Oktoberfest:Das steckt im Wiesnbier von Hacker-Pschorr

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Stolz auf ihr Bier: Wirte Toni Roiderer (links) und Georg Heide (rechts) mit Braumeister Rainer Kansy. (Foto: Robert Haas)

Natürlich finden die Wiesnwirte, dass es dieses Jahr wieder hervorragend schmeckt. Nur eine Zutat will der Brauereichef auf keinen Fall in seinem Sud sehen.

Von Franz Kotteder

Was das Wiesnbier angeht, so kann man jedes Jahr wieder von ein paar Sicherheiten ausgehen: Erstens wird eine Mass davon teurer sein als eine vergleichbare Mass im Jahr davor, und zweitens wird es wieder hervorragend schmecken. Zumindest ist in den vergangenen 205 Jahren nach allem, was man weiß, im Zusammenhang mit Wiesnbier noch nie der Satz gefallen: "Pfuideifi, is des greislig!"

Man nimmt nicht allzu viel vorweg, wenn man feststellt, dass dieser Satz auch am Donnerstagmittag bei der offiziellen Wiesnbierprobe von Hacker-Pschorr im Alten Eiswerk an der Ohlmüllerstraße nicht gefallen ist. Sondern: im Gegenteil! Voll des Lobes waren die Wiesnwirte Georg Heide (Bräurosl) sowie Toni und Thomas Roiderer (Hackerzelt) über das Produkt, das ihnen Brauereichef Andreas Steinfatt und Braumeister Rainer Kansy da präsentierten. "Ich begreife gar nicht", so Toni Roiderer, "wie ihr es jedes Jahr schafft, ein noch besseres Bier zu brauen."

Kansy versuchte, es mit einer Parallele zur Kochkunst zu erklären: Bierbrauen und Kochen hätten nämlich viel gemeinsam, ebenso wie in der Sterneküche würden beim Wiesnbier eben "sehr wertvolle Rohstoffe mit großer Präzision verarbeitet, um schließlich ein wunderbares Produkt präsentieren zu können".

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Die zähe Diskussion um das Sicherheitskonzept für die Wiesn hat gezeigt: Das Fest ist nicht nur ein gemütliches, sondern auch ein monströses. Wie entspannt es wird, entscheiden die Besucher selbst.

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Beim Brauen sei viel Fingerspitzengefühl erforderlich, wie beim Kochen eben auch. "Der Ofen ist kein Krematorium", zitierte Kansy zum Vergleich den Koch Alfons Schuhbeck, was Brauereichef Andreas Steinfatt wiederum zu der Bemerkung veranlasste: "Solange ihr mir keinen Ingwer ins Bier rein tut, ist das okay."

"Dafür haben meine Kollegen alle einen Stern verdient"

Natürlich ist schon wegen des Reinheitsgebots kein Platz für Schuhbecks Lieblingswurzel im Wiesnbier. Dafür jedoch für Münchner und Pilsner Malz sowie bayerischen Aromahopfen der Sorten "Tradition" und "Herkules". Zusammen mit ein paar anderen Besonderheiten der Rezeptur ergibt das ein leicht bernsteinfarbenes Bier mit 6,0 Prozent Alkohol und 13,7 Prozent Stammwürze. Rainer Kansy ist sich jedenfalls sicher: "Dafür haben meine Kollegen alle einen Stern verdient."

Da wollte niemand widersprechen - was in einer Runde aus Wiesnwirten von Hacker-Pschorr und führenden Angestellten der Brauerei auch nicht zu erwarten war. Schließlich möchte man mit so einer Wiesnbierprobe ja alle Jahre wieder Lust machen auf das Großereignis namens Oktoberfest.

Was in diesem Jahr etwas schwieriger ist als sonst. Das ist etwas, was Steinfatt trotz der guten Rahmenbedingungen an diesem Vormittag die Laune etwas verdirbt: "Aus meiner Sicht ist es gar nicht gut, wie derzeit vor der Wiesn die Terrorangst geschürt wird." Man wolle sich das bayerische Nationalfest aber nicht kaputtreden lassen, für die Sicherheit werde alles Menschenmögliche getan. Ihm sei es lieber, sich am Eingang der Wiesn einmal kontrollieren zu lassen, wenn er sich dann unbesorgt auf das Gelände begeben könne. Er selbst rechne "mit einer ruhigen und sicheren Wiesn".

© SZ vom 26.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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