Süddeutsche Zeitung

Oktoberfest-Promis:DJ Ötzi auf der Wiesn gesichtet

Dem Anstich war der Quasi-Säulenheilige noch ferngeblieben. Aber nun ging ein Raunen durch die Menge: The eagle has landed.

Nadine Klein war vermutlich schon häufiger auf der Wiesn, schließlich wurde sie in München geboren. In den vergangenen zehn Jahren lebte sie aber in Berlin, wo sie nach Angaben eines deutschen Privatsenders "das dortige Hauptstadtleben in vollen Zügen" auskostete. Das ist sicherlich schön für sie, aber warum posiert sie so gekonnt, als wäre sie als Kind in Regine Sixts Zaubertrankkessel gefallen? Ganz einfach: Klein war jüngst Bachelorette und legte am Dienstag ihren ersten öffentlichen Auftritt in offizieller Funktion hin. Das Promi-Protokoll beherrscht sie schon mal.

Eher leger präsentierte sich Prinz Frederic von Anhalt, und "leger" ist nun sicherlich kein Begriff, der zu jemandem passt, der ein "Prinz" im Namen trägt. Aber auch ein Gucci-Pullover kann ja leger sein. Früher gingen Prinzen zur Jagd, kämpften in Helm und Rüstung, gaben sich also durchaus auch mal der Kraftmeierei hin. Helm und Rüstung ist heute zu unhandlich, geht man zur Jagd, schreit wieder ein Tierschützer. Also bleibt eigentlich nur noch Hau den Lukas.

Sechs Mal in Folge nahm Georg Hackl, pardon, Schorsch Hackl, pardon, der Hackl Schorsch an Olympischen Winterspielen teil. Dabei holte er beim Rodeln drei Gold- und zwei Silbermedaillen, dazu kamen noch Dutzende weitere bei Welt- oder Europameisterschaften. Hackl war Spitzensportler, er hat sich regelmäßig härtesten körperlichen und mentalen Herausforderungen gestellt hat. Brachte dann aber überhaupt nichts: Auf dem Teufelsrad sind alle gleich.

Ja, die Wintersportler und ehemaligen Wintersportler haben's recht mit der Wiesn. Ist es vielleicht der Hüttencharme des Käferzelts, der sie an früher...? Wer weiß. Die frühere Eiskunstläuferin Katarina Witt fotografiert sich gemeinsam mit den ehemaligen Skirennläufern Christian Neureuther und Rosi Mittermeier (mit rotem Janker).

Das Oktoberfest ist vielleicht nicht der einzige Anlass, zu dem Promis ungehörige Dinge tun, aber es lässt sich kaum woanders so gut beobachten. Prinz Leopold von Bayern fährt Autoscooter mit Katarina Witt, das ist natürlich in Ordnung. Da hätte höchstens der Ur-Ur-Ur-Großvater des Prinzen, König Ludwig I. von Bayern, missbilligend eine Augenbraue gehoben.

Was macht eigentlich Patrick Lindner, wollte man gerade noch fragen, da prostet einem der Sänger schon im Zelt entgegen. Im Marstall feiert er mit seinem Partner Peter Schäfer. Und befindet sich dort in bester Schlager-Gesellschaft.

Denn ein paar Meter weiter sitzen weitere Giganten: Schlagerproduzent Ralph Siegel (links Ehefrau Laura Siegel) und der ehemalige Sänger der Spider Murphy Gang, Günther Sigl (rechts Ehefrau Doris Furtmair). Da kommt einiges an deutscher Musikgeschichte zusammen, aber doch sind sie auf der Wiesn "nur" feiernde Gäste...

So sehr mit der Wiesn in Verbindung gebracht wie Gerhard Friedle wird kaum jemand. Vielleicht weil er die Verbindung von Tradition und Party, die auf der (Großen) Wiesn gelebt wird, mit jeder Faser seines Körpers ausstrahlt, ja sogar in seinem Künstlernamen DJ Ötzi ausdrückt. Aber so genau weiß man das nicht. Feststeht, dass Friedle am Samstag beim Anstich sehr vermisst wurde und sich viele schon fragten, wo er abgeblieben war. Aber alles gut. Er trägt immer noch Kopfbedeckung und Brille und kann immer noch zuprosten.

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