Oktoberfest 2019:Warten auf den Bierpreis

Oktoberfest 2017

Ein Wiesnbesucher sitzt vor halbleeren Masskrügen - wie viel das Bier in diesem Jahr kosten wird, ist noch nicht raus.

(Foto: dpa)

Wie viel wird die Mass auf dem Oktoberfest kosten? Die Nachricht, die sonst schon immer im Mai verkündet wird, lässt heuer auf sich warten. Schuld daran ist der neue Wiesnchef Clemens Baumgärtner.

Glosse von Franz Kotteder

Wie teuer wird die Wiesnmass? Alle Jahre wieder warten die Wiesnbesucher auf die Verkündigung des neuen Literpreises in ihrem Stammzelt - jedenfalls erfreut sich die Tabelle mit den aktuellen Zahlen immer allerbester Klickzahlen im Internet, sobald sie veröffentlicht wird. Und selbstverständlich schütteln wieder alle den Kopf über die "ausgschamten Wiesnwirt', die den Hals nicht vollkriegen". Was sie wiederum mit manchen Wiesnbesuchern gemein hätten. Die Wirte verweisen auf die jährlich steigenden Kosten, die man ja irgendwie umlegen müsse, damit noch was verdient sei. Gut, dieses "verdient sei", darf man schon korrigieren: So richtig verarmt ist noch kein Wirt auf dem Oktoberfest.

Dabei ist die Sache relativ einfach: Der Liter Bier wird jedes Jahr ungefähr um die 30 Cent teurer, weil die Brauerei mehr Geld will, Tariferhöhungen anfallen, Aufbaukosten steigen und was nicht noch alles da mitspielt. Die Wirte melden ihren geplanten Bierpreis an die Stadt, die prüft dann, ob er angemessen ist und veröffentlicht ihn dann, in der Regel so Mitte oder Ende Mai. Bei der Prüfung wird übrigens verglichen mit den normalen Bierpreisen in der Innenstadt, weil dort hohe Pachtkosten anfallen, die so ansatzweise vergleichbar sind mit dem Aufbau eines ganzen Zeltes und anderen Kosten. Nach der Veröffentlichung der Preise regen sich die Menschen dann auf, trinken dann aber doch wieder wie jedes Jahr konsequent ihre sieben Millionen Mass, als sei nichts gewesen. Übrigens steigen auch in den Biergärten nahezu jedes Jahr die Bierpreise, das aber meist völlig unbemerkt.

In diesem Jahr hat es zwischenzeitlich zu ein wenig Aufregung geführt, dass der neue Wirtschaftsreferent und Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) der Reihe nach alle Wirte angerufen hat und den Wunsch äußerte, in diesem Jahr doch bitte nicht über die 30-Cent-Marke zu gehen mit den Erhöhungen. Da wurde natürlich heftig spekuliert, was die Wirte da vorhaben. Umso mehr, als sich die Behörde heuer Zeit lässt mit der Prüfung - oder warum wird es heuer Mitte Juni bis zur Verkündung der Preise? "Ganz einfach", sagt Wiesnchef Baumgärtner, "weil vorher bin ich noch in Urlaub." Und damit ist die ganze Affäre doch wieder auf den ihr angemessenen Rang zurechtgestutzt.

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