltweite Aufmerksamkeit erlangt München am Sonntag mit dem Trachten- und Schützenzug. Der wurde erstmals 1835 zu Ehren der Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern und dem 25-jährigen Bestehen des Oktoberfestes ausgerichtet. Inzwischen sind 9000 Mitwirkende dabei, gegliedert in 60 Zugnummern und Unterabteilungen. Die Reiterstaffel des Präsidiums Oberbayern – gefolgt vom Jugendmusikkorps Bad Kissingen, dem Münchner Kindl Franziska Inselkammer hoch zu Ross und Moriskentänzern – führt den sieben Kilometer langen Zug an vom Max-II-Monument durch die Münchner Innenstadt zur Festwiese. Wer bei all den Brauchtums- und Trachtengruppen aus dem In- und Ausland den Überblick verliert, erhält wie Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten vom Bayerischen Rundfunk fachkundige Erklärungen.

Die Umzüge werden vom Verein Festring München veranstaltet. Tickets für die Tribünen an der Zugstrecke gibt es via Münchenticket. zir

Der Anstich-Tag zum Nachlesen
:Erste „Bierleiche“ nach zweieinhalb Stunden - Zelte wegen Überfüllung geschlossen

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Von SZ-Autorinnen und -Autoren

Bier- und Getränkepreise

Gut eingeschenkt sollte die Mass sein, bei Preisen um die 15 Euro. (Foto: Robert Haas)

Leidiges Thema: Alles wird teurer, da können die Festwirte nicht zurückstehen. Um 3,67 Prozent haben sie den Bierpreis heuer angehoben, die Mass kostet nun im Schnitt 14,73 Euro. Bräurosl, Hacker, Löwenbräu, Marstall und Paulaner reißen die 15-Euro-Marke, am günstigsten trinkt man am Familienplatzl (13,60) und im Museumszelt der Oidn Wiesn (13,80). Auch die Preise für Alkoholfreies haben angezogen, im Schnitt kostet ein Liter Spezi 12,23 Euro (im Weinzelt 18,40) und Tafelwasser 10,48 Euro (Spartipp: bei Käfer 9,40, im Goldenen Hahn 8,20).

Unschlagbar günstig ist der Limogarten: Kinder dürfen im nun vergrößerten Familienabschnitt im Biergarten des „Festzeltes Tradition“ für einen Euro so viel Limo zapfen, bis sie abwinken.

Kostenlos können die Gäste heuer an zehn Trinkwasserbrunnen Plastikflaschen füllen. (Foto: Claus Schunk)

Und wer gar kein Geld ausgeben kann oder will, muss auch nicht verdursten. Seit 2023 gibt es Trinkwasserbrunnen zum Selbstabfüllen von mitgebrachten Plastikflaschen. Die wurden so gut angenommen, dass die Stadt deren Zahl 2024 von fünf auf zehn verdoppelt hat, auch auf der Oidn Wiesn kann man an zwei Stellen gratis Wasser der Stadtwerke tanken. zir

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Von Ana Maria März

Oide Wiesn

Günstiger Spaß: Nur 1,50 Euro kostet die Fahrt im Kettenkarussell auf der Oidn Wiesn. (Foto: Stephan Rumpf)

Unverhofft feiert die Oide Wien heuer Jubiläum. Dass dieses Oktoberfest-Museumsdorf (Eintritt vier Euro von 10 bis 21 Uhr, danach gratis) zum zehnten Mal eine Oase im Wiesn-Rummel sein darf, liegt an der Absage des Bayerischen Zentral-Landwirtschaftsfestes, das diesmal eigentlich den Platz bekommen hätte. Umso schöner für alle Familien, Nostalgie-, Brauchtums- und Volksmusikfreunde, die hier Wiesn erleben können, wie sie (vielleicht nie wirklich) war.

Die historischen Fahrgeschäfte wie der Kettenflieger von 1919, das wirbelnde Calypso aus den Fünfzigerjahren oder eine Fahrt im neuen (alten) „Holzpfosten-Scooter“ kosten nur 1,50 Euro pro Fahrt. Im Museumszelt steht ein Springpferdekarussel von 1945, können Kinder im Nachbau eines Velodroms verrückte Räder fahren, sind historische Anzapfschlegel, Plakate und Geisterbahngeister ausgestellt.

