Oktoberfest:Der erste Wiesntag - in neun Momenten

Und, wie war der erste Tag auf der Theresienwiese? Kalt und kuschelig. Aber sehen Sie selbst.

Von Ingrid Fuchs und Elisa Britzelmeier

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Der Wiesnsprint

Oktoberfest 2017

Quelle: Getty Images

Wie es aussieht, wenn das Festgelände geöffnet wird und alle schnellstmöglich zu den Zelten wollen? So! Der Eröffnungstag des Oktoberfestes ist traditionell sehr gut besucht, manche Besucher warteten deshalb schon seit dem Morgengrauen vor dem Festgelände, um auch ganz sicher einen Platz in einem der Zelte zu bekommen. Und das bei kaltem Regen und zehn Grad. Hoffentlich hat sich niemand eine Wiesngrippe geholt.

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Der Anstich

Oktoberfest 2017

Quelle: Getty Images

Der Protagonist des ersten Tages ist nicht, wie man meinen könnte, Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Sondern ein Fass. Und zwar das, was im Schottenhamel um Punkt 12 Uhr angestochen wird. Denn bis dahin darf kein Bier fließen. Also warten Abertausende Menschen auf ein Fass. Im Schottenhamel deshalb, weil die Wirtsfamilie Schottenhamel seit 150 Jahren auf der Wiesn vertreten und damit die älteste, menschliche Wiesn-Institution ist. Da es Reiters vierte Wiesn als OB ist, hat er die Besucher nicht lange warten lassen: zwei Anschläge und "Ozapft is!" Was sich Reiter wünscht? Eine friedliche Wiesn. Dann sagt er noch: Man solle sich nicht einschüchtern lassen, sein Leben leben, "dass die Terroristen nicht gewinnen".

Der Kollege Roland Schulz vom SZ-Magazin hat dieses ganz besondere Fass übrigens porträtiert, seinen Text können Sie hier lesen.

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Der Bierdurst

Oktoberfest 2017

Quelle: Getty Images

Wie sich Menschen verhalten, die stundenlang auf Bier gewartet haben? So! Das Bier, was hier so so sehnsüchtig erwartet wird, ist dieses Jahr angeblich besonders süffig - so zumindest die einhellige Meinung nach Mass Nummer 1. Hier im Schottenhamel hat es 5,9 Prozent Alkohol und eine Stammwürze von 13,7 Prozent. Was es kostet interessiert im Zelt übrigens keinen, aber Sie vielleicht: im Durchschnitt gibt es die Mass für 10,81 Euro. Damit ist die Durchschnittsmass 27 Cent teurer als im Vorjahr. Aber kein Vergleich zu einer Mass Latte Macchiato. Dafür müssten Sie 33,20 Euro auf den Biertisch legen, theoretisch. Kaffee in Masskrügen wird dort natürlich nicht verkauft, aber ein normaler Latte Macchiato kostet 6,10 Euro. Dann doch lieber Bier.

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Die Wirtsbudenstraße

Oktoberfest 2017

Quelle: Getty Images

An den Menschenmassen, die sich durch die Wirtsbudenstraße schieben, lässt sich am ersten Tag eines ablesen: Tradition ist stärker als Angst. Die Menschen sind längst nicht mehr so verunsichert wie 2016, als der Sicherheitszaun für monatelange Diskussionen sorgte. Ein Jahr später wird er akzeptiert und beim Anstich geht es mehr ums schlechte Wetter - als um eine drohendes Terrorszenario.

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Der Drehmoment

Oktoberfest 2017

Quelle: dpa

Die Fahrgeschäfte auf der Wiesn sind so unterschiedlich wie die Menschen in den Zelten: von gemütlich bis rasant ist alles dabei. Das Kettenkarussell ist irgendwie beides. Man sitzt gemütlich, aber es geht ganz schön rasant im Kreis. Nicht alle, die zuvor schon Wiesnbier getrunken haben, vertragen das gleich gut.

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Ein Prosit

Oktoberfest 2017

Quelle: dpa

Es gibt erst seit wenigen Stunden Bier, aber wie oft schon "ein Prosit" gespielt wurde, darüber hat man längst den Überblick verloren. Kein Wunder, dass das laut Gema der meistgespielte Wiesn-Hit ist.

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Der Kotzhügel

Oktoberfest 2017

Quelle: Getty Images

Ein erster Eindruck, keine vier Stunden nach Anstich: Die Wiese hinter den Zelten ist auch nicht mehr das, was sie mal wahr. "Ist DAS also der Kotzhügel?", fragt eine Frau ihre Begleiterin gedehnt. Gut, das Wetter ist durchwachsen. Aber wo sich um diese Uhrzeit sonst längst die Alkoholleichen stapelten (lesen Sie hier, wie es dann zugeht), sieht man heute: einen Schlafenden. Drei Mädels pinkeln hinter eine Absperrung. Sonst nicht viel. Telefonate in breitem Ami-Englisch: "Can you just wave your hand? Oh, yeah, I can see you." Also: Menschen betrinken sich, Menschen verlieren sich, andere finden sich - ein friedlicher erster Wiesn-Tag also.

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Der Himmel der Bayern

Oktoberfest 2017

Quelle: Getty Images

9350 Besucher passen in das Hackerzelt. Weil sie dort von Wolken und Sternen umgeben sind, wird es auch "Himmel der Bayern" genannt. Das drehbare Musikpodium ist einmalig auf der Wiesn, ebenso das 2000 Quadratmeter große Gemälde, das Szenen aus dem Münchner Stadtleben zeigt: Surfer am Eisbach und Frauen im Niqab. Besonders schön ist es hier beim Kehraus, dem letzten Wiesnabend, wenn 9000 Menschen im abgedunkelten Zelt mit Wunderkerzen auf den Bierbänken stehen und die Band "Sierra Madre" spielt. Aber bis dahin sind es ja noch 17 Tage.

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Das Gruppenfoto

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Quelle: AP

Die Wiesn ist das größte Volksfest der Welt. Und als solches wird es jährlich von mehreren Millionen Menschen aus der ganzen Welt besucht. Völkerverbindendes Element: das Bier und die Tracht. Und so ist es völlig egal, woher man in Momenten wie diesen kommt: "Take a picture" verstehen alle von Peking bis Penzberg.

© SZ.de/jana
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