Oktoberfest 2024:Hier finden Opfer von Gewalt Hilfe

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Immer wieder gibt es auf dem Oktoberfest Übergriffe. Frauen und Mädchen können sich unter anderem beim Safe Space Hilfe holen. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Zwar wünscht sich Münchens OB Dieter Reiter jedes Jahr eine „friedliche Wiesn“, doch immer wieder kommt es auf dem Festgelände zu Übergriffen. Ein Überblick über die wichtigsten Anlaufstellen.

Von Verena Wolff

Das Oktoberfest ist das größte Volksfest der Welt: Jedes Jahr strömen in den zwei Wiesn-Wochen Millionen Menschen auf das Festgelände. Doch mit zunehmendem Bierkonsum fallen oft die Hemmungen.

Körperliche und sexuelle Angriffe gibt es nicht nur gegen Mädchen und Frauen, sondern auch gegen Jungen und Männer sowie LGBTQI*-Personen wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität. Opfer von Gewalt finden direkt auf der Theresienwiese Hilfe – und bei verschiedenen Anlaufstellen in München.

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Hilfe für Frauen und Mädchen

Für Frauen und Mädchen ist der Safe Space eingerichtet, der früher als Security Point bekannt war. Im vergangenen Jahr haben dort 310 Frauen und Mädchen Hilfe gesucht. Dieser sichere Ort befindet sich im Servicezentrum nahe der Bavaria hinter dem Schottenhamel-Zelt beim Eingang „Erste Hilfe“. Dort ist auch die Polizei mit ihrer Wiesnwache stationiert.

Der Safe Space ist geöffnet täglich von 18 bis 1 Uhr, freitags, samstags, sonntags sowie am 2. und 3. Oktober bereits von 15.30 Uhr an. Telefon: 089/8905745188.

Ein Bündnis aus drei Fraueninitiativen hat den Safe Space im Jahr 2003 ins Leben gerufen. Die drei Organisationen Imma, Amyna und der Frauennotruf München sind jeden Abend mit mehr als einem Dutzend Expertinnen im Einsatz. Der Safe Space ist die erste Anlaufstelle bei sexualisierter Gewalt oder sonstigen Notlagen von Mädchen und Frauen.

(Foto: SZ-Karte)

Auch abseits der Wiesn-Öffnungszeiten finden Frauen und Mädchen Hilfe bei diesen Organisationen:

Imma

  • Internet: www.imma.de
  • E-Mail: beratungsstelle@imma.de
  • Telefon: 089/2607531

Amyna

Frauennotruf München

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Die Polizei auf der Wiesn

Die Wiesnwache (Polizeiinspektion 17) ist ebenfalls im westlichen Teil der Theresienwiese im Bereich des Servicezentrums in der Matthias-Pschorr-Straße 4 zu finden. Streifenpolizisten in Uniform und in Zivil sind auf dem Festgelände und in der Umgebung im Einsatz. Die Bundespolizei ist an den nahegelegenen Bahnhöfen im Einsatz. Die Wiesnwache ist rund um die Uhr besetzt. Der Wachbetrieb läuft zwischen 9 und 1.30 Uhr nachts. Die nahe gelegene Polizeiinspektion 14 in der Beethovenstraße 5 ist ebenfalls Anlaufstelle.

Die Wiesn-Polizei ist telefonisch über 089/5003220 zu erreichen. Im Münchner Polizeipräsidium gibt es auch eine Opferberatung, Telefon 089/29104444.

Hilfe für die LQBTQI*-Community

Nach Angaben der Münchner Polizei werden 80 bis 90 Prozent der LGBTQI*-feindlichen Straftaten nicht angezeigt. Die Beamten raten, sich im Falle einer Straftat nach Möglichkeit in Sicherheit zu bringen und auf sich aufmerksam zu machen. Die Notrufnummer ist immer 110.

In München gibt es das ganze Jahr über eine Reihe von Anlauf- und Beratungsstellen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans*, inter* und nichtbinäre Menschen. Auch dort wird geholfen, wenn Menschen beim Oktoberfest Opfer einer Gewalttat geworden sind.

Strong! LGBTQI*-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt

Sub – Beratung für schwule und bisexuelle Männer

LeTRa Lesbenberatungsstelle für lesbische und bisexuelle Frauen

Trans*Inter*Beratungsstelle für trans*, inter* und queere Menschen

diversity Jugendzentrum - Beratung für junge LGBTIQ* Personen bis 27 Jahre

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