Dass das Oktoberfest seit 1810 auf der Theresienwiese im Herzen von München stattfindet, ist auch logistisch eine Herausforderung. Schließlich müssen Millionen Menschen mitten in der Stadt zum Festgelände und von dort wieder wegkommen. Der Vorteil der zentralen Lage: Es gibt viele verschiedene Anreisemöglichkeiten. Empfehlenswert sind in jedem Fall (unabhängig von Promillegrenzen) öffentliche Verkehrsmittel. Ein Überblick.
Straßensperren kurz vor und während der Wiesn
Während des Oktoberfests, also vom 21. September bis zum 6. Oktober 2024, legen sich zwei Sperrringe um die Theresienwiese. Der äußere umfasst die Gebiete rund um die Theresienwiese bis zur Paul-Heyse-Straße, Lindwurmstraße, Hans-Fischer-Straße, Ganghoferstraße, Heimeranstraße und Schwanthalerstraße. In diesen Sperrring dürfen mit dem Auto nur noch berechtigte Anlieger wie Anwohner oder Lieferanten.
Der sogenannte Mittlere Sperrring beginnt an der Theresienhöhe und zieht sich entlang des Bavariarings direkt um das Gelände. Wer mit dem Auto dorthin möchte, benötigt einen zuvor beantragten Passierschein und muss schon direkt mit der Wiesn-Logistik zu tun haben.
Anfahrt mit dem Auto zum Oktoberfest
Analog zu den Sperrungen sind die ohnehin spärlichen Parkmöglichkeiten auf Anwohner mit Lizenzen beschränkt, in manchen Gebieten rund um die Wiesn ist das Parken ganz verboten. Keine guten Aussichten also für diejenigen, die gerne mit dem Auto bis vors Festzelt fahren würden.
Auto-Reisenden sei einer der insgesamt 38 Park-and-Ride-Parkplätze in und um München ans Herz gelegt – an jeder Autobahn, die nach München führt, gibt es mindestens einen.
Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Theresienwiese
Viel sinnvoller als die Anfahrt mit dem Auto ist es, in die öffentlichen Verkehrsmittel des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) zu steigen.
Entgegen einem weitverbreiteten Irrglauben gibt es da nicht nur die U-Bahn-Haltestelle Theresienwiese (U4/U5). Fußläufig sind auch folgende Haltestellen gut erreichbar:
- Mit der S-Bahn: Hauptbahnhof und Hackerbrücke, etwas weiter entfernt Donnersbergerbrücke und Heimeranplatz
- Mit der U-Bahn: Schwanthalerhöhe (U4/U5), Poccistraße und Goetheplatz (U3/U6)
- Mit der Tram: Haltestelle Hermann-Lingg-Straße (Tram 18 und 19)
- Mit dem Bus: Haltestelle Theresienhöhe (Bus 134), Haltestelle Schwanthalerhöhe (Bus 53 zum Beispiel ab Harras oder Rotkreuzplatz), Haltestelle Hans-Fischer-Straße (Bus 62 zum Beispiel ab Heimeranplatz, Hirschgarten oder Sendlinger Tor) oder Haltestelle Georg-Hirth-Platz (Ringlinie 68/58 zum Beispiel ab Kolumbusplatz)
Weitere Informationen zu Ticketpreisen, Abfahrten und Takt auf www.mvg.de. Und: Wer von außerhalb kommt und in Besitz eines Deutschlandtickets ist, kann damit den Nahverkehr in der Stadt benutzen.
Mit dem E-Scooter zur Wiesn?
Auch wenn E-Scooter im Stadtbild ziemlich präsent sind, innerhalb des Festgeländes sind die Flitzer verboten. Innerhalb und außerhalb des Äußeren Sperrrings wurden aber Sammelstellen eingerichtet, an denen man sie abgeben kann.
Für die Polizei dürften die E-Scooter während der Wiesn trotzdem zusätzliche Arbeit nach sich ziehen: Manche nutzen die Roller gerne für die letzte Meile vom Feiern nach Hause – zum Leidwesen aller. Je nach Körpergewicht und Größe könnte schon eine Mass Bier den Fahrspaß mit einem Bußgeld oder im schlimmsten Fall einer Anzeige vergällen. (Mehr Informationen zur Promillegrenze auf E-Scootern und den Konsequenzen.)
Taxistände rund um die Theresienwiese
Damit die Wiesnbesucher in angetrunkenem Zustand auf einem E-Scooter nicht Führerschein oder Leben verlieren, stehen rund um die Theresienwiese Taxis bereit (die während des Oktoberfests so viel Umsatz machen wie sonst nie im Jahr). An verschiedenen Stellen sind temporäre Taxistände eingerichtet:
- Schwanthalerstraße Südseite auf Höhe der Theresienhöhe
- Schwanthalerstraße Nordseite zwischen St.-Paul-Straße und Martin-Greif-Straße
- Kaiser-Ludwig-Platz Westseite zwischen Beethovenstraße und Schubertstraße
- Herzog-Heinrich-Straße Westseite zwischen Kaiser-Ludwig-Platz und Mozartstraße
- Hans-Fischer-Straße Nordseite ab Zugang zum Südteil der Theresienwiese bis Einmündung Theresienhöhe.
Anreise mit dem Zug oder Fernbus
Wer mit der Bahn nach München fährt, geht vom Hauptbahnhof am besten zu Fuß zur Wiesn. Das ist nicht weit – sich für eine Station in eine der vollen U-Bahnen zu quetschen, lohnt sich zeitlich kaum. Der Weg ist für Nicht-Ortskundige gut beschildert.
Für die Anreise mit dem Zug setzt die Deutsche Bahn an den Wochenenden und am Feiertag (3. Oktober) zusätzliche Regionalzüge auf einigen Strecken ein. Mehr Informationen auch zu den Tickets auf www.bahn.de
Auch die Fernbus-Unternehmen haben für die Wiesn spezielle Angebote. Unternehmen wie Flixbus locken meist mit Angeboten nach München. Die Plätze am Wochenende dürften allerdings sehr begehrt sein. Vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an der Arnulfstraße aus ist das Oktoberfest nur wenige Minuten Fußmarsch entfernt.
Mit dem Fahrrad zum Oktoberfest
Radler kommen sehr bequem zur Wiesn – und zwar bis direkt zum Zaun rund um das Festgelände. Das Fahrrad dort abzustellen ist aber riskant; es könnte durch Ausscheidungen anderer Wiesnbesucher beschmutzt werden. Lieber etwas weiter entfernt parken.
Lohnt es sich, mit einer Rikscha zu fahren?
Jedes Jahr kommen zum Oktoberfest Hunderte Rikschafahrer nach München. Eine Fahrt mit ihnen ist schön, manch einer bietet auch eine kleine Stadtführung mit an. Die Preise können aber ganz schön hoch sein – deshalb vorher absprechen! Feste Standplätze für Rikschas finden sich an mehreren Stellen im Norden und Osten des Festgeländes und am Südeingang des Hauptbahnhofs.