Oktoberfest 2023:Welches Bier in welchen Wiesn-Zelten ausgeschenkt wird

Oktoberfest 2023: Darf für die meisten Besucher bei einem Wiesn-Besuch nicht fehlen: eine Mass Bier.

Darf für die meisten Besucher bei einem Wiesn-Besuch nicht fehlen: eine Mass Bier.

(Foto: Matthias Balk/dpa)

Sechs Münchner Brauereien beliefern die 38 großen und kleinen Zelte auf dem Oktoberfest. Welche von ihnen die meisten Fässer stellt und wo es das stärkste Bier gibt.

Von Katharina Haase

5,6 Millionen Liter Bier - so viel haben die Besucher beim vorerst letzten Oktoberfest 2022 offiziellen Angaben zufolge getrunken. Fast ein Viertel weniger als vor der zweijährigen Pandemiepause. Heuer soll die Wiesn vom Samstag, 16. September, bis Dienstag, 3. Oktober, und somit zwei Tage länger als sonst stattfinden. Genug Zeit also, um den alten Rekord an getrunkenem Bier im Jahr 2019 wieder zu überbieten, als noch 7,6 Millionen Liter Bier an die (feier) freudigen Gäste ausgeschenkt wurden. Seit 10. Juli ist der Aufbau der Zelte auf der Theresienwiese bereits in vollem Gange.

38 davon gibt es auf der Wiesn. Darunter die 14 großen Festhallen mit bis zu 10 000 Sitz- und Stehplätzen, deren Namen wie Bräurosl, Fischer-Vroni und Schottenhamel deutschlandweit ein Begriff sein dürften. Zudem 21 kleine Zelte, in denen zwischen 100 und 1000 Wiesn-Besucher Platz finden, sowie drei Zelte auf der Oidn Wiesn mit Platz für 1800 bis 5300 Menschen. Insgesamt sechs Münchner Brauereien beliefern nahezu alle Zelte. Ausgenommen sind die Café-Zelte sowie das Weinzelt, die kein Wiesn-Bier anbieten.

Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten lauten die Namen der Brauereien, die das Privileg besitzen, Bier für die Wiesn brauen zu dürfen. Voraussetzung ist die Verwendung von Wasser aus dem Münchner Stadtgebiet. Und obwohl die meisten Besucherinnen und Besucher auf dem Oktoberfest einfach nur froh sind, wenn sie es überhaupt in eines der Zelte geschafft haben, so hat manch einer doch seine ganz speziellen Vorlieben, wenn es um die Biersorte geht. Eine Übersicht, in welchem Zelt welche Biermarke zu finden ist:

Augustiner: Die älteste Brauerei Münchens

Im Jahr 1328 gründeten Mönche des Augustiner-Ordens die Brauerei, die ihren heutigen Sitz an der Landsberger Straße hat. Sie gilt als die älteste noch bestehende Brauerei innerhalb der Münchner Stadtgrenze. Das sechsprozentige Wiesn-Bier, das als einziges noch in den traditionellen 200-Liter-Holzfässern lagert, wird insgesamt sieben Mal ausgeschenkt, außer in den großen Zelten Augustiner-Festhalle und Fischer-Vroni im Festzelt Tradition sowie im neuen Zelt Schützenlisl von Lorenz Stiftl auf der Oidn Wiesn. Von den kleineren Zelten beliefert Augustiner die Hühner- und Entenbraterei Ammer, die Wildstuben und das Festzelt Zur Bratwurst.

Kleiner Geheimtipp für alle Sparfüchse: In der Augustiner-Festhalle gibt es die Wiesn-Mass für 13,50 Euro. Damit ist sie die günstigste Mass in den großen Zelten.

Hacker-Pschorr: Das Bier mit dem Bügelverschluss

Die Brauerei, die schon seit dem 15. Jahrhundert besteht, galt einst als die führende Brauerei Münchens. Zwischenzeitlich unter Brüdern aufgeteilt, erfolgte 1972 die Wiedervereinigung von Hacker und Pschorr. Die Biermarke ist vor allem für den seit 2007 wieder verwendeten traditionellen Bügelverschluss bekannt.

Das Wiesn-Bier von Hacker-Pschorr fließt in den großen Festhallen Hacker-Festzelt und Bräurosl aus dem Zapfhahn, und auch der Fisch-Bäda, Heimers Enten- und Hendlbraterei sowie Poschners bewirten ihre Gäste mit Hacker-Pschorr.

Löwenbräu: Die größte Brauerei der Stadt

Löwenbräu entwickelte sich, obwohl deutlich älter, erst im 19. Jahrhundert zur größten Brauerei Münchens. Im Löwenbräukeller finden ganzjährig bekannte Traditionsveranstaltungen statt. Auf dem Oktoberfest ist das "Löwenbräu-Festzelt" leicht an dem riesigen Löwen zu erkennen, der brüllend und biertrinkend die Festhalle schmückt. Auch das Schützenfestzelt, die Haxnbraterei und die Kalbsbraterei schenken den 6,1-prozentigen Löwen-Trunk aus.

Paulaner: Der größte Lieferant auf der Wiesn

Paulaner, gegründet 1634, ist die jüngste auf dem Oktoberfest vertretene Brauerei. Bekannt ist sie vor allem auch wegen der großen Gaststätte auf dem Nockherberg, in dem das jährliche Starkbierfest und das berühmte Politiker-Derblecken stattfinden. Auf dem Oktoberfest hält die Brauerei den Rekord der am meisten belieferten Festzelte. Neben dem Paulaner-Festzelt sind dies das Promi-Zelt Käfer-Wiesnschänke sowie das Armbrustschützenzelt.

Bei den kleinen Zelten fließt das sechsprozentige Bier bei Heinz Wurst- und Hühnerbraterei, der Metzgerstubn, der Münchner Knödelei, dem neuen Zelt der Münchner Stubn und im Paulaner Weißbiergarten in den Masskrug. Zudem schenkt das Kuffler Weinzelt bis 21 Uhr Paulaner Weißbier aus.

Spaten: Das Bier zum traditionellen Anstich

Spaten brachte als erste Brauerei im Jahr 1894 das weltbekannte "Münchner Hell" auf den Markt. Zudem wird der Brauerei, deren Gründung auf das Jahr 1397 zurückgeht, noch eine andere Ehre zuteil: Mit ihrem 5,9-prozentigen Wiesn-Bier beliefert sie unter anderem die Schottenhamel-Festhalle, in der jährlich der Münchner Oberbürgermeister mit den berühmten Worten "O'zapft is" die Wiesn eröffnet. Auch die großen Zelte Marstall und Ochsenbraterei schenken Spatenbier aus. Bei den kleineren Zelten sind es der Glöckle Wirt, der Goldene Hahn und das Wirtshaus zum Schichtl.

Staatliches Hofbräuhaus: Das "stärkste" Bier gibt es nur in einem Zelt

Das Münchner Hofbräuhaus ist eine der touristischen Hauptattraktionen der Stadt und weit über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmt. Die Gründung der Brauerei erfolgte 1589, seit 1939 handelt es sich um einen Staatsbetrieb. Mit 6,3 Prozent Alkoholgehalt liefert Hofbräu das stärkste Wiesn-Bier. Trinken kann man es aber lediglich in einem einzigen Zelt: dem Hofbräu-Festzelt. Dieses ist immerhin mit knapp 10 000 Innen- und Außenplätzen zugleich das Zelt mit der größten Gesamtkapazität.

In diesen Zelten gibt es kein Wiesn-Bier

Wer trotz aller Tradition und Auswahl mit Bier auf dem Oktoberfest nichts anfangen kann, muss natürlich nicht durstig nach Hause gehen. Das Kuffler Weinzelt und die Feisingers Kas- und Weinstuben bieten neben Weißbier von Paulaner und Franziskaner auch andere umdrehungsreiche Alternativen. Wiesn-Bier sucht man hier ebenso vergebens wie in den vier Café-Zelten. Diese haben, wie der Name schon sagt, ihren Schwerpunkt auf Kaffee und Süßspeisen. Eine kleine Auswahl an Sekt und Wein steht jedoch auch dort auf den Karte. Alle Wiesn-Zelte verkaufen zudem alkoholfreie Softdrinks und Wasser.

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