Oktoberfest 2025:Ein Wiesnplakat, das die Bedienungen ehrt

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Strahlende Siegerinnen: Dinah-Charles Francis (li.) und Amiera Harithas präsentieren ihren Entwurf. (Foto: Robert Haas)

Seit mehr als 50 Jahren sucht die Stadt jährlich in einem Wettbewerb das beste Plakat für das Oktoberfest aus. Wer dieses Mal gewonnen hat und welche Einreichungen noch prämiert wurden.

Von Stephan Handel

Man muss das so sagen: Der Dackel verliert an Boden. Kein einziges Zamperl ist auf den drei Plakaten zu sehen, die Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner am Freitag im Rathaus als Sieger und Nächstplatzierte des Wettbewerbs um das offizielle Oktoberfest-Motiv 2025 vorstellte. Die übrigen Ingredienzien allerdings sind auch in diesem Jahr wieder vertreten – Brezn, Masskrug, Riesenrad in unterschiedlicher Kombination, um, so Baumgärtner „plakativ und strahlend“ das Oktoberfest als Hochamt von „Lebensfreude und Humor“ darzustellen, aber nicht als Bier- und Partyfest.

Den ersten Preis und damit die Umsetzung auf 10 000 Plakaten, Pins und auf dem Sammlerkrug erhielten Amiera Harithas und Dinah-Charles Francis, beide Schülerinnen an der städtischen Schule für Mode und Design. Sie stellen eine Wiesn-Bedienung dar, die ein Tablett stemmt mit – natürlich – Brezn, Masskrug, Tuba und Domtürmen. So rücken sie, meinte Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, die „wahren Helden“ der Wiesn in den Mittelpunkt: „All jene, die mit ihrer harten Arbeit das Oktoberfest erst möglich machen.“ Die Gewinnerinnen dürfen sich über ein Preisgeld von 2500 Euro und 5000 Euro Lizenzhonorar freuen.

Der Entwurf von Amiera Harithas und Dinah-Charles Francis überzeugte die Jury. (Foto: LHM, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Amiera Harithas und Dinah-Charles Francis)

Den zweiten Platz erreicht Franziska Hofbauer mit – Überraschung! - einer Kombination von Brezn, Masskrug, Trachtenhut und Riesenrad. Der Jury gefiel daran besonders die klaren grafischen Strukturen und die kraftvolle Farbkombination. Hofbauer erhält ein Preisgeld von 1250 Euro.

Franziska Hofbauers Design zeichnen unter anderem die kräftigen Farben aus. (Foto: LHM, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Franziska Hofbauer)

Dritter schließlich wurde Pascal Wilfling, der tatsächlich ganz ohne Brezn, ohne Dackel und mit nur ein wenig Masskrug auskommt: Bei ihm schaut der Betrachter von oben auf einen Wiesntisch, an dem sich der Engel Aloisius, das Münchner Kindl sowie zwei Zivilpersonen versammelt haben. Die Jury wollte mit der Prämierung dieses Entwurfs ein Zeichen an Grafikerinnen und Grafiker setzen, „sich etwas zu trauen und unkonventionell zu denken“.

Pascal Wilfling traute sich etwas mit seinem Plakat und wurde Dritter. (Foto: LHM, Referat für Arbeit und Wirtschaft, Pascal Wilfling)

Den Wettbewerb um das Wiesnplakat gibt es seit 1952. Für den Wettbewerb 2025 gab es 113 Einreichungen. 74 davon wurden für das Online-Voting angenommen. Dort konnten Bürger ihre Favoriten küren - 8458 User nahmen teil, 38400 Stimmen wurden abgegeben. Aus den beliebtesten Entwürfen wählte eine Jury dann die Sieger. Sie bestand aus sieben Fachleuten aus Werbung und Design, sechs Stadträten und Wirtschaftsreferent Baumgärtner.

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