Newsblog zur ersten Oktoberfestwoche in München:Zweites Wiesn-Wochenende eher kühl und verregnet

Grauer Himmel über dem Riesenrad: So sieht das Wetter in München vor allem am Samstag aus. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Das Teufelsrad reagiert auf „Upskirting“-Videos, die im Internet hochgeladen wurden. Eine Frau muss wegen eines acht Zentimeter langen Splitters im Gesäß behandelt werden.

Alle Entwicklungen im Newsblog

Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa.

Wichtige Updates

"Upskirting" am Teufelsrad: Betreiberin und Youtube reagieren auf Vorwürfe

Ärger über ZDF-Dreharbeiten am Denkmal für die Opfer des Wiesn-Attentats 

Mehreren Frauen unter den Rock gefilmt

Mann soll einer 17-jährigen Schwangeren in den Bauch getreten haben

Konzertveranstalter Leutgeb mit Koks auf der Wiesn erwischt

Katja Schnitzler
Katja Schnitzler

Zweite Wiesnwoche im Newsblog


Wie es weitergeht in der zweiten Halbzeit auf dem Oktoberfest, können Sie hier verfolgen: 
Ana Maria März
Ana Maria März

Zweites Wiesn-Wochenende kühl und durchwachsen 

Wer in den kommenden Tagen auf der Wiesn feiern will, sollte mit Blick aufs Wetter vor allem auf den Sonntag zielen. Der heutige Samstag soll kühl und vor allem am Nachmittag verregnet sein, aber auch davor können immer wieder Schauer durchziehen. Die Temperaturen übersteigen zwölf Grad nicht. Am Sonntag wird es mit 14 Grad laut Deutschem Wetterdienstes (DWD) etwas wärmer. Die Sonne soll dann öfter zu genießen sein als am Samstag, nämlich etwa den halben Tag lang. Wer lange auf der Theresienwiese bleiben will, sollte sich warm anziehen - in der Nacht auf Sonntag kann es in Bayern laut DWD zwischen null und fünf Grad kalt werden.
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Die SZ berichtet vom Oktoberfest

Lesen Sie hier Reportagen, Interviews und anderes Wissenswerte von der Wiesn:
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Workshop soll Bedienungen im Umgang mit sexueller Belästigung schulen

Erstmals haben sich Servicekräfte des Armbrustschützenzelts in diesem Jahr bei einem Pilotprojekt schulen lassen, wie sie mit betrunkenen Gästen richtig umgehen und sich gegen Anmachen mit Worten verteidigen können. Im kommenden Jahr sollen diese Workshops dann voraussichtlich den Angestellten aller Festzelte angeboten werden. Denn sexuelle Belästigung ist bei Servicekräften kein kleines Problem, wie eine wissenschaftliche Arbeit an der Hochschule München zeigt: Drei von vier Bedienungen haben damit bereits Erfahrung gemacht, in der Mehrheit Frauen.

Im Schottenhamel-Zelt haben sie in diesem Jahr eine Vertrauensperson zwischen den Bedienungen und der Zeltleitung ernannt, "um die Hemmschwelle etwas zu senken“, sagt Christian Schottenhamel. Sein Zelt gilt mittlerweile als Safe-Now-Zone. Über eine kostenlose Hilfe-App können sowohl Gäste als auch Bedienungen einen Notruf mit Standort-Übermittlung an das Security-Personal senden. „Keiner hier verniedlicht das Problem“, sagt er. "Wir versuchen, das in den Griff zu bekommen, und sind da auf einem guten Weg.“

Was andere Wiesn-Wirte zu dem Thema sagen und was sich auf der Wiesn in diesem Jahr noch getan hat, um Bedienungen besser vor sexuellen Übergriffen zu schützen, lesen Sie hier mit SZ Plus:
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

"Upskirting" am Teufelsrad: Betreiberin und Youtube reagieren auf Vorwürfe

Nachdem Frauen auf dem Fahrgeschäft unter den Rock gefilmt wurde und die Videos ins Internet gestellt wurden, sind die Betreiber nun sehr wachsam, derlei Handlungen zu unterbinden: Meine Kollegen Heiner Effern und Melanie Strobl haben beobachtet, wie eine Fahrt abrupt beendet wurde und zwei Männer auf das Teufelsrad zitiert wurden, die offenbar gerade Frauen unter den Rock filmen wollten. Von den Anwesenden wurden die zwei Männer erst ausgebuht, dann gab es eine Straffahrt auf dem Teufelsrad. Der bunte Ball an der Schnur, der normalerweise zum mehr oder minder sanften Herunterwerfen der letzten Heldinnen und Helden einer Fahrt dient, wurde als Strafkeule genutzt. Anschließend flogen die Männer aus dem Zelt. Hausverbot.

