Fünf Wiesn-Besucherinnen sind am Wochenende von betrunkenen Männern sexuell belästigt worden, zwei von ihnen wurden Opfer von Vergewaltigern. Zumindest einen der Täter, einen 30-jährigen Verkäufer, konnte die Polizei fassen. Der Münchner sitzt jetzt in Haft.Rein statistisch gesehen sind die Zahlen der sexuellen Angriffe auf Frauen im Vergleich zum vergangenen Jahr konstant: Drei Vergewaltigungen zählte die Polizei zur Halbzeitbilanz 2009, eine weniger war es in diesem Jahr.
Letztes Wochenende allerdings mehrten sich die Gewalttaten: In der Nacht auf Samstag versuchte ein Unbekannter gegen 23 Uhr in der Anlieferstraße-West eine 21-jährige Studentin zu vergewaltigen. Er sprach die Frau an, hielt sie fest und begrapschte sie massiv. Sie wehrte sich aus Leibeskräften und konnte sich losreißen.
Am Samstag, kurz vor Mitternacht, stieg eine 22-Jährige nach einem Wiesn-besuch zu einem Fremden ins Auto: Die Frau hatte zuvor auf dem Oktoberfest ihre Freundinnen verloren, da sprach sie der 30-jährige Verkäufer an. Gemeinsam wollten sie in eine Disco. In Sendling jedoch hielt der Mann an, fiel über die 22-Jährige her und vergewaltigte sie. Die Frau konnte flüchten, sich das Kennzeichen notieren, der Täter wurde festgenommen. Alleine unterwegs war eine 18-Jährige am Sonntag gegen 20.30 Uhr, als sie nach dem Wiesnbesuch ein wohl 17-Jähriger ansprach.
Gemeinsam gingen sie zurück zum Oktoberfest und später über den Bavariaring. Dort fiel der Jugendliche über die Frau her und vergewaltigte sie. Eine 26-jährige Münchnerin hatte am Sonntag noch das Glück, dass ihr ein Passant zu Hilfe kam: Die Frau hatte gegen 22 Uhr das Schottenhammel-Zelt verlassen, um mit einem etwa 25-Jährigen, den sie gerade kennengelernt hatte, eine Zigarette zu rauchen. Der Mann lenkte sie zu einem angrenzenden Grünstreifen und versuchte, die Frau zu vergewaltigen. Als sich ein Passant einmischte, flüchtete der Täter.
Die Polizei rät Frauen, bei Wiesnbekanntschaften extrem vorsichtig zu sein und trotz Alkohols noch handlungsfähig zu bleiben.