Nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen sind auch die Sicherheitsbehörden in Bayern „höchst wachsam“. Es lägen zwar „keine konkreten Gefährdungshinweise vor“, die „abstrakte Gefährdungslage durch den islamistischen Terrorismus ist aber sehr hoch“, sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Sonntag. Alle Kräfte der bayerischen Polizei seien „höchst wachsam“ und „sensibilisiert“.
Das gilt natürlich auch für das Münchner Oktoberfest, das am 21. September beginnt. „Für Großveranstaltungen erarbeitet die Polizei zusammen mit den Veranstaltern und allen beteiligten Behörden umfangreiche Sicherheitskonzepte“, so Herrmann. „Diese beinhalten auch die bereits gültige Rechtslage im Waffenrecht, wonach bei öffentlichen Veranstaltungen keine Waffen oder vergleichbar gefährliche Gegenstände mitgeführt werden dürfen.“ Auch auf der Wiesn gelte ein generelles Messerverbot, das an den Zugängen konsequent kontrolliert werden soll.
Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) will nun aber das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest noch einmal überprüfen. „Solingen wirft uns jetzt nicht völlig aus der Bahn und es ist nicht so, dass wir das Rad deswegen neu erfinden müssen, weil diese Attentatsszenarien im Sicherheitskonzept schon mitgedacht sind“, sagte der Wirtschaftsreferent der Stadt. „Aber es wäre fahrlässig, jetzt nicht alles noch mal zu überprüfen.“ Wo genau noch etwas angepasst werden könne, solle „in internen Verwaltungsrunden abgestimmt“ werden.