Und das ist nicht die einzige Reaktion, nachdem wir Anfang der Woche über die "Upskirting"-Problematik am Teufelsrad berichtet hatten. Was die Betreiberin Elisabeth Polaczy noch geändert und wie Youtube reagiert hat, lesen Sie hier mit SZ Plus:
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Was es zum Start ins Wiesn-Wochenende zu wissen gibt

Ein herzliches Servus zum Start ins "Italiener"-Wochenende, wie das zweite Wiesn-Wochenende traditionell genannt wird (und das, obwohl andere Nationen am "Italiener"-Wochenende" noch viel zahlreicher vertreten sind, aber das nur am Rande). Vielleicht sind Sie gerade auf dem Weg zur Theresienwiese, daher wollen wir Ihnen ein paar praktische Tipps mit an die Hand geben:
Wir wünschen einen schönen Wiesn-Besuch!
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Die SZ berichtet vom Oktoberfest

Lesen Sie hier Reportagen, Interviews und anderes Wissenswertes von der Wiesn:
Ana Maria März
Ana Maria März

Frau wegen acht Zentimeter langem Holzsplitter bei Sanitätern 

Bierbänke können schon beim bloßen Sitzen Verletzungsgefahren bergen. Diese Erfahrung machte eine Oktoberfestbesucherin, wie die Helfer der Wiesn-Sanitätswache berichteten. Die 54-Jährige habe sich an die Sanitäter gewandt mit folgender Problematik: Sie habe sich beim Sitzen auf einer Holzbank einen kleinen Splitter im Gesäßbereich zugezogen und verspüre ein leichtes Stechen. Beim Entfernen des Splitters stellte sich dann heraus, dass dieser über acht Zentimeter lang war. Die Helfer der Aicher Ambulanz konnten ihn in einem Stück herausholen und die Wunde reinigen. Die Dame habe erleichtert ihren Abend in den Festzelten fortsetzen können, hieß es.

Seit der Eröffnung der Wiesn am vergangenen Samstag behandelten Sanitäter und Ärzte der Wiesn-Station mehr als 2100 Patientinnen und Patienten. Die meisten landen dort nach zu hohem Alkoholkonsum, aber auch wegen Schnittwunden und Kreislaufproblemen. 
Joachim Mölter

Renitenter Schweizer landet gefesselt in der Wiesnwache

Als besonders renitent hat sich am Donnerstag ein 31 Jahre alter Schweizer gebärdet, der am späten Nachmittag um kurz nach 17 Uhr wegen seines aggressiven Verhaltens aus dem Schottenhamel-Zelt geworfen wurde. Als hinzugerufene Polizisten den Mann vom Ordnungsdienst übernehmen wollten, mussten sie ihn erst fesseln, um ihn auf die Wiesnwache bringen zu können. Dort randalierte der Schweizer unvermindert weiter. Er beleidigte und bespuckte die Polizisten, und weil er zudem versuchte, nach ihnen zu treten, wurde er auch noch an den Füßen gefesselt. Trotzdem leistete er immer noch erheblichen Widerstand, als er in eine Haftzelle gebracht werden sollte. Da der Schweizer einen freiwilligen Atemalkoholtest verweigerte, wurde eine Blutentnahme angeordnet, und da er die festgesetzte Sicherheitsleistung nicht bezahlen konnte, wurde er am Freitag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Der 31-Jährige wurde wegen Widerstand gegen und tätlichen Angriff auf Polizeibeamte sowie wegen Beleidigung angezeigt.
Joachim Mölter

48-Jähriger zeigt Polizisten den Hitlergruß

Ein 48 Jahre alter Italiener ist am Donnerstagabend festgenommen worden, weil er hinter dem Hofbräu-Festzelt den Hitlergruß gezeigt hat - dummerweise einer Gruppe von uniformierten Polizisten der Einsatzhundertschaft. Die brachten den Mann umgehend zur Wiesnwache, wo er wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt wurde. Gegen eine Kaution von 1000 Euro durfte der mit 1,0 Promille alkoholisierte Mann anschließend wieder gehen.
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Wiesn-Wirte streiten sich über Champagner-Verkauf in Zelten

Es ist eine Neid-Debatte, die so nur München hervorbringen kann: Unter den Wiesn-Wirten gibt es Knatsch, weil in der Festhalle Schottenhamel nicht nur Bier serviert werden darf, sondern seit dem vergangenen Jahr auch Kaffee, Wein, Schnaps und Champagner. Das stößt einigen anderen sauer auf, berichtet mein Kollege René Hofmann: Arabella Schörghuber, Wirtin des Paulaner-Festzelts, soll ihre Kündigung bei der Vereinigung der Wiesn-Wirte zum nächsten Jahr eingereicht haben, wenn sich an der Regelung nichts ändert.

