Der Bierpreis auf dem Oktoberfest hat in diesem Jahr wieder einmal einen Rekord geknackt: Erstmals kostet die Mass in einigen Zelten mehr als 15 Euro. In fünf der großen Festzelte muss man mindestens so viel für das Bier zahlen, nämlich in der Bräurosl, im Hacker-Festzelt, im Löwenbräu-Zelt, im Marstall und im Paulaner-Festzelt. Aber auch in vielen anderen Zelten kratzt der Bierpreis nach Angaben der Stadt München an der 15-Euro-Marke. Am günstigsten ist die Mass in der Augustiner-Festhalle – dort ist sie für 14,10 Euro zu haben und damit bis zu einen Euro günstiger als in anderen Zelten.
Auch außerhalb der ganz großen Zelte, in den sogenannten Mittelbetrieben, zu denen etwa die Haxnbraterei oder die Münchner Stubn zählen, kostet das Bier nicht wesentlich weniger. Auf der Oidn Wiesn ist die Mass im Festzelt Tradition mit 14,75 Euro am teuersten, im neuen Musikantenzelt, der Boandlkramerei, kostet sie 14,20 Euro; im Museumszelt zahlt man dagegen nur 13,80 Euro. Um ein paar Cent günstigeres Bier findet man auf der Wiesn nur noch etwas abseits des Trubels am Familienplatzl mit Kinder- und Familienbereich.
14,73 Euro kostet die Mass Bier im Durchschnitt in diesem Jahr, das sind 3,9 Prozent mehr als 2023. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren hatte der Durchschnittspreis noch bei 9,91 Euro gelegen. Auch alkoholfreies Bier, das immer beliebter wird, erweist sich nicht als günstige Alternative. Denn egal, ob mit oder ohne Alkohol, die Mass kostet überall gleich viel.
Das teuerste Getränk im Liter-Vergleich des Referats für Arbeit und Wirtschaft der Stadt mit Bier-, Limo- und Wasser-Preisen ist auf dem Oktoberfest allerdings gar nicht das Bier, sondern ein alkoholfreies Getränk. Den Rekord knackt zumindest laut dieser Übersicht Kufflers Weinzelt mit dem Spezi. Ein Liter davon würde hier 18,40 Euro kosten und läge damit deutlich über dem Durchschnittspreis für den Cola-Orangenlimo-Mix von 12,23 Euro in diesem Jahr auf der Wiesn.
Um den stolzen Preis von 18,40 Euro zu erreichen, müsste man im Weinzelt jedoch vier Spezis bestellen, das Getränk wird auf der Karte nämlich nur in einer Viertelliter-Variante zu je 4,60 Euro angeboten. Ins Weinzelt geht man jedoch ohnehin eher nicht zum Spezi- und auch nicht zum Bier-Trinken, sondern zum Anstoßen mit Wein, Sekt oder Champagner. Helles wird hier gar nicht ausgeschenkt.
Im vergangenen Jahr haben die steigenden Wasser-Preise auf der Wiesn dafür gesorgt, dass erstmals kostenlose Trinkwasserbrunnen auf dem Gelände eingerichtet wurden. In diesem Jahr wurde ihre Anzahl verdoppelt, es gibt nun zehn Zapfstellen. Wer seinen Platz im Zelt nicht aufgeben will, um zwischendurch Wasser trinken zu gehen, zahlt durchschnittlich 10,48 Euro für den Liter. Im Liter-Vergleich liegt auch hier Kufflers Weinzelt mit 14,67 Euro vorn.