Süddeutsche Zeitung

Wiesn:Zwei sexuelle Übergriffe auf dem Oktoberfest

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Ein alkoholisierter Besucher schlägt einer Zeltmitarbeiterin auf den Po, ein anderer filmt einer Frau unters Dirndl. Beim Fahrgeschäft "Rio Rapidos" kommt es zu einer mysteriösen Attacke.

Auf der Wiesn ist es am Sonntag zu zwei sexuellen Übergriffen gekommen, bei denen sich die betroffenen Frauen erfolgreich zur Wehr gesetzt haben. Die Polizei konnte schnell gegen die Tatverdächtigen vorgehen.

Der erste der beiden Fälle geschah laut Polizei zur Mittagszeit im Armbrustschützenzelt: Ein 36-jähriger Mann, der bereits um zwölf Uhr knapp zwei Promille Alkohol intus hatte, schlug einer Mitarbeiterin auf den Po. Als sich die 30-jährige Platzanweiserin daraufhin umdrehte, sah sie hinter sich nur einen einzigen Mann stehen - der Schuldige war also schnell gefunden.

Sicherheitskräfte schnappten sich den 36-Jährigen, schleppten ihn aus dem Zelt und übergaben ihn der Polizei. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet wegen sexueller Belästigung, es wurde ein Platzverweis ausgesprochen und weil der Tatverdächtige keinen Wohnsitz in Deutschland hat, sondern aus Österreich stammt, musste er eine Sicherheitsleistung in Höhe von mehreren Tausend Euro für den Hieb auf den Hintern bezahlen.

Am Sonntagabend war es dann ein 28-jähriger Italiener, der mehrere Hundert Euro bei der Polizei lassen musste: Im Hofbräu-Festzelt hatte er einer 23-jährigen Australierin mit dem Handy unters Dirndl gefilmt. Deren Freundin fiel der Spanner auf, der Sicherheitsdienst eilte herbei - und auch dieser Mann machte Bekanntschaft mit der Wiesnwache. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet wegen der Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen.

Zwei Stunden später am Sonntagabend, gegen 21 Uhr, kam es dann im Bereich des Fahrgeschäfts "Rio Rapidos " zu einem mysteriösen Angriff: Ein 39-jähriger Wiesnbesucher wurde laut Polizei unvermittelt niedergeschlagen. Er stürzte so heftig auf den Boden, dass er mit dem Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Laut Polizei war der Mann bisher nicht in der Lage, zu erklären, was passiert war. Aufnahmen einer Sicherheitskamera hätten aber Hinweise auf sechs männliche Tatverdächtige ergeben, berichten die Ermittler. Alle seien etwa 1,80 Meter groß, geschätzte 20 Jahre alt und hätten eine kräftige Statur. Sie trugen laut Polizei keine Tracht, sondern T-Shirts, Jogginghosen und andere Alltagskleidung. Die Polizei bittet Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben, sich zu melden unter der Telefonnummer 089/2 91 00.

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