In den Festzelten der Oidn Wiesn geht es etwas gemütlicher zu als „draußen“. Im Festzelt Tradition (5000 Sitzplätze innen, 3000 im Garten) gibt es Blasmusik und Auftritte der bayerischen Trachtenvereine. Im klimaneutralen Volkssängerzelt Schützenlisl (drinnen 1384 Plätze, draußen 400) hat die BR-Wirtshausmusik-Expertin Traudi Siferlinger ein Musikprogramm auf den Spuren von Legenden wie Bally Prell und Georg Blädel zum Mitsingen zusammengestellt. Das Herzkasperlzelt ist heuer nicht dabei, dafür sperrt erstmals die Boandlkramerei auf (siehe eigenes Kapitel). zir

Boandlkramerei

Neues Zelt in Sicht: Der Keller Steff spielt in der Boandlkramerei auf der Oidn Wiesn. (Foto: Hans Buttermilch)

Ausgerechnet auf der zehnten Oidn Wiesn setzt deren Herz aus: das Herzkasperlzelt, jenes urwüchsige Begegnungszentrum mit dem aufregendsten Kulturprogramm, das für viele Wiesnskeptiker der einzige Grund war, sich überhaupt aufs Oktoberfest zu bequemen. Wie auch immer das federführende Team des Fraunhofer-Wirtshauses ausgebootet wurde, wird wohl nie geklärt werden. Jedenfalls steht da nun die Boandlkramerei mit Platz für 1748 Gästen drinnen und 1096 auf der Terrasse und versucht auf ihre Weise, in den großen Fußstapfen der Wiesn-Rebellen mitzuhalten. Man wolle, so sagen die Festwirte Petra und Peter Schöniger, die Tradition der Heimatsounds und des Tradimix (Begriffe, die das Fraunhofer meidet wie ein Veganer ein Wiesnhähnchen) fortsetzen.

Nun konnten eher weniger der anfangs versprochenen Künstler engagiert werden. Aber man kann dem Programm nicht nachsagen, dass es nicht ambitioniert wäre. Der Kabarettist Winfried Frey hat es rund um Franz von Korbells Mär vom Brandner Kaspar und dem Boandlkramer gestrickt – ein zelteigenes Mimen-Ensemble spielt die Charaktere zweimal täglich live und mischt sich dann unter die Gäste „zum Blödsinn machen und Bilder schießen“, womit Selfies gemeint sein dürften.

Vom Vormittag bis kurz vor Zapfschluss steigen je sechs recht breit aufgestellte Programmpunkte auf der Bühne. Es gibt Kleinkunst, etwa die spektakuläre Sperrmüll-Klangkunst von Toni Bartl (auch mit seinen Alpin Drums-Quartett am 27.9.), den Lederhosen-Zauberer Sparifankal, „Frau Bavarias Geschichtenkarussell“ (mit Gabi Altenbach und Ines Honsel aus „Vorstadtweiber“) oder Die Clowningers. Es gibt viel Blasmusiktradition aus Riedering und Trudering, von der Trachtengaugruppe München, aus der Holledau und von den Sechz’ger Musikanten aus dem Löwenstadion, genauso wie kleine, spritzige Wirtshausmusik-Gruppen wie Äff-Tam-Tam (22.9.) oder Hundsgrübbl (23.9.).

Auf einige Jungstars darf man gespannt sein: Oimara (22.9.), Cubaboarisch 2.0 (25.9.), Buck Roger & The Sidetrackers (27.9.), die Big Band von LaBrassBanda-Zögling Keller Steff (29.9.) oder die Oberkrainer-Hitmaschine The Heimatdamisch (1.10.). Aus der Reihe des Gewöhnlichen tanzen auch der 36-köpfige Barbershop-Chor Herrenbesuch (28.9.) und Dellnhaun mit der Tanzmeisterin Katharina Mayer, die sonst die Tanzenden beim Kocherlball in Schwung bringt (6.10.). zir

Neue Fahrgeschäfte

Zum Abheben gibt es auf der Wiesn jede Menge Gelegenheit. 123 Schaustellergeschäfte wie dieses Kettenkarussell sind diesmal dabei. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Im Prinzip ist alles längst erfunden, was die Wiesn-Besucher durch die Gegend sausen lässt, schleudert, schlenkert, schubst. Deswegen kommen einem die neuen Fahr- und Belustigungsgeschäfte auf dem Oktoberfest einigermaßen vertraut vor. Aber alle haben sie ihre Spezialitäten.

