Eineinhalb Wochen nach Wiesn-Start:Corona-Zahlen in München steigen rapide

Eineinhalb Wochen nach Wiesn-Start: Laut RKI-Angaben steigen die Corona-Zahlen in München während der Wiesn rapide.

Laut RKI-Angaben steigen die Corona-Zahlen in München während der Wiesn rapide.

(Foto: Felix Hörhager/dpa)

Das RKI hat einen Anstieg der Infektionszahlen von 77 Prozent in der bayerischen Landeshauptstadt ermittelt. Das spürt man auch in den Krankenhäusern. Ein Zusammenhang mit der Wiesn liegt nahe.

Von Katharina Haase

Eineinhalb Wochen nach Beginn des Oktoberfestes steigen die Corona-Zahlen in München immer schneller. Auf Wochensicht ist die Inzidenz um knapp 77 Prozent auf 424,9 gestiegen, wie aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Dienstagmorgen, 3.08 Uhr, hervorgeht.

Da die Gesundheitsämter an Wochenenden praktisch keine neuen Fälle an das RKI melden, die dieses in die Zahlen des jeweils nächsten Morgen einrechnen kann, ist Dienstag in der Regel der erste Tag der Woche, an dem sich deutliche Anstiege in den Inzidenzen zeigen. Ein Zusammenhang des Anstiegs mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit zwar kaum beweisen, er liegt aber nahe: Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein deutlicher Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Oft waren diese dann noch gut eine Woche weiter gestiegen.

Auch in den Krankenhäusern macht sich der Anstieg bemerkbar. Wie die Stadt München auf ihrer Website mitteilt, sind Stand 26. September in den Münchner Krankenhäusern 268 Betten mit bestätigten Covid-19-Fällen belegt, das sind 48 mehr als in der Vorwoche. Von den 268 Patienten werden 33 intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich: Auf dem Höchststand der dritten Corona-Welle im April 2021 wurden alleine in München 615 Corona-Patienten intensivmedizinisch betreut. Akuten Anlass zur Sorge gibt es also nicht, jedoch muss das Geschehen weiter beobachtet werden.

Aussagekraft der Zahlen unklar

Auch Experten hatten im Vorfeld des Oktoberfests eine Wiesn-Welle vorhergesagt. Die Inzidenzzahlen haben inzwischen allerdings ein Stück weit an Aussagekraft eingebüßt. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona Fälle aus - vor allem, weil bei Weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Jedoch lässt sich der in München beobachtete Trend auch auf Deutschland übertragen. Bayernweit ist ein Anstieg der Corona-Zahlen von 43,1 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zu beobachten, deutschlandweit sind es 29,4 Prozent. In Zahlen bedeutet das 89 282 neu gemeldete Corona-Infektionen im Vergleich zu 60 237 am vergangenen Dienstag. Die Hospitalisierungsrate im Vergleich zur Vorwoche stieg deutschlandweit um 49 Prozent. Aktuell liegen rund 10 000 Menschen in deutschen Krankenhäusern, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Jedoch ist nicht bei all diesen Patienten das Virus auch die Hospitalisierungsursache.

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