Oktoberfest 2014:Was auf der Wiesn neu ist

Oktoberfest 2014: Der Wiesn-Aufbau hat begonnen. Vom neuen Festzelt "Marstall" ist immerhin schon die Fassasde zu sehen.

Der Wiesn-Aufbau hat begonnen. Vom neuen Festzelt "Marstall" ist immerhin schon die Fassasde zu sehen.

Ein neues Festzelt, Science-Fiction statt Gruselkabinett und Südseezauber: Auf dem Oktoberfest 2014 gibt es wieder allerlei Neuheiten - allerdings sind die nicht so wild wie sonst.

Von Franz Kotteder

Normalerweise wird einem ja schon bei der Ankündigung schlecht, wenn die neuen Wiesn-Attraktionen vorgestellt werden: weil man dann hört, mit welchen gewaltigen Kräften man sich diesmal wieder durch die Luft schleudern lassen kann, welche Fallhöhe man dabei überwindet. Man ahnt schon von der Beschreibung her, dass es einem dabei ordentlich die Wirbelsäule verbiegen könnte. Doch in diesem Jahr: ganz anders!

Die bedeutendste Änderung ist das Marstallzelt von Neu-Wiesnwirt Siegfried Able. 3500 Sitzplätze gibt's drinnen, 900 draußen. Das leuchtende Rot des Hippodroms von Vorgänger Sepp Krätz ist verschwunden, stattdessen überwiegt Weiß mit etwas Blau. Das Thema "Pferd" steht im Mittelpunkt.

Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) stellte am Dienstag in seiner Eigenschaft als Wirtschaftsreferent die neuen Wiesn-Attraktionen der Presse vor und durfte gleich erfreut anmerken, dass das Oktoberfest nun fest in Metzgerhand ist: Er selbst stammt aus einer Allacher Metzgerei, der neue Wiesn-Stadtrat Georg Schlagbauer ist Metzger und der Sprecher der Wiesnwirte, Toni Roiderer, sowieso.

"Die Wiesn ist was unbandig Schönes", sagte Schmid, er erinnere sich gerne an seine Kindheit, wenn am ersten Samstag die ganze Familie aufs Oktoberfest fuhr. Für den kleinen Seppi gab es immer einen Kokosball und eine Schokobanane und davor jede Menge Fahrgeschäfte: "Damals durfte es für mich noch wilder sein als heute."

Virtueller Professor

Somit dürfte es also auch für Münchens Zweiten Bürgermeister zu verschmerzen sein, dass es in diesem Jahr nicht ganz so wild zugehen wird, was die Neuerungen angeht. "Encounter" heißt die Attraktion des Schaustellers Karl Häsler, bei der ein virtueller Professor in einem runden Hörsaal vor 80 Leuten die Puppen respektive Aliens tanzen lässt und mit allerlei Hightech und Spezialeffekten sowie anderem Nervenkitzel traktiert. Sicherheitsbügel gibt es auf den Sitzen auch, aber vieles soll bei "Encounter" nur im Kopf stattfinden.

Die zweite große neue Attraktion ist "Big Bamboo", ein Erlebnisparcours, der hawaiianischen Südseezauber nachbilden soll und "Spaßvergnügen für die ganze Familie" bietet, so Schmid. Surfen wie in der Karibik werde ebenso simuliert wie ein Tropensturm auf einer schwankenden Hängebrücke, verspricht die Schaustellerfamilie Michael und Robert Hempen. Spezialeffekte braucht es dafür natürlich auch eine Menge, außerdem sind Sturmturbinen, Wasserfontänen, Seifenblasenmaschinen und eine Lasershow im Einsatz.

Auch die Oide Wiesn, heuer auf 3,5 Hektar und wie immer im Südteil der Theresienwiese, hat Neuerungen zu bieten: das Springpferdekarussell "Evergreen" aus dem Jahr 1910, ein Märchenkarussell von 1905, bei dem die Figuren von der Decke hängen, und eine Schießbude mit mechanischen Scheiben aus dem Jahr 1900.

Brandneu für die Wiesn-Anwohner ist die Durchfahrtsregelung auf der Theresienwiese während des Wiesn-Aufbaus. Bisher war die Matthias-Pschorr-Straße an Wochentagen zwar grundsätzlich offen, aber zu jeder vollen Stunde für zehn Minuten gesperrt, damit die Baumaschinen durchfahren konnten. Von nun an ist sie einen Monat lang wochentags zwischen 9 und 16 Uhr ganz gesperrt, zu den übrigen Zeiten bleibt es bei der Zehn-Minuten-Sperre. Samstags und sonntags bleibt die Durchfahrt aber weiterhin ganztägig geöffnet. Mit dem Aufbau der Fahrgeschäfte vom 27. August an wird die Durchfahrt komplett gesperrt.

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