Oktoberfest 2013:Maßkrugschlägereien und ein Mann ohne Hose

Hässliche Szenen im Bierzelt: 201 Einsätze zählt die Polizei allein am ersten Wiesntag - davon sieben Maßkrugschlägereien. Im Hofbräuzelt lässt ein Ingenieur die Hosen runter.

Von Florian Fuchs

Das erste Wiesnwochenende ist nach vorläufiger Bilanz relativ friedlich verlaufen. Die Münchner Polizei musste nicht zu einem Großeinsatz ausrücken. Die obligatorischen Maßkrugschlägereien bescherten aber dennoch einige hässliche Szenen in den Bierzelten. Genau 201 Einsätze zählte die Polizei am ersten Wiesntag, etwa zehn Prozent mehr als im Vorjahr.

Den ersten Einsatz des diesjährigen Oktoberfestes verursachte ein junger Mann, der an der Bavaria Passanten anbettelte. Gefährlichere Aufgaben für die Beamten folgten bereits kurz nach dem Anstich. Gegen 15 Uhr gerieten ein Niederländer und ein US-Amerikaner im Winzerer Fähndl in Streit, der Niederländer zog seinem Kontrahenten einen Maßkrug über den Kopf, was eine massiv blutende Kopfplatzwunde zur Folge hatte.

Insgesamt zählte die Polizei am Samstag sieben Maßkrugschlägereien, im Vorjahr waren es am ersten Wiesntag noch zehn gewesen. Dafür stieg der Widerstand gegen die Beamten: Während es in den gesamten zwei Wochen Oktoberfest 2012 nur 20 Anzeigen wegen Widerstands gab, randalierten am Samstag bereits sechs Besucher so heftig gegen Polizisten, dass die Beamten sie festnahmen.

Ein 18-Jähriger mit mehr als drei Promille zum Beispiel schlug einer Beamtin unvermittelt mit der Faust ins Gesicht, die Polizistin erlitt eine Jochbeinprellung und eine Zerrung der Halswirbel. Den ersten betrunkenen Jugendlichen erwischte die Polizei gegen 14.30 Uhr im Armbrustschützenzelt: Der 14-Jährige hatte etwa 1,5 Promille, seine Eltern holten ihn ab.

Im Hofbräuzelt hatte ein 46 Jahre alter Ingenieur wohl auch deutlich zu viel getrunken: Er ließ gegen 19 Uhr die Hosen runter und marschierte durch die Tischreihen, bis die Polizei ihn zur Wiesnwache brachte.

Bereits in der Nacht zum Freitag hatten Anhänger des TSV 1860 München Aufkleber der Ultra-Bewegung "Cosa Nostra" an Zelte und Fahrgeschäfte gepappt. In der Nacht auf Samstag zogen die Ultras des FC Bayern München nach: Erst fielen sie durch Randale und Schmierereien am Riesenrad auf.

Gegen 1 Uhr nachts beobachteten dann Zeugen fünf junge Männer aus der Gruppe, wie sie an der Hackerbrücke ihre Aufkleber überall hin pappten und mit Filzstiften Wände vollschmierten. Die Polizei nahm die Täter fest.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: