Oktoberfest-Bilanz:Aus is!

Ein Oktoberfest und 118 verspeiste Ochsen. 1300 verlorene Kleidungsstücke und 130.000 Briefsendungen. 226.000 einkassierte Bierkrüge und 2,9 Millionen Kilowattstunden Strom. 6,9 Millionen Besucher und 7,5 Millionen Liter Bier. Ein Hoch auf das Ende der Wiesn - die Bilanz des größten Volksfestes der Welt in Zahlen und Bildern.

Tobias Dorfer

13 Bilder

Oktoberfest 2011

Quelle: dapd

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Nach 17 Tagen endet die Wiesn, die Organisatoren ziehen Bilanz. Dabei zeigt sich: So viel Bier wie in diesem Jahr wurde noch nie getrunken.

Die ersten Wiesn-Tage waren wettermäßig ziemlich mau. Doch danach war der Himmel über München so wunderschön blau-weiß, wie man es sonst nur von Postkarten kennt. Temperaturen von mehr als 25 Grad waren ein Mitgrund dafür, dass 6,9 Millionen Menschen auf die Wiesn pilgerten - 500.000 mehr als beim Jubiläums-Oktoberfest im vergangenen Jahr.

177. Oktoberfest - Eröffnung

Quelle: dpa

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Der gastronomische Renner in den Festzelten war - ganz klar - das Wiesnhendl. Mehrere hunderttausend davon wurden auch in diesem Jahr verspeist.

Ochse am Spies

Quelle: ddp

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Aber auch andere Schmankerln kamen auf die Teller. 118 Ochsen wurden heuer gegessen, einer mehr als im vergangenen Jahr. Weniger beliebt waren dagegen die Kälber. Von ihnen wurden nur 53 verspeist - im Jubiäumsjahr 2010 waren es noch 59. Und: Ein Revival erlebte dem Tourismusamt zufolge "handgeschlagener Türkischer Honig".

sueddeutsche.de hat die besten Wiesn-Gerichte getestet. Lesen Sie hier unseren Schmankerln-Blog.

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Quelle: Catherina Hess

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Der größte Wiesn-Ärger? Ganz klar, das sind schlecht eingeschenkte Maßkrüge. Der "Verein gegen betrügerisches Einschenken" klagt über die schlechte Schankmoral. Kaum einer der Krüge würde tatsächlich einen Liter Bier enthalten. Besonders ärgert den Verein die "Kulanzgrenze" der Stadt, die es den Wirten erlaubt, lediglich 0,9 Liter einzufüllen. Ob sich deshalb die Maßen in diesem Jahr so gut verkauften?  Oder waren es einfach die sommerlichen Temperaturen? In jedem Fall stieg der Bierkonsum von 7,1 Millionen Litern (2010) auf 7,5 Millionen Liter und damit auf einen neuen Rekord.

Preiskampf und Regenwetter

Quelle: dpa

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Ein beliebtes - wenn auch illegales - Wiesn-Souvenir war auch in diesem Jahr der leere Maßkrug. Der Krugklau florierte während des Oktoberfests 2011 besonders. Aufmerksame Ordner kassierten 226.000 Bierkrüge von den Souvenierjägern ein, im vorigen Jahr waren es nur 130.000.

Festkrug der kleinen Wiesnwirte, 2011

Quelle: Alessandra Schellnegger

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Ein legaler Weg, sich mit einem Oktoberfest-Bierkrug einzudecken, ist der käufliche Erwerb der Sammlerkrüge (auf dem Foto sehen Sie den Sammlerkrug der Festwirte der kleinen Zelte). Sie machten dem Tourismusamt zufolge das Rennen in der Gunst der Souvenirkäufer. Weniger begehrt waren T-Shirts.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Die Wiesn-Neuheit 2011 war die Riesenschaukel Monster, aber auch Klassiker wie Teufelsrad und Geisterschloss waren bei den Besuchern beliebt - sehr zur Freude der Schausteller, die in diesem Jahr stabile Umsätze verzeichneten.

Unser Redakteur hat sich einen Nachmittag als Gast-Geist im Gruselschloss versucht. Lesen Sie hier seinen Bericht.

Oktoberfest

Quelle: Anna Fischhaber

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Beliebt ist das Oktoberfest nicht nur bei den Münchnern - sondern auch im Ausland. Vor allem aus den USA, Großbritannien und der Schweiz reisten die Wiesn-Fans nach München, aber auch Australier und Italiener waren wieder zahlreich vertreten. In diesem Jahr waren die Gäste aus "Bella Italia" jedoch so zahlreich auf der Theresienwiese, dass sich das Italienerwochenende laut Tourismusamt auf die gesamte Oktoberfest-Zeit verteilte. Eines eint alle Besucher, egal ob aus Berlin, Rom oder London: Tracht ist Pflicht. Allerdings provozierten die Outfits bei so manchem Traditionalisten mitunter ein gehöriges Stirnrunzeln.

Sehen Sie die schlimmsten Modesünden hier in unserer Fotostrecke.

Sicherheitsmassnahmen auf dem Oktoberfest

Quelle: ddp

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Nichts ist Münchens Oberbürgermeister Christian Ude wichtiger, als dass die Wiesn "friedlich" bleibt. Ganz friedlich war das Oktoberfest natürlich auch in diesem Jahr nicht, aber zumindest hatte die Polizei weniger zu tun als 2010. 2175 Einsätze zählte die Wiesnwache, 2010 waren es noch 2253. Auch die Zahl der Festnahmen sank von 509 auf 487, auch die Zahl der Maßkrugschlägereien ging von 62 auf 58 zurück. Erfreulich ist für die Polizei, dass die Zahl der Sexualstraftaten um 26 Prozent sank. Dafür wurden mehr Taschendiebstähle, "einfache Körperverletzungen" und Fahrten unter Drogeneinfluss gemeldet.

Besonders friedlich geht es übrigens auf der Oiden Wiesn zu. Von dort wurden der Polizei nur drei verübte Straftaten mitgeteilt. "Auch Polizeieinsätze auf der Oiden Wiesn sind eine Seltenheit", sagte Polizeivizepräsident Robert Kopp.

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Quelle: AFP

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Eine der elementaren Oktoberfest Fragen ist die nach dem Wiesnhit. Welcher Song ist in den Bierzelten besonders beliebt? Das Tourismusamt hat auch hierzu Untersuchungen angestellt: Demnach "verdichten sich die Hinweise auf Schatzi, schenk mir ein Foto von Mickie Krause als Sieger der Wiesn-Hitparade 2011". Ebenfalls beliebt: Sweet Home Caroline, Hey Baby! und der Gefangenenchor aus Nabucco von Giuseppe Verdi.

Postbote Egon Fischer bei der Postzustellung auf der Wiesn, 2003

Quelle: Stephan Rumpf

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Besonders schön ist das Oktoberfest, wenn man den Daheimgebliebenen von den Erlebnissen erzählen kann. Dazu gibt es eigens eine Poststelle am Haupteingang, wo Bierkrüge oder andere Souvenirs verschickt werden können. 130.000 Sendungen in alle Welt nahmen die Mitarbeiter während der Wiesn-Zeit an. Bierkrüge wurden besonders häufig nach Australien und in die USA gesendet.

Krücken im Fundbüro der Wiesn, 2009

Quelle: Stephan Rumpf

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Auf der Wiesn verschwindet eine Menge - und mit etwas Glück taucht Verlorengegangenes im Fundbüro wieder auf. 4750 Fundstücke wurden in diesem Jahr abgegeben, darunter 1300 Kleidungsstücke, 1045 Ausweise, 520 Geldbörsen, 425 Schlüssel, 390 Handys, zwei Krücken - und jede Menge Skurriles. Wer nimmt bitte seine acht Zentimeter große Blattheuschrecke mit auf die Wiesn?

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Quelle: AP

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Immer wieder betonen die Organisatoren, wie nachhaltig das Oktoberfest ist. Zumindest beim Stromverbrauch haben sie Wort gehalten. 2,95 Millionen Kilowattstunden Strom wurden in diesem Jahr verbraucht - ein Rückgang um drei Prozent im Vergleich zu 2010. Deutlicher wurden die Einsparungen beim Gas: Hier sank der Verbrauch, bedingt durch die sommerlichen Temperaturen, um elf Prozent auf 205.000 Kubikmeter.

© sueddeutsche.de
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