Der erste Wiesn-Tag in der Nachlese:Rettungsteams rückten fast im Fünf-Minuten-Takt aus

Oktoberfestbesucher drängen sich auf der Theresienwiese. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
  • Mit drei Schlägen - und damit mit einem mehr als 2019 - hat Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter das Münchner Oktoberfest eröffnet.
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bekommt für eine Äußerung zum sexistischen Partylied "Layla" viel Beifall im Bierzelt.
  • Lesen Sie den Liveblog vom Wiesn-Eröffnungstag - alle Themen zum Oktoberfest finden Sie in unserem Wiesn-Newsblog.

Von SZ-Autorinnen und Autoren

Martin Moser
Martin Moser
Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle entlassen wir Sie in einen hoffentlich entspannten Abend - im Zelt, draußen oder ganz woanders. Die kommenden Tage geht die Oktoberfest-Berichterstattung bei uns natürlich weiter. Alle Themen finden Sie dazu in unserem Wiesn-Newsblog. Kommen Sie gut durch diese erste Wiesn-Nacht!
Martin Moser
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Panne im Schottenhamel-Festzelt vor versammelter Politprominenz

Dieses Lied hätte eigentlich nie gespielt werden dürfen - nicht um diese Uhrzeit und schon gar nicht vor diesen Gästen: Und doch stimmte um 13.41 Uhr die Kapelle im Schottenhamel-Zelt den umstrittenen Song "Layla" vor versammelter Politprominenz an. Der Wirt wollte das gar nicht. Doch dann, so haben meine Kollegen erfahren, überlistete ein Comedian offenbar den Kapellmeister. Die ganze Geschichte lesen Sie hier: 
Martin Moser
Martin Moser

Polizei spricht bis zum Nachmittag von einem „ruhigen“ Start

Für die Polizei auf der Theresienwiese ist der erste Wiesnnachmittag relativ ruhig abgelaufen. "Aus polizeilicher Sicht sind wir mit dem Wiesn-Start sehr zufrieden“, sagte eine Sprecherin. Auch die Bundespolizei verzeichnete an den zentralen Bahnhöfen keine „Massenprobleme“. 

Rund 600 Polizistinnen und Polizisten sorgen während der zwei Festwochen bis zum 3. Oktober für Sicherheit. Sie werden von uniformierten Polizisten aus Frankreich und Italien sowie Taschendieb-Fahndern aus mehreren Ländern unterstützt. An den Eingängen werden die Festgäste stichprobenartig kontrolliert. 
Martin Moser
Martin Moser

120 Mitarbeiter der Sanitätsstation im Dauerstress

Relativ spät gab es in diesem Jahr die erste „Bierleiche“. Eine junge „volltrunkene“ Frau sei um kurz nach 14 Uhr versorgt worden, so ein Sprecher der Sanitätsstation Aicher Ambulanz. Der zweite Patient mit zu viel Alkohol kam eine halbe Stunde später - er war 16 Jahre alt. Die Helfer behandelten vor allem Platzwunden - und alkoholisierte Wiesn-Gäste. „Der Überwachungsraum füllt sich langsam.“ Die rund 120 Mitarbeiter der Sanitätsstation seien seit dem Nachmittag im vollen Einsatz, die Rettungsteams rückten fast im Fünf-Minuten-Takt aus.
Ana Maria März
Ana Maria März

Manche haben den Wiesnbesuch heute noch vor sich


Während aus dem Hacker-Festzelt "Purple Rain" tönt, macht der Regen auf der Theresienwiese mal wieder eine kurze Pause. Dass es vom Dachvorspung eines Wiesnzelts noch ordentlich runtertropft, hindert einen jungen Mann nicht daran, sich direkt darunter zu hocken. Er braucht wohl auch mal eine Pause. Je später der Nachmittag desto mehr Oktoberfest-Besucher sieht man, die schon mehr als grün um die Nase herum sind. Dazu der typische glasige Blick, der von den Biermassen erzählt, die in den vergangenen Stunden getrunken wurden. Einige haben den Wiesnbesuch heute aber erst noch vor sich und warten auf einen freien Platz, wie hier vorm Augustiner-Festzelt.
Ana Maria März
Ana Maria März

"Der erste Tag ist der erste Tag"

An der U-Bahnstation Theresienwiese spucken die Bahnen weiterhin zuverlässig neue Wiesngäste aus. Für die Sanitäter hält sich der Stress aber offenbar in Grenzen. Immerhin wird am Eingang zur U-Bahn ein Set Uno-Karten gemischt. "Der erste Tag ist der erste Tag", fasst eine Frau den Beginn des Oktoberfests gegenüber ihrer Begleiterin zusammen. Beide nicken wissend. Mal sehen, was die nächsten Wiesntage noch bringen werden. Besseres Wetter wäre zum Beispiel wünschenswert. Und dass es friedlich bleibt natürlich.
Ana Maria März
Ana Maria März

Historische Fahrgeschäfte auf der Oidn Wiesn


Das Oktoberfest wie es früher war: Davon will die Oide Wiesn auf der Theresienwiese einen Eindruck vermitteln. Dazu gehören auch historische Fahrgeschäfte wie "Eva's Fahrt ins Paradies". Die Fahrt im Karussell kostet auf der Oidn Wiesn immer nur einen Euro. Erstmals fand sie 2010 zum 200. Jubiläum der Wiesn statt. Doch sie kam so gut an, dass es sie noch heute gibt. Alle vier Jahre muss sie allerdings aussetzen, dann findet in dem Bereich das Zentrallandwirtschaftsfest statt. Aber auch auf der Oidn Wiesn gibt es immer wieder mal was Neues. In diesem Jahr etwa das Volkssängerzelt Schützenlisl, das das Zelt Zur Schönheitskönigin abgelöst hat. Am Nachmittag wird es auch auf der Oidn Wiesn voller, während sich Regen und Sonne munter abwechseln.
Ana Maria März
Ana Maria März

Gebrannte Mandeln gegen kalte Hände


Wenn sich an diesem ersten Wiesntag nicht gerade mal für ein paar Minuten die Sonne zeigt, ist es kalt auf der Theresienwiese. Noch kälter ist es auf Fahrgeschäften wie dem Bayern Tower, die einen in schwindelerregende Höhen befördern. Ein heißer Tipp gegen eisige Finger: Eine Tüte gebrannte Mandeln kaufen. Sie hält die Hände für ein paar Minuten warm, zumindest so lange, bis die Mandeln aufgefuttert sind.
Ana Maria März
Ana Maria März

Neues Logo fürs Oktoberfest

Wo geht's zur Wiesn? Entweder immer den Menschenmassen nach - oder man schaut sich nach Hinweisschildern um, die auch auf dem Boden zu finden sind. Seit diesem Jahr sind die Schilder mit einem neuen Logo ausgestattet. Man erkennt es an dem geschwungenen "O". Das neue Design soll die Marke Oktoberfest stärken, die Stadt München hat sie sich vor zwei Jahren schützen lassen.
Ana Maria März
Ana Maria März

Kopfbedeckungen aller Art

Es ist schon ein paar Jahre her, da war der Hendlhut quasi DAS Accessoire auf der Wiesn. Heute sieht man diese Art Kopfbedeckung kaum noch. Aber nach zwei Jahren Wiesn-Pause zeigen sich die Gäste bei der Wahl der Kopfbedeckung für das Oktoberfest kreativ. Da wird auch schon mal der alte Hendlhut aus dem Schrank gekramt. Auch ein Cowboyhut oder die Kombination Lederhose und Matrosenhut wurden neben dem klassischen Seppelhut bereits gesichtet.

Beliebt sind heuer zum Wiesnstart natürlich auch die Plastikkapuzen, die Regenponchos zu bieten haben. Statt Bierleichen findet man auf dem Kotzhügel unterhalb der Bavaria auch ein paar ausrangierte Regenponchos.
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Die Rückkehr zur D-Mark

Eine besondere Form der Wiesn-Nostalgie hat unser Ressortleiter René Hofmann auf seinem Weg übers Festgelände gefunden: Bei diesem Stand kann man seine glasierten Früchte noch in D-Mark bezahlen. Wie das wohl angenommen wird? Vermutlich dürften viel mehr Menschen heutzutage den Wunsch haben, nicht mehr bar, sondern mit Karte zu bezahlen. Doch was das bargeldlose Zahlen angeht, ist das Oktoberfest noch immer Entwicklungsland. Die Schlage etwa vor dem Geldautomaten auf der Oidn Wiesn jedenfalls war lang.
Isabel Bernstein
Isabel Bernstein

Kommen und Gehen im Schottenhamel

Während sich die Ratsbox im Schottenhamel leert, steigt der Andrang vor dem Zelt, schreibt unser Ressortleiter René Hofmann. Die Besucher, die bisher draußen warten mussten, hoffen, dass nun, knapp vier Stunden nach dem Anzapfen, ein paar Plätze drinnen frei werden. Und auch die Schauer, die immer wieder über die Theresienwiese ziehen, dürften die Besucher ins Innere treiben. Manchen scheint der Regen aber auch wenig auszumachen: Sie haben es sich im Biergarten gemütlich gemacht und trinken sich das Wetter schön. 
Martin Moser
Martin Moser

Bundespolizei sieht weniger Andrang aufs Oktoberfest

Der Andrang auf das Oktoberfest in München ist nach ersten Eindrücken der Bundespolizei in diesem Jahr zum Auftakt etwas geringer als sonst. An der S-Bahnstation Hackerbrücke in der Nähe der Theresienwiese und am Hauptbahnhof sei bisher "gutes Durchkommen“, und es gebe noch keine "Massenprobleme“, sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion. Grundsätzlich sei es immer vom Wetter abhängig, wie viele Kurzentschlossene noch kämen. Da es zum Wiesn-Auftakt nass und ungewöhnlich kalt war, blieben wohl manche doch lieber zuhause. 
Martin Moser
Martin Moser

Erstmals mobiler Computertomograph auf der Wiesn 

Die Sanitäts-Wiesnwache rüstet in diesem Jahr auf und hat sich einen Computertomographen besorgt: Bei Kopfplatzwunden können die Ärztinnen und Ärzte vor Ort untersuchen, ob es auch zu einer potentiell lebensgefährlichen Hirnblutung kam. So wird vielen Patienten der Weg ins Krankenhaus erspart und die Münchner Kliniken werden entlastet - denn zur Wiesn-Zeit stieg bislang die Zahl der Notaufnahmen um gut 30 Prozent.
Der mobile Computertomograph auf dem Oktoberfest
Der mobile Computertomograph auf dem Oktoberfest. dpa/Peter Kneffel
Isabel Bernstein
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Was ist neu auf der Wiesn?

In Vor-Corona-Jahren war das eine der Fragen zu Beginn des Oktoberfests: Welche Fahrgeschäfte sind neu und wie kommen sie bei den Besuchern an? Doch auch hier haben die die zwei Pandemie-Jahre ihre Spuren hinterlassen, die Schausteller haben kaum neue, kostspielige Investitionen getätigt. Lediglich zwei neue Fahrgeschäfte wird es geben: die "Ballonfahrt", ein Kinderkarussell, dessen Gondeln sich einige Meter über dem Erdboden drehen, und der "Circus-Circus", ein Fahrgeschäft mit zwölf rotierenden Gondeln, die an langen Hubarmen in Wellenbewegungen schweben. Ursprünglich war zunächst noch ein Virtual-Reality-Fahrgeschäft angekündigt, doch das hat seine Bewerbung wieder zurückgezogen. Neu ist zudem das "Dschungel-Bogenschießen", eine Schießbude ohne Gewehre gewissermaßen.

Welche Neuigkeiten es bei der diesjährigen Wiesn noch gibt, hat mein Kollege Franz Kotteder zusammengeschrieben:

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