Armbrustschießen auf dem Oktoberfest:Wenn Wiesn-Promis mit "einer Mass im Kopf" schießen

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"Man darf sich fühlen wie Robin Hood", findet Mike Kraus. (Foto: Florian Peljak)

Beim traditionellen Armbrustschießen dürfen sich Stars, Sternchen und BMW-Kunden wie Robin Hood fühlen. Über einen Abend mit Spanferkel, Ochsenlende - und sechs Kilo schweren Waffen.

Von Ulrike Heidenreich

Es ist eine eingeschworene Gemeinschaft in Tracht, die sich Jahr für Jahr, immer am ersten Wiesn-Montag, zum Armbrustschießen trifft. Die BMW-Niederlassung München lädt traditionell ein, und deren Chef Bernd Döpke macht wenig Experimente, was die Gästeliste betrifft. Die Volksmusikanten Marianne und Michael, Schauspieler wie Timothy Peach oder Schauspielerinnen wie Mariella Ahrens, Jutta Speidel und Michaela May gehören praktisch zur Stammbesetzung. Mal kommt ein Minister dazu, mal ist ein Kabarettist zum Auftritt geladen, wie am Montag Django Asül.

Django Asül mit Peter Inselkammer im Armbrustschützenzelt. (Foto: Florian Peljak)

Das BMW-Armbrustschießen gilt landläufig als so etwas wie ein Promi-Event in Tracht. Um sich aber auf die sich verändernden Sehgewohnheiten, die Bedürfnisse der sozialen Medien und deren Protagonisten, nämlich Influencerinnen, die nicht jeder auf Anhieb erkennt, einzustellen, haben die Organisatoren das Procedere verfeinert: Die Gästelisten am Eingang sind jetzt mit Fotos versehen, und so erkennen auch Unwissende, dass sie gerade neben der Choreografin Tiger Kirchharz, dem Model Darya Birnstiel oder Sängerin Joelina Drews am aufgemaschelten Biertisch sitzen.

Seit vielen Jahren dabei ist auch Mike Kraus, seines Zeichens Fotograf, Musiker, Künstler - zudem Sohn von Sänger und Schauspieler Peter Kraus. Warum er immer eingeladen wird? "Weiß ich nicht", lacht der Münchner. Er kommt jedenfalls gerne zum Armbrustschießen, "weil man sich da wie Robin Hood fühlen darf, der Beschützer der Armen und Rächer der Enterbten".

Immer wieder dabei: die Schauspielrinnen Michaela May (rechts) und Jutta Speidel. (Foto: Florian Peljak)

In der Schießhalle im Armbrustschützenzelt von Peter und Katharina Inselkammer haben sich an diesem Abend aber eher nicht so arme BMW-Kundinnen und -Kunden versammelt, bei Spanferkel, Ochsenlende und Dampfnudeln. Das Blöde, sagt Mike Kraus noch, sei, dass man immer mit "einer Mass im Kopf" zielen müsse. Bei einer gut sechs Kilogramm schweren Armbrust und zehn Meter Distanz echt eine Herausforderung. Trotzdem gab es Schützenkönige und -königinnen, darunter Modeinfluencerin Olga Löffler, die sich auf die nächste Tafelrunde freuen darf. Sie bekam einen Essens-Gutschein für sechs Personen im Augustiner Klosterwirt.

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