Die Drehschleuder Kick Down besitzt einen drehenden Arm und eine Plattform mit fünf freischwingenden Gondeln, die mit bis zu Tempo 50 herumwirbeln. Das „Hupferl“ ist ein Klassiker von 1987 (dem „Taumler“ nicht unähnlich), eine hydraulische Drehscheibe mit Rundbank, in der sich die 50 Passagiere selbst festhalten müssen. The „Grand Carousel“ ist ein 14 Meter hohes Karussell mit zwei Etagen, auf der oberen dreht man auf barocken Pferden seine Runden – und das doch mit modernem Elektroantrieb. Das Big Picture 2.0 ist ein sogenanntes 12-D-Kino, also nicht nur optisch wird man in die dritte Dimension versetzt, auch Wind, Regen und Schnee sollen den Gästen ein „Live-dabei-Gefühl“ in dieser Abenteuergeschichte vermitteln. „Jim & Jasper’s Wild Wasser“ ist die größte transportable Wildwasserbahn Europas.

Im Laser-Pix gibt es etwas auf der Wiesn noch nie Dagewesenes, denn in diesem Fahrgeschäft können die Besucher mitmachen. Im unvorhersehbaren Fahrverlauf tauchen die Passagiere in ein Videospiel ein und ballern per Laserpistole auf versteckte, bewegliche oder animierte Ziel. Eine Schießbude auf Schienen … zir

Neues in der Gastronomie

Für viele der Höhepunkt – das Beisammensein im Bierzelt. Besonders stimmungsvoll ist der Kehraus, hier im Hofbräuzelt. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Die großen und mittleren Zelte sind Institutionen, scheinbar unverrückbar. Auch heuer tut sich daher nur bei den kleinen Gastrobetrieben Neues: „Corn in a Cup“ in der Wirtsbudenstraße verkauft losen Mais im Becher mit verschiedenen Soßen.

Der neue Stand „AuerOx & Suppenküche“ bietet Münchner Klassiker wie die Ochsenfetzensemmel und Münchner Backhendl an, auch in vegetarischen Varianten, sowie Suppen und Eintöpfe.

Die Münchner Stubn will die Mittagswiesn beleben. In der Aktion „Wiesn für alle“ (Montag bis Freitag bis 17 Uhr) bekommt jeder, der hier ein Essen bestellt, zwei Mass zum Preis von einer – wohl bekomm’s! zir

Service-Zentrum

Fast schon ein Kunstwerk: das Service-Zentrum auf der Theresienwiese. (Foto: Matthias Schrader/dpa/dpaweb)

Es duckt sich ein wenig hinter den Festzelten, aber das Service-Zentrum ist der Dreh- und Angelpunkt des Oktoberfestes: Festleitung, Sanitätsdienst, Verbraucherschutz, Polizei (089/5003220) und Stadtwerke haben hier ihre Zentrale, 400 Personen arbeiten dort. Dazu kommen täglich Tausende Gäste zum Fundbüro (Telefon 089/23396045), zu den Behindertentoiletten, zum Stillraum oder, wenn sie sich bedrängt fühlen, in den Safe Space für Mädchen und Frauen (Frauennotruf 089/703048). „Alles muss hier Hand in Hand gehen, um das größte und sicherste Volksfest der Welt zu organisieren“, sagt Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner.

Heuer feiert das Service-Zentrum 20-jähriges Bestehen, seit 2004 ersetzt es die 108 Büro-Container, die dort vorher standen. Der 84 Meter lange Riegel ist praktischer – und wesentlich schöner. Der Berliner Architekt Volker Staab nannte sein Werk einen „Kupferbarren, der auf der Ebene ruht und im Laufe der Zeit patiniert, um sich optisch an die Schotter- und Wiesenflächen anzupassen“. 2005 erhielt die Landeshauptstadt München dafür den Deutschen Fassadenpreis. Das Service-Zentrum ist also einen Besuch wert, auch wenn man es gerade mal nicht braucht. zir

40 Jahre Kufflers Weinzelt

Kufflers Weinzelt wird dieses Jahr 40. Roland Kuffler und sein damaliger Partner Erich Kaub von der Nymphenburg Sektkellerei übernahmen das Zelt im Jahr 1984. Das Konzept: Es wird statt Bier nur Wein ausgeschenkt, und die Sperrstunde ist erst um 1 Uhr. Daran hat sich bis heute nichts geändert, vom Weißbier auf der Karte mal abgesehen. Nachdem nun der Vertrag mit dem Sekt-Partner ausgelaufen ist, steht pünktlich zum 40. Geburtstag in diesem Jahr erstmals nicht mehr „Nymphenburg Sekt“ auf dem Dachfirst, sondern „Kufflers Weinzelt“.

Die heutigen Weinzelt-Wirte Stephan und Sebastian Kuffler sind bereits seit Jahren mit dem Verein „Brotzeit“ verbunden, der Kindern an mehr als 400 Schulen in München und ganz Deutschland täglich vor Unterrichtsbeginn ein Frühstück ermöglicht. Zum Jubiläum hat sich Kufflers Weinzelt eine Spendenaktion für Brotzeit e.V. überlegt. Mit jeder Bestellung der großen Brotzeitplatte voll Wurst- und Käsespezialitäten, Obatztem, Gemüse und Radi (29,90 Euro) wird automatisch ein Euro an den Verein gespendet und der Erlös zum Schluss von den Kufflers verdoppelt.

100 Jahre Krinoline

Wogende Wonne seit 100 Jahren: die Krinoline. (Foto: Claus Schunk)

Ach, wenn man mit 100 doch auch noch so gut in Schwung wäre: 1924 wurde „Grossmanns Pracht-Elektro-Krinoline“ in Betrieb genommen, sie hat ihren Jugendstil-Charme erhalten, und die dreht sich und dreht sich und dreht sich. Weltweit ist dieses einem schwingenden Unterrock nachempfundene Karussell einmalig. Nicht nur, dass die Geldeinsammler hier während der Fahrt in die 16 Gondeln springen. Seit 85 Jahren spielt hier auch eine eigene fünfköpfige Kapelle auf dem kleinen Podium, täglich von 14 Uhr bis zur romantischen Feierabendfahrt um 23.20 Uhr. Die Musiker sind alles Profis, was sie sich aber ungern anmerken lassen, statt dessen spielen sie beim „Bummelpetrus“ oder der „Rose vom Wörthersee“ schaukelnd und schleppend im Takt, wie sie selbst sagen: „Schön muss die Musik nicht sein, aber stabil, handwerklich in Ordnung.“

Anlässlich des großen Jubiläums gibt die Kapelle – und zwar erstmalig in großer Gesamtbesetzung – ein Standkonzert (Montag, 23. September, 18.30 Uhr). Außerdem spielt sie einmal unter dem Motto „Frauenpower!“ erstmals in rein weiblicher Besetzung (3.10., 14 bis 19 Uhr).

Die Ehre, für die Krinoline zu spielen, lassen sich auch zahlreiche teils prominente Gastgruppen nicht nehmen: Ohrerhüller (28.8., jeweils 10–14 Uhr), G. Rag & die Landlergschwister (29.9.), Niederbayrischer Musikantenstammtisch (3.10.), Blas & Band (5.10.), und am letzten Sonntag die Express Brass Band, die selbst ein Jubiläum feiert, wenn auch nur das 25-Jährige. zir

Steilwand-Ausstellungen

Gemütlich in der Todeswand: Donald Ganslmeier im Motodrom. Das Bild stammt aus Florian Holzherrs Buch „Wall of Death. Motodrom. The oldest travelling Steep Wall in the World. Since 1928" (Hirmer Verlag). (Foto: Florian Holzherr/Hirmer Verlag)

Sie sind die Haudegen der Wiesn: die Steilwandfahrer wie Donald Ganslmeier und seine Kollegen, die mit ihren Motorrädern durch die Brettertrommel knattern. Von ihnen ist der Fotograf Florian Holzherr seit Kindheitstagen fasziniert. Er hat die Helden des Motodroms, der ältesten Steilwandschau der Welt (seit 1928), in seinem sehr stilvollen Bildband „Wall of Death“ porträtiert (Hirmer Verlag). Dazu gibt es eine Ausstellung in der ehrwürdigen Galerie Walter Storms (bis 5. Oktober, Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr, Schellingstraße 48), dort wird sogar eine Bretterwand aufgebaut, und zur Katalogpräsentation am Mittwoch lässt Ganslmeier mit seinem Motorrad „die Galerieräume beben“. Parallel dazu sind 30 der Schwarz-Weiß-Aufnahmen – im Rondell arrangiert – auch bis zum 2. Oktober in der Halle des Baureferats zu sehen (Friedenstraße 40, Montag bis Freitag, 6 bis 20 Uhr).

Angebote für Familien 

Die Geschichte von Aloysius, dem Münchner im Himmel, macht im Marionettentheater auf der Oiden Wiesn großen und kleinen Gästen Spaß. (Foto: Stephan Rumpf)

Eine Fahrt auf einem der bunten Hubschrauber, Bonanzaräder und Feuerwehrwagen gehört für die Jüngsten, insbesondere die Feuerwehrmänner und Polizistinnen ins spe unbedingt mit zum Wiesn-Besuch. Ein absoluter Liebling, sowohl für die kleineren wie größeren Kinder, ist der „Flohzirkus“, bei dem winzige, dressierte Flöhe zeigen, was sie alles drauf haben – vom Fußballspielen bis zum Schaukeln.

Viele Eltern freuen sich besonders über die Rabatte, die Fahrgeschäfte und Essensbuden an den Familientagen gewähren: Heuer sind das die Dienstage 24. September und 1. Oktober, jeweils von 12 bis 19 Uhr. Und alle Tierschützer dürften sich am meisten darüber freuen, dass gemäß eines aktuellen Stadtratsbeschlusses kein Ponyreiten mehr auf dem Oktoberfest zu finden ist.

Etwas abseits vom größten Trubel ist das Familien-Platzl in der „Wiesn Straße 3, Ost“ (nähe Beethovenstraße) gelegen. Dort können Zwergerl ihre eigene kleine Mini-Wiesn mit Karussell, Schießbuden und einem Mini-Biergarten erleben.

Die Oide Wiesn ist zwar voller nostalgischer Fahrgeschäfte, bietet aber keineswegs nur Spaß für die „Oiden“. Spiele und ein eigener Limogarten ist für die Kleinen geboten. Zwar löst in diesem Jahr die neue Boandlkramerei das Herzkasperlzelt ab, weswegen auch das schöne Angebot des Kindertheaters im Fraunhofer wegfällt. Aber das Münchner Marionettentheater hat wieder seine mobile Bühne aufgeschlagen. Dort spielen Siegfried Böhmke und sein Team täglich bei freiem Eintritt zu jeder vollen Stunde wechselnde 20-Minuten-Stücke: Einen Einstieg in die bajuwarische Gedankenwelt bieten Aufführungen wie „Der Münchner im Himmel“ und „Der Brandner Kaspar schaut ins Paradies“; Amüsement vor allem für Kinder verspricht der „Zirkus Kunterbunt“ – und einen Hauch von Glamour bringt die kultige „Las Vegas Show“ mit Seelöwen und Elvis-Performance auf die Bühne (21. September bis 6. Oktober, 11 bis 18 Uhr). by

Wiesn-Kalender

Zum Abschluss am 6. Oktober knall es noch einmal richtig – beim Böllerschießen auf den Stufen der Bavaria. (Foto: Matthias Schrader/AP)

Täglich

Die Zelte öffnen Montag bis Freitag um 10 Uhr und schließen um 23.30 Uhr (letzte Runde um 22.30 Uhr, in kleinen Zelten um 23 Uhr, im Weinzelt um 1 Uhr). Samstag, Sonntag und am Feiertag, 3. Oktober, startet der Ausschank um 9 Uhr.

Die Fahrgeschäfte laufen Montag bis Donnerstag von 10 bis 23.30 Uhr, Freitag, Samstag und 2. Oktober bis 0 Uhr.

Samstag, 21. September

10.45 Uhr: Einzug der Wiesnwirte mit den Prachtgespannen der Brauereien. Weg: Josephspitalstraße, Sonnenstraße, Schwanthalerstraße, Hermann-Lingg-Straße, Bavariaring, Theresienwiese, Wirtsbudenstraße. Dauer: etwa eine Stunde, bei jedem Wetter; 1000 Mitwirkende; Veranstalter und Informationen: Festring München, www.festring.de, ☏ 260 81 34, Tribünenkarten ☏ 54 81 81 81

12 Uhr: Eröffnung der Wiesn im Festzelt Schottenhamel durch Oberbürgermeister Dieter Reiter; Eröffnung der Oidn Wiesn im Musikantenzelt Boandlkramerei mit Maximilian Brückner

Sonntag, 22. September

10 Uhr: Oktoberfest-Trachten- und Schützenzug, 9500 Mitwirkende aus Trachten-, Musik-, Volkstanz- und Brauchtumsgruppen. Start: Maximilianstraße; Zugweg: Residenzstraße, Odeonsplatz/Feldherrnhalle, Ludwigstraße, Brienner Straße, Amiraplatz, Kardinal-Faulhaber-Straße, Promenadeplatz, Pacellistraße, Lenbachplatz, Karlsplatz, Sonnenstraße, Schwanthalerstraße, Paul-Heyse-Straße, Kaiser-Ludwig-Platz, Schubertstraße, Esperantoplatz (Festwiese). Dauer: zwei Stunden, bei jedem Wetter; Informationen, Teilnehmerliste und Veranstalter: Festring München, Telefon 260 81 34; Tribünenkarten Telefon 54 81 81 81

9 Uhr: Gay-Sunday in der Bräurosl, Ausrichter der 44. Ausgabe: schwuler Münchner Löwen Club (MLC)

Montag, 23. September

10 Uhr: Wiesn-Bummel für 1100 Vorschulkinder, eingeladen von der Landeshauptstadt München, den Schaustellern und den Wiesnwirten

18.30 bis 19.30 Uhr: Standkonzert der Krinoline Blaskapelle, erstmalig in großer Gesamtbesetzung anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Krinoline (nur bei trockenem Wetter statt, Ausweichtermin 30.9.)

Dienstag, 24. September

Bis 19 Uhr: Erster Familientag mit ermäßigten Fahr-, Eintritts- und Imbisspreisen

Mittwoch, 25. September

9.30 Uhr: Traditioneller Oktoberfest- und Gedenkgottesdienst im Marstall-Festzelt, Möglichkeit zur Taufe, Erstkommunion und Firmung der Kinder der Schausteller und Wiesn-Mitarbeiter

12 Uhr: Alt-Schausteller-Stammtisch im Marstall-Festzelt

Donnerstag, 26. September

9.30 Uhr: Gedenken zum Jahrestag des Oktoberfest-Attentates am Denkmal an der Zufahrt zur Wirtsbudenstraße

Sonntag, 29. September

11 Uhr: Standkonzert aller Wiesn-Kapellen mit 300 Musikern und Luft-Ballon-Finale zu Füßen der Bavaria, Übertragung im Bayerischen Fernsehen

Montag, 30. September

10 bis 12 Uhr: Handwerker-Montag im Festzelt Tradition auf der Oidn Wiesn: Handwerker in Berufsbekleidung werden zu zwei Weißwürsten und einer kleinen Brezn eingeladen

Dienstag, 1. Oktober

Bis 19 Uhr: Zweiter Familientag mit ermäßigten Fahr-, Eintritts- und Imbisspreisen

Donnerstag, 3. Oktober

10.15 bis 15.30 Uhr: Schafkopfturnier im Armbrustschützenzelt, Anmeldung nur über die Schafkopfschule München e.V.

Sonntag, 6. Oktober

12 Uhr: Böllerschießen auf den Stufen zur Bavaria anlässlich des Oktoberfest-Landesschießens des Bayerischen Sportschützenbundes

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