Was genau die Wiesn-Wirte zum Schäumen bringt und wie gern Champagner überhaupt auf der Wiesn getrunken wird, lesen Sie hier: 
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Ärger über ZDF-Dreharbeiten am Denkmal für die Opfer des Wiesn-Attentats 

Zwölf Besucherinnen und Besucher des Oktoberfests starben, als am 26. September 1980 am Haupteingang der Wiesn eine mit Sprengstoff und Metallsplittern gefüllte Bombe explodierte. 221 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt. Jedes Jahr wird am Rand des Wiesn-Feierlichkeiten der Opfer des schwersten rechtsextremen Anschlags in der bundesdeutschen Geschichte gedacht, so auch an diesem Donnerstag. Meine Kollegin Ulrike Heidenreich war dabei und hat beobachtet, dass sich Überlebende über Dreharbeiten des ZDF vor dem Denkmal empören, das einen Filmort ausgerechnet am Ort des Anschlags dreht. „Die Bilder des blutigen Filmmordes hier an genau dieser Stelle rufen Erinnerungen wach", kritisiert Astrid Vollherbst als Sprecherin der Überlebenden.

Des ganzen Text zum Gedenken und den Ärger über die Dreharbeiten lesen Sie hier:
Tanja Munsch
Tanja Munsch

Mehreren Frauen unter den Rock gefilmt

Eine 32-jährige Australierin hat einen US-Amerikaner dabei erwischt, wie er im Armbrustschützenzelt ein Handy unter ihren Rock legte. Als er das Handy wieder an sich nahm, sprach die Frau den 51-Jährigen an und schaute sein Mobiltelefon durch. Dabei fand sie mehrere Videos, bei denen Frauen unter den Rock gefilmt worden war. Wie viele Frauen es genau betrifft, konnte nicht eindeutig zugeordnet werden. Die Frau verständigte die Polizei, die den Mann festnahm und sein Handy sicherstellte. Er wurde wegen der Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen angezeigt. Das sogenannte Upskirting wird mit bis zu zwei Jahren Gefängnis oder mit Geldstrafe geahndet. Nachdem er eine Sicherheitsleistung von 2000 Euro gezahlt hatte, wurde der Mann wieder entlassen.
Martin Moser
Martin Moser

Wiesnbesucherin wendet sich mit gerissenem Dirndl an Sanitäter

Normal näht das medizinische Personal der Aicher Ambulanz auf dem Oktoberfest Wunden wieder zusammen - doch in diesem Fall machten die Wiesn-Sanitäter einmal eine Ausnahme: Eine 66-jährige Frau wandte sich mit einem am Dekolleté aufgerissenen Dirndl an die Wiesn-Sanitätswache, ob man ihr nicht helfen könne. Dort griff man zu Nadel und Faden, die eigentlich für die Wundversorgung gedacht sind, und flickte das Dirndl der Dame wieder zusammen. Ansonsten meldet die Ambulanz einen weitgehend ruhigen Tag. Am Mittwoch habe man 273 Patientinnen und Patienten versorgt.
Tanja Munsch
Tanja Munsch

Mann soll einer 17-jährigen Schwangeren in den Bauch getreten haben

Ein 21-jähriger Mann soll einer 17-jährigen Schwangeren aus dem Landkreis Starnberg in den Bauch getreten haben. Die junge Frau erschien bereits am Sonntag auf der Wache der Polizeiinspektion Au und wurde zur Wiesn-Wache gebracht, da der Vorfall sich auf der Schaustellerstraße auf dem Festgelände ereignet hatte. Die im siebten Monat schwangere Frau gab an, den Täter aus München vom Sehen zu kennen und konnte ihn nach Angaben der Polizei in den sozialen Medien identifizieren. Bei einer Untersuchung im Krankenhaus wurde festgestellt, dass der Tritt das Baby nicht verletzt hatte und keine Probleme mit der Schwangerschaft bestehen. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den Tatverdächtigen. Warum der Mann der Schwangeren in den Bauch getreten hat, ist derzeit noch unklar.

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