Oktoberfest:Mehr Sicherheit auf der Wiesn ja, mehr Eintritt für die Oide Wiesn nein

Oktoberfest: Der Eintritt für die Oide Wiesn könnte schon in diesem Jahr einen Euro teurer werden.

Der Eintritt für die Oide Wiesn könnte schon in diesem Jahr einen Euro teurer werden.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • SPD und CSU sind sich nicht einig darüber, wie die gestiegenen Kosten für die Sicherheit auf der Wiesn finanziert werden sollen.
  • OB Reiter wehrt sich gegen mehr Eintrittsgeld für die Oide Wiesn, der Zweite Bürgermeister Josef Schmid möchte dieses von drei auf vier Euro erhöhen.
  • Entschieden wird über die Finanzierung voraussichtlich im April oder Mai, zusammen mit der Zulassung der Wiesn-Gastronomen.

Von Franz Kotteder

Die Sicherheit auf der Wiesn löst wieder Unruhe im Rathausbündnis aus. Über die Frage, wie die höheren Kosten finanziert werden soll, sind SPD und CSU offenkundig uneins.

So hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Mittwoch am Rande der Vollversammlung des Stadtrats verlauten lassen, ein höheres Eintrittsgeld für die Oide Wiesn sei mit ihm nicht zu machen. In Reiters Amtszeit als Wirtschaftsreferent war die Oide Wiesn, damals noch unter dem Namen "Historische Wiesn", eingeführt worden - zum 200. Jahrestag des Oktoberfests.

Im vergangenen Jahr waren die Kosten für den Einsatz von Sicherheitspersonal an den Zugängen zur Wiesn von zuvor 5,5 Millionen Euro auf insgesamt etwa zehn Millionen Euro angestiegen. Deshalb wird im Referat von Wirtschaftsreferent und Zweitem Bürgermeister Josef Schmid (CSU) überlegt, neben einer Sicherheitsgebühr von einem Euro pro reserviertem Wiesn-Platz auch die Standgebühren sowie den Eintrittspreis für die Oide Wiesn zu erhöhen: von drei auf vier Euro.

Spruchreif ist noch nichts, laut Schmids Sprecher Clemens Draws gibt es noch keinen endgültigen Entscheidungsvorschlag für den Stadtrat: "Die Dinge sind noch im Fluss." Dem Stadtrat werden die Finanzierungsvorschläge voraussichtlich erst im April oder Mai vorgelegt, zusammen mit der Zulassung der Wiesn-Gastronomen und Schausteller. Auch das weckt den Unmut von Oberbürgermeister Reiter, er will die Sache schneller entschieden haben.

Durch die neue Debatte sehen die Wiesnwirte nun eine Chance, einen anderen Beschluss des Stadtrats wieder zu kippen. Im vergangenen Jahr hatte der nämlich beschlossen, am letzten Festtag, dem 3. Oktober, keine Reservierungen in den Zelten zu gestatten, damit Münchner eine Chance haben, dort einen Platz zu bekommen. Die Wirte verdienten ohnehin genug, hieß es damals, weil das Oktoberfest heuer wegen des Feiertags zwei Tage länger dauert als sonst.

Nun schlagen die Wirte in einem Brief an den Stadtrat vor, für den Feiertag die gleiche Regelung gelten zu lassen wie für die Samstage und Sonntage: An den Wochenenden dürfen 65 Prozent der Plätze reserviert werden, unter der Woche sind es 75 Prozent. Wirtesprecher Toni Roiderer sagt: "So lassen sich die Reservierungen besser über die gesamte Wiesnzeit verteilen, das entspannt die Lage."

Ein weiterer Vorteil für die Wirte wäre auch, dass reservierte Tische bereits lange vor Wiesnbeginn bezahlt werden und die Wirte mit diesem Geld arbeiten können. Reiter sowie verschiedene Stadträte der SPD-Fraktion haben bereits signalisiert, die Reservierung am letzten Tag vielleicht doch noch zuzulassen. Schmids Sprecher Draws sagt dazu: "Auch hier ist noch nichts entschieden."

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