Oktoberfest:Was sich in der Ochsenbraterei ändert

Oktoberfest: Höher, lichter und mit größerer Küche: Spatenvorstand Bernhard Klier, Wirtin Antje Schneider und Peter Pletschacher von der Zeltbaufirma stellen das Modell der neuen Ochsenbraterei vor.

Höher, lichter und mit größerer Küche: Spatenvorstand Bernhard Klier, Wirtin Antje Schneider und Peter Pletschacher von der Zeltbaufirma stellen das Modell der neuen Ochsenbraterei vor.

(Foto: Robert Haas)
  • Nach 37 Jahren wird das Zelt der Ochsenbraterei auf dem Oktoberfest entsorgt - und darf einem neuen Zelt Platz machen.
  • Baulich wird sich nur wenig verändern, unter anderem wird das Zelt etwas höher, bekommt eine umlaufende Galerie und mehr Toiletten. Ingesamt soll der Komfort für Personal und Gäste größer werden.

Von Franz Kotteder

Die gute Nachricht für alle Fans der alten Ochsenbraterei ist: Der Mond wird bleiben. Jener Papiermond, den der ehemalige Wirt Hermann Haberl irgendwann in den Achtzigerjahren erstmals am letzten Abend durch den Zelthimmel fahren ließ, damit der Abschied noch eine Spur romantischer wurde, während er auf der Trompete das letzte Abschlusslied spielte. Die Zeremonie mit dem Mond behielten seine Frau Anneliese und seine Tochter Antje Schneider auch nach seinem Tod 2011 bei. Und sie wird es auch in diesem Jahr wieder geben, wenn das nagelneue Zelt seine erste Wiesnsaison hinter sich gebracht haben wird.

Die Ochsenbraterei bekommt also ein neues Zelt, das ist seit Februar bekannt. Denn das alte Zelt, "es hat schon hier und dort ein bissl genackelt", wie es Spatenvorstand Bernhard Klier bei der Vorstellung der Baupläne in der Spatenhauptverwaltung an der Marsstraße im besten Bairisch ausdrückte. Nach 37 Jahren wird es entsorgt und darf einem neuen Zelt Platz machen. Das aber wird gar nicht so sehr viel anders sein als das bisherige. Die wesentlichen Änderungen: Es wird zweieinhalb Meter höher als das alte, es bekommt eine umlaufende Galerie, 30 Prozent mehr Toiletten (und auch welche auf der Galerie), eine größere Küche und besser verteilte Schänken.

Das Personal wird mehr Platz bekommen, auch die Gäste im Mittelschiff haben mehr Platz, sie dürfen künftig auf breiteren Bänken sitzen. Außerdem wird das Zelt um zehn Meter in Richtung Süden verrückt, dadurch wird der Abstand zur Fischer-Vroni größer - das hatte sich die Stadt aus Sicherheitsgründen gewünscht. Dafür muss der Autoscooter von der Südecke an die Nordecke umziehen, die vielen Stände an der Südseite werden künftig an der Südostecke konzentriert. Sonst bleibt praktisch vieles gleich; das Zelt wird auch nicht größer: 5995 Plätze drinnen, 1646 draußen, macht zusammen genau 7641 Plätze - alles so wie bisher.

Auch die rund 100 charakteristischen Trachtenfiguren im Innenschiff gibt es weiterhin, "die bekommen höchstens ein kleines Facelifting", sagt Wirtin Antje Schneider. Auch der Ochs am Drehspieß über dem Haupteingang bleibt erhalten.

Die Tradition werde jedenfalls gewahrt, so Spatenvorstand Klier, "aber der Komfort wird für alle größer". Das Zelt solle weiterhin so licht und hell sein wie bisher. "Bis in die Achtziger war es in den Bierzelten auf der Wiesn eher dunkel", erzählt Antje Schneider, "mein Vater wollte es aber hell und licht haben. Ihm ging es in seinem Zelt ganz besonders ums Essen, die Leute sollten sehen, was sie auf dem Teller haben." Das soll so bleiben, und für den Neubau haben sich Spaten und die Familie Haberl mit der Zeltbaufirma Pletschacher zusammengetan. Gemeinsam tragen sie die Kosten, die sie nicht verraten wollen, die aber ein paar Millionen Euro betragen dürften.

Bislang hatte Spaten mit dem Konkurrenten Deuter zusammengearbeitet, sich nach der Ausschreibung aber für Pletschacher entschieden. Es wäre freilich ohnehin darauf hinausgelaufen, denn mittlerweile hat Pletschacher den Konkurrenten Deuter übernommen und ist nun quasi Monopolist auf dem Oktoberfest in Sachen Zeltbau.

Längst wird an dem neuen Zelt fleißig gearbeitet. "Meine Mitarbeiter sind schon im Wiesn-Fieber", sagt Peter Pletschacher, einer der drei Brüder, dem das Familienunternehmen gehört. Derzeit werden auf der Theresienwiese die neuen Fundamente gesetzt und die Fassade überplant. Demnächst erwarten die Bauherren noch den Auflagenbescheid der Stadt, da muss noch einiges angeglichen werden. Man ist aber im Zeitplan. Mitte Juni, wenn der Aufbau beginnt, können die Gäste der Ochsenbraterei das selbst kontrollieren: per Webcam unter www.spatenbraeu.